Euractiv
Euractiv (Eigenschreibweise EURACTIV; früher EurActiv) ist ein 1999 von Christophe Leclercq gegründetes Internet-Nachrichtenportal. Es behandelt Themen mit Bezug zur Europäischen Union; die Homepage ist mehrsprachig (12 Sprachen). Programmatischer Schwerpunkt der Berichterstattung sind politische Debatten zwischen Regierungen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft.[1]
EURACTIV | |
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»Das führende Medium zur Europapolitik« | |
Online-Zeitschrift zu EU-Themen | |
Sprachen | Bulgarisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch |
Betreiber | Christophe Leclercq (Gründer) |
Redaktion | David Mekkaoui (Herausgeber) |
Artikel | EURACTIV |
Benutzer | 952.449 (Besucher/unique visitors pro Monat) |
Registrierung | Frei |
Online | 1999 |
https://www.euractiv.com |
Themenschwerpunkte
Das Nachrichtenangebot von Euractiv umfasst mehrere Themenrubriken, die sich in etwa an den Politikbereichen orientieren, in denen die Europäische Union Kompetenzen besitzt; daneben gibt es übergreifende Rubriken wie „Zukunft der EU“, „Public Affairs“ oder „EU-Innenpolitik“. Die Nachrichten umfassen normalerweise neben der aktuellen Meldung auch eine Übersicht über die nächsten Schritte, die zu einer Entscheidung anstehen, sowie über die Positionen, die wichtige beteiligte Akteure dazu geäußert haben, und weitere Links zum Thema.
Neben den Nachrichten veröffentlicht Euractiv „Special Reports“, die Informationen zu größeren Themenfeldern zusammenfassen, außerdem Interviews, „Policy Briefs“ sowie Analysen und Kommentare von externen Autoren, etwa Politikern, Unternehmern oder freien Journalisten.
Sämtliche Artikel erscheinen auf Englisch und werden entweder auf Deutsch und Französisch übersetzt oder mit Zusammenfassungen in diesen Sprachen versehen.
Standorte
Das größte Büro von Euractiv ist das Büro in Brüssel[2]; auch die jeweiligen Landesbüros verfügen über eigene Redaktionen. Die Länderbüros in Brüssel, London, Paris und Berlin bilden den Kern des Mediennetzwerkes und sind Teil des Unternehmens EURACTIV.com PLC. Daneben gibt es Partnerportale in Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Bulgarien, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien, der Türkei und Serbien, deren Websites unter der jeweiligen nationalen Top-Level-Domain registriert sind. Diese Partnerportale bieten in der jeweiligen Landessprache lokalisierte Informationen an, etwa zur Europapolitik der betreffenden nationalen Parteien. Das Euractiv-Büro in Deutschland wurde 2009 in Berlin gegründet.
Angegliedert ist Euractiv ein dreisprachiges (englisch, französisch, deutsch) Blogportal namens BlogActiv (www.blogactiv.eu). Insgesamt kommen die Kernseiten euractiv.com, euractiv.de und euractiv.fr auf 952.449 Leser (Januar 2018) pro Monat, mehrheitlich aus der europäischen Politik und Wirtschaft sowie von anderen Medien und Multiplikatoren. Nicht-institutionelle Nutzer machen nur einen kleineren Teil der Leserschaft aus.[3]
Partnerschaften
Euractiv Deutschland schloss 2015 Medienpartnerschaften mit dem Tagesspiegel[4], mit La Tribune und EFE sowie 2016 mit der Wirtschaftswoche, Milano Finanza und Italia Oggi.[5] Zudem besteht seit 2014 eine Medienpartnerschaft mit einem anderen europapolitischen Portal, nämlich mit treffpunkteuropa.de, dem Onlinemagazin der Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland. Im Rahmen der Medienpartnerschaften werden Inhalte zwischen den Online-Publikationen ausgetauscht und damit einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
Geschäftsmodell
Das Online-Angebot von Euractiv ist kostenlos und frei verfügbar, jedoch unterliegt es dem Urheberrecht.[6]
Rechtlich basiert Euractiv auf einer britischen Aktiengesellschaft, dem "EURACTIV Media Network". Seine Finanzierung erfolgt großteils über Unternehmenssponsoren sowie über die Euractiv-Mitgliedschaft. Dies sind etwa Verbände, Nichtregierungsorganisationen oder politische Parteien, die für einen finanziellen Beitrag auch Raum für Pressemitteilungen und Informationskampagnen auf der Webseite erhalten.[7] Ein kleinerer Teil der Finanzierung erfolgt über konventionelle Onlinewerbung sowie über die Teilnahme an öffentlich ausgeschriebenen Projekten, vor allem der Europäischen Kommission. Eine direkte Subvention durch die Europäische Union erfolgt nicht.[8] Euractiv beschäftigt rund 40 Mitarbeiter für die Hauptwebseite sowie rund 100 weitere für die Partnerportale.[9]
Stiftung
Die "EURACTIV Fondation d’Utilité Publique" ist eine nach belgischem Recht gemeldete Non-Profit-Organisation, die separat vom "EURACTIV Media Network" in denselben Räumlichkeiten betrieben wird. Die Stiftung wird von anderen Stiftungen, wie der Bill & Melinda Gates Foundation, der Organisation Internationale de la Francophonie und der Robert Bosch Stiftung, mitfinanziert.[10] Die Initiatoren bezeichnen sich als „think-and-do tank“, sie bieten Analysen, Kontakte mit Medienexperten, Workshops, Diskussionsrunden, Hauptziel ist nach eigenem Bekunden die Förderung eines gesunden Mediensektors.[11]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Vgl. das Konzept und Zielsetzung auf euractiv.de.
- Vgl. Meet the team. Abgerufen am 17. Februar 2017.
- Vgl. Medienpartner und Netzwerk auf euractiv.de.
- Tagesspiegel und EurActiv kooperieren. In: Der Tagesspiegel. Giovanni di Lorenzo, Sebastian Turner, 20. April 2015, abgerufen am 1. März 2017: „Vereinbart wurde der regelmäßige Austausch von Artikeln.“
- Media Partners & Network. In: Euractiv. 28. Dezember 2009, abgerufen am 1. März 2017 (britisches Englisch).
- Terms and Conditions
- Vgl. EURACTIV-Mitgliedschaft auf euractiv.de.
- Vgl. Informationen zu den Umsatzerlösen auf EurActiv.com.
- Euractiv.com plc. In: EurActiv.com. 18. November 2009 (euractiv.com [abgerufen am 17. Februar 2017]).
- "Think-and-do–tank for a healthy media sector in Europe" fondationeuractiv.eu, abgerufen am 15. Mai 2019
- "hink-and-do-tank for healthy media in Europe" fondationeuractiv.eu, abgerufen am 15. Mai 2019