Ernst Dircksen
Ernst Dircksen (* 31. Mai 1831 in Danzig; † 11. Mai 1899 in Erfurt; vollständiger Name: Ernst August Dircksen) war ein deutscher Bauingenieur.
Leben
Ernst Dircksen studierte in Berlin an der Bauakademie Ingenieurwesen. 1867 wurde er Betriebsinspektor in Oberschlesien. Sein Fachbereich war der Bau von Eisenbahnlinien und Eisenbahnbrücken.
Am 15. Juli 1878 wurde ihm von der Königlichen Direktion der Berliner Stadteisenbahn die Bauleitung der neu projektierten Berliner Stadtbahn übertragen. Zum 1. April 1883 wurde Dircksen als Abteilungsdirigent, bei gleichzeitiger Ernennung zum Oberbaurat, an die Königliche Eisenbahndirektion Köln linksrheinisch versetzt, um die in deren Dienstbereich auszuführenden Bahnanlagen zu leiten und im Besonderen auch den Ausbau der Kölner Eisenbahninfrastruktur voranzutreiben. In gleicher Stellung erfolgte dann im November 1890 seine Umsetzung an die Eisenbahndirektion Erfurt.[1]
Am Bahnhof Berlin Friedrichstraße wurde Dircksen von seinen Schülern und Mitarbeitern im Jahre 1902 ein Denkmal mit einer Bronzebüste errichtet. Ihr Schöpfer war der Bildhauer Ludwig Brunow[2]. Das Denkmal existiert heute nicht mehr.
In Berlin-Mitte ist die zwischen Hackescher Markt und Jannowitzbrücke parallel zur von ihm geplanten Stadtbahn verlaufende Straße nach ihm benannt.[3]
Sein jüngster Sohn war der Bauingenieur Friedrich Dircksen (1874–1907).
Werk
- 1853–1855: Mitarbeiter beim Bau der neuen Dirschauer Brücke über die Weichsel
- 1855–1856: Mitarbeiter beim Bau der Dombrücke über den Rhein in Köln
- Bau des ersten Bahnhofs in Frankfurt (Oder)
- 1867–1870: Bau der Berliner Verbindungsbahn (erster Abschnitt der Berliner Ringbahn)
- 1870–1874: verschiedene Neubauten im Bezirk der Eisenbahndirektion Elberfeld
- 1870/1871: Bau der Bahn von Rémilly nach Pont-à-Mousson (an der Mosel im besetzten Lothringen)
- 1874–1882: Projektierung und Bauausführung der Berliner Stadtbahn
- 1883–1890: Ausbau der Kölner Bahnanlagen
- ab 1890: verschiedene Neubauten im Bezirk der Eisenbahndirektion Erfurt
Literatur
- Peter Bock: Ernst Dircksen – Erbauer der Berliner Stadtbahn. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter, 34. Jahrgang, Heft 2 (März/April 2007), S. 47–48.
- Erwin Massute: Dircksen, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 739 (Digitalisat).
- Richard Sier: Deutschlands Geisteshelden. Ehrendenkmäler unserer hervorragenden Führer auf geistigem Gebiet in Wort und Bild. VA Universum, Berlin 1904.
Einzelnachweise
- Centralblatt der Bauverwaltung. 19. Jahrgang 1899, Nr. 38 (vom 17. Mai 1899), S. 230 (Nachruf).
- Das Dircksen-Denkmal am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang 53 (1903), Sp. 1–4, Tafel 1. Digitalisat im Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
- Dircksenstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)