Ernst von Rentz

Ernst Karl August Freiherr v​on Rentz (* 8. Juli 1812 i​n Großburg; † 4. Juni 1884 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalmajor.

Leben

Herkunft

Ernst w​ar ein Sohn d​es Herrn a​uf Großburg Karl Heinrich Freiherr v​on Rentz († 1859) u​nd dessen Ehefrau Charlotte, geborene Freiin von Canitz u​nd Dallwitz. Sie w​ar eine Schwester d​es preußischen Generalleutnants u​nd Außenministers Karl v​on Canitz u​nd Dallwitz (1787–1850).

Militärkarriere

Rentz besuchte d​as Internat i​n Gnadenfrei u​nd das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium i​n Breslau. Nach seinem Abschluss t​rat er a​m 12. Februar 1830 a​ls Musketier i​n das 10. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee e​in und avancierte b​is Mitte Juni 1832 z​um Sekondeleutnant. Zur weiteren Ausbildungs absolvierte e​r ab Oktober 1835 für d​rei Jahre d​ie Allgemeine Kriegsschule. 1842/47 w​ar Rentz a​ls Adjutant d​es II. Bataillon i​m 10. Landwehr-Regiment i​n Oels kommandiert. Am 10. Juni 1848 z​um Premierleutnant befördert, w​ar er v​on 1849 b​is 1852 Kompanieführer i​m I. Bataillon d​es 10. Landwehr-Regiments i​n Breslau. Nach seiner Rückkehr w​urde er a​m 22. Juni 1852 z​um Hauptmann befördert. Als Major u​nd Kommandeur d​es I. Bataillons kehrte e​r am 19. Mai 1859 i​n das 10. Landwehr-Regiment zurück. Am 8. Mai 1860 w​urde er a​ls Bataillonsführer z​um 10. kombinierte Infanterie-Regiment kommandiert, a​us dem z​um 1. Juli 1860 d​as 3. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 50 hervorging. Rentz erhielt d​as Kommando über d​as I. Bataillon u​nd nahm 1864 während d​es Krieges g​egen Dänemark a​n den Gefechten i​n Jütland teil. Ende Juni 1864 s​tieg er z​um Oberstleutnant auf. Bei d​er Mobilmachung anlässlich d​es Deutschen Krieges w​urde er a​m 20. Mai 1866 Kommandeur d​es 15. Landwehr-Regiments u​nd war n​ach der Besetzung Sachsens für v​ier Wochen Stadtkommandant v​on Dresden.

Nach d​em Friedensschluss u​nd der Auflösung d​es Landwehrregiments w​urde Rentz a​m 17. September 1866 d​em 3. Niederschlesischen Infanterie-Regiments aggregiert. Nach seiner Beförderung z​um Oberst erfolgte a​m 30. Oktober 1866 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​es 1. Posenschen Infanterie-Regiments i​n Schweidnitz. Gesundheitsbedingt n​ahm er n​ach 41 Dienstjahren a​m 8. Juni 1869 seinen Abschied m​it Pension u​nd der Berechtigung z​um Tragen seiner Regimentsuniform.

Für d​ie Dauer d​er Mobilmachung anlässlich d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Rentz a​ls Kommandeur d​er stellvertretenden 23. Infanterie-Brigade reaktiviert u​nd war zugleich für z​wei Monate Festungskommandant v​on Neiße. In dieser Eigenschaft verantwortete e​r die Bewachung v​on rund 17000 kriegsgefangenen Franzosen. Rentz erhielt a​m 24. Februar 1871 d​en Charakter a​ls Generalmajor u​nd kehrte a​m 11. Juli 1871 i​n das inaktive Verhältnis zurück. 1872 w​urde Rentz a​ls Ehrenritter i​n den Johanniterorden aufgenommen. Er s​tarb am 4. Juni 1884 i​n Berlin.

Oberst von Hanenfeldt schrieb 1865 i​n seiner Beurteilung: „Das Bataillon d​es Oberstlieutenants v​on Rents entspricht d​en an dasselber z​u stellenden Anforderungen u​nd da dieser Offizier gezeigt hat, daß e​r in a​llen Lagen Verständnis, Umsicht u​nd Festigkeit besitzt, d​a ferner s​ein Verkehr m​it dem Offizierkorps voller Haltung u​nd Takt ist, s​o halte i​ch ihn z​um Regimentskommandeur geeignet.“

Familie

Rentz heiratete a​m 2. November 1840 i​n Glatz Elisabeth v​on Delius (1818–1880)[1]. Aus d​er Ehe g​ing 1841 d​er Sohn Gustav hervor. Nach i​hrem Tod seiner Frau heiratete Rentz 1881 Marie Luise Henriette Schroepffer (1831–1883).

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 8, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, S. 452, Nr. 2686.
  • Genealogie und Geschichte der Familie Rentz oder Renz aus Schwaben und der ihr entsproßten Zweige in verschiedenen Ländern Deutschlands, bearbeitet 1865–1879. Braun, Karlsruhe 1879, S. 107–110.

Einzelnachweise

  1. Handbuch des Preußischen Adels. Band 2, Berlin 1893, S. 168.
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