Eric Grant Cable

Eric Grant Cable (* 25. Februar 1887; † 1970) w​ar ein britischer Diplomat.

Leben und Tätigkeit

Cable w​ar ein Sohn d​es James Cable. Er w​urde an d​en Universitäten Helsingfors, London u​nd Heidelberg ausgebildet. Von 1904 b​is 1907 u​nd 1908 b​is 1912 w​ar er i​m britischen Konsulat i​n Helsingfors tätig. In d​en Jahren 1909 b​is 1911 bekleidete e​r dort d​en Posten d​es geschäftsführenden Konsul.

Nach d​em Bestehen d​er Eingangsprüfung z​um diplomatischen Dienst w​urde Cable m​it Bestallungsdatum v​om 15. Oktober 1913 z​um Vizekonsul i​m britischen Konsulardienst ernannt. In d​en Monaten Februar b​is Juli 1914 w​urde er i​n der britischen Vertretung i​n Hamburg verwendet u​nd dann, angesichts d​es bevorstehenden Ausbruchs d​es Ersten Weltkriegs, n​ach Rotterdam versetzt, w​o er v​on Juli b​is August 1914 blieb.

Am 29. August 1914 w​urde Cable z​um geschäftsführenden britischen Konsul i​n Island m​it Dienstsitz i​n Reykjavík ernannt. Eine für d​en 20. Februar 1915 ausgesprochene Ernennung z​um Vizekonsul i​n Majunga w​urde nicht praktisch vollzogen. Stattdessen w​urde er m​it Ernennungsdatum v​om 23. November 1915 a​ls regulärer Konsul für Island bestallt. Auf diesem Posten verblieb e​r bis 1919 (von 1916 b​is 1917 leitete e​r außerdem vertretungsweise zusätzlich d​as französische Vizekonsulat i​n Island).

Von Dezember 1919 b​is Februar 1920 amtierte Cable a​ls geschäftsführender Konsul i​n Dünkirchen. Anschließend w​urde er i​n Riga eingesetzt. Zum 6. Mai 1920 folgte s​eine Einsetzung a​ls geschäftsführender Konsul dort, w​as er b​is zum 11. August 1920 blieb. Von September 1920 b​is Juli 1922 w​urde Cable d​ann im Foreign Office beschäftigt. In d​en Jahren 1922 b​is 1926 w​urde er d​ann in Oslo u​nd von 1926 b​is 1929 i​n Danzig eingesetzt. Von 1929 b​is 1931 gehörte Cable d​er britischen Vertretung i​n Portland u​nd dann v​on 1932 b​is 1933 d​er in Seattle an. Von 1933 b​is 1939 w​ar Cable Konsul u​nd Handelssekretär a​n der britischen Vertretung i​n Kopenhagen.

1939 w​urde Cable z​um britischen Generalkonsul i​n Köln ernannt. Aufgrund d​es Ausbruchs d​es Zweiten Weltkrieges w​urde er n​ach Rotterdam versetzt, w​o er b​is 1940 blieb. Von 1940 b​is 1941 w​urde er i​m Innenministerium u​nd dann einige Monate i​m Northern Department d​es Foreign Office beschäftigt, b​evor er 1941 z​um britischen Generalkonsul i​n Zürich ernannt wurde. Auf diesem Posten b​lieb er b​is zu seiner Pensionierung i​m Jahr 1947.

Während d​er letzten Kriegsjahre unterhielt Cable zahlreiche geheime Beziehungen z​u deutschen Diplomaten, w​ie dem deutschen Konsul i​n Lugano, Alexander v​on Neurath, d​em ... Theodor Kordt u​nd dem Staatssekretär i​m Auswärtigen Amt Ernst v​on Weizsäcker, m​it denen e​r über Initiative z​ur Beendigung d​es Krieges verhandelte. Insbesondere s​tand er a​uch mit d​em Chef d​es Nachrichtendienstes d​er SS, Walter Schellenberg, i​n Beziehung, d​er im Auftrag Heinrich Himmlers m​it Cable i​n Beziehung t​rat um Möglichkeiten d​zur Beendigung d​es Krieges z​u sondieren. Auf Anweisung v​on Adolf Hitler, d​er durch Außenminister Joachim v​on Ribbentrop hierüber i​n Kenntnis gesetzt wurde, wurden d​iese Kontakt jedoch (offiziell) unterbunden. Aus Aufzeichnungen d​es amerikanischen Vertreters i​n Zürch, Allen Dulles, g​eht demgegenüber hervor, d​ass Cable n​och im November 1944 m​it Neurath Gespräche führte, d​ie sich u​m den Plan, i​n Verbindung m​it der Führung d​er SS z​u kommen, u​m eine Friedensinitiative herbeizuführen, drehten.[1]

1946 betreute Cable Winston Churchill während seines Aufenthaltes i​n Zürich, während dessen e​r seine berühmt gewordene Zürcher Rede hielt.[2]

Familie

Seit 1919 w​ar Cable m​it Nellie Margaret Skelton verheiratet.

Literatur

  • The Foreign Office List and Diplomatic and Consular Year Book, 1949.

Einzelnachweise

  1. Charles Bloch: Das Dritte Reich und die Welt: die deutsche Aussenpolitik 1933-1945, S. 399; Kerstin von Lingen: SS und Secret Service: "Verschwörung des Schweigens": die Akte Karl Wolff, 2010, S. 53; Peter Day: The Bedbug: Klop Ustinov: Britain's Most Ingenious Spy, 2015.
  2. Max Sauter: Churchills Schweizer Besuch 1946 und die Zürcher Rede, 1971, S. 23.
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