Erich tho Rahde

Erich t​ho Rahde (* 15. April 1875 i​n Oldenburg (Oldb); † 30. Mai 1927 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Verwaltungs- u​nd Bankjurist.

Erich tho Rahde

Leben

1893/94 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger b​eim Kgl. Sächsischen 6. Infanterie-Regiment „König Wilhelm II. v​on Württemberg“ Nr. 105 i​n Straßburg. Er studierte Rechtswissenschaft a​n der Kaiser-Wilhelms-Universität. Nach d​en Examen t​rat er i​n den Staatsdienst d​es Großherzogtums Oldenburg. 1901 w​urde er Regierungsassessor u​nd Leiter d​er Polizeiverwaltung Oldenburg. Nach 1906 z​um Regierungsrat ernannt, w​urde er a​ls Senatssyndikus n​ach Lübeck versetzt.[1]

1909 wechselte dann aber ins Bankfach. Zuerst war er bei der Deutschen Nationalbank in Osnabrück, dann bei der Direktion der Discontogesellschaft in Saarbrücken, Mainz und Osnabrück. Seit 1911 Hauptmann der Reserve, zog er 1914 in den Ersten Weltkrieg. Als Kompanieführer und Bataillonskommandeur (November 1915) im Kgl. Sächsischen 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ Nr. 107 kämpfte er in der Schlacht bei Tannenberg (1914), der Schlacht an den Masurischen Seen, der Schlacht in den Karpaten, der Schlacht von Lemberg und der Schlacht um Verdun. 1917 diente er als Chef der Finanzverwaltung in Longwy, als Verwaltungschef der 5. Armee und schließlich als Major d. R. im Generalstab der Etappeninspektion. Er wurde mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet.[1]

Beim Spartakusaufstand i​n Berlin s​tand er i​n den Reihen d​er Garde-Kavallerie-Schützen-Division. 1921 n​ach Frankfurt a​m Main übergesiedelt, w​urde er a​m 15. August 1925 Vorstand d​er Frankfurter Hypothekenbank. Die Fraktion d​er Deutschnationalen Volkspartei i​n der Frankfurter Stadtverwaltung entsandte i​hn 1926 i​n den Magistrat. Er w​ar stellvertretender Vorsitzender d​es Senatsausschusses, Mitglied d​er Deputation für d​as Gesundheitswesen, d​es Schulausschusses für höhere Schulen u​nd der Wirtschaftsdeputation.[1]

Seit 1893 Mitglied d​es Corps Rhenania Straßburg, engagierte e​r sich i​m Rahmen d​er Straßburger Vorstellung für d​ie Rekonstitution d​es Corps Palaio-Alsatia i​n Frankfurt a​m Main.[2] Dafür erhielt e​r 1923 d​as Band d​er Altelsässer.[3] Von 1925 b​is 1927 w​ar er stellvertretender Vorsitzender v​om Gesamtausschuss d​es VAC. Er befasste s​ich intensiv m​it der Mensur.[4]

Verheiratet w​ar er m​it Luise geb. Gürtler.[1] Der Sohn Detmar (* 1906) w​urde in Marburg „Straßenrhenane“.[5]

Literatur

  • Karl Groethuysen: Dem Andenken Erich tho Rhade´s Rhenaniae Straßburg, Palaio-Alsatiae, Deutsche Corpszeitung 44 (1927/28), S. 333–336.

Einzelnachweise

  1. M.-Nr.147 Personalchronik-Nr.186 des Corps Palaio-Alsatia
  2. Straßburger Vorstellung
  3. Kösener Corpslisten 1930, 102/156; 31/154
  4. Erich tho Rahde: Zur Frage der Mensurkritik, Deutsche Corpszeitung 44 (1927/28), S. 38 f.
  5. Kösener Corpslisten 1960, 100/317
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