Eurolot
Eurolot (frühere Schreibweise euroLOT) war eine polnische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Warschau und Basis auf dem dortigen Chopin-Flughafen. Sie war ein Tochterunternehmen der LOT.
Geschichte
Die Gesellschaft wurde am 19. Dezember 1996 gegründet und nahm am 1. Juli 1997 ihren Flugbetrieb auf. Zuerst wurde mit eigenem Flugplan und Streckennetz geflogen, jedoch entschied man sich schnell zu einer Zusammenarbeit mit der staatlichen polnischen Fluggesellschaft LOT. Deshalb wurden acht ATR 72 von LOT inklusive Besatzungen geleast. Im Jahr 1998 hatte Eurolot zwei BAe Jetstream 31 in der Flotte.
Seit 2000 flog Eurolot ausschließlich für LOT und übernahm deshalb auch alle restlichen ATR-Maschinen von dieser. Gleichzeitig wurde begonnen, die ATR 42-300 durch ATR 42-500 zu ersetzen. Letztere wurden später ebenfalls ersetzt.
Am 8. Juni 2010 hat das polnische Verteidigungsministerium zwei Embraer 175 von Eurolot gemietet, um diese für die Beförderung der Regierungsmitglieder und des Staatspräsidenten zu nutzen. Die polnische Regierung entschied sich für diese Maschinen, nachdem die Regierungsmaschine, eine Tupolew Tu-154M, bei dem Flugzeugabsturz bei Smolensk am 10. April 2010, in der Staatspräsident Lech Kaczynski und seine Frau Maria Kaczynska sowie 94 weitere Personen bestehend aus ranghohen Offizieren, Politikern und Geistlichen ums Leben kamen, zerstört wurde. Der Vertrag zwischen der Regierung und Eurolot war bis 2013 gültig. Eine der beiden Embraer 175 wurde in die polnischen Regierungsfarben umlackiert.[1]
Am 25. Oktober 2013 musterte Eurolot ihre letzten ATR 72-200 aus.[2]
Anfang Februar 2015 wurde bekannt, dass Eurolot ab 31. März 2015 den Betrieb vollständig einstellt. Gemäß dem polnischen Staat als Eigentümer war keine wirtschaftlich tragfähige Zukunftsperspektive für die Gesellschaft mehr zu erwarten.[3] Der letzte Flug fand von Zürich nach Krakau statt.
Flugziele
Eurolot bediente vor allem nationale Ziele wie Krakau, Rzeszów, Posen, Danzig, Lublin und Breslau. Im europäischen Ausland wurden beispielsweise Zürich, Salzburg, Wien, München, Düsseldorf, Stuttgart, Amsterdam, Beauvais, Paris Charles-de-Gaulle und Heringsdorf angeflogen.[4]
Flotte
Mit Stand Januar 2015 bestand die Flotte der Eurolot aus 13 Flugzeugen[5] mit einem Durchschnittsalter von 3,7 Jahren[6]:
Flugzeugtyp | aktiv | bestellt[7] | Anmerkungen |
---|---|---|---|
De Havilland DHC-8-400 | 10 | 3 | |
Embraer 175 | 3 | 2 betrieben für die polnische Regierung; 1 betrieben für LOT | |
Gesamt | 13 | 3 |
Siehe auch
Einzelnachweise
- Tomasz Gzell: Rządowy Embraer z bliska - Foto Małe - Onet Biznes. In: biznes.onet.pl. 22. Dezember 2010, archiviert vom Original am 15. Oktober 2014; abgerufen am 9. Januar 2019 (polnisch).
- EuroLOT retires its ATR72 fleet from service - ch-aviation. In: ch-aviation.com. 31. Oktober 2013, abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
- EuroLOT to be liquidated, will suspend operations from March 31 - ch-aviation. In: ch-aviation.com. 6. Februar 2015, abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
- Eurolot - Bilety lotnicze. Połączenia regionalne w Polsce i Europie. In: web.archive.org. Abgerufen am 9. Januar 2019 (polnisch).
- ch-aviation.com – EuroLOT (Memento des Originals vom 26. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch) abgerufen am 23. Januar 2015
- airfleets.net – Fleet age Eurolot (englisch) abgerufen am 23. Januar 2015
- bombardier.com - Program Status Report - Q-Series aircraft (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; PDF; 21 kB) 31. März 2013