Ensdorf (Oberpfalz)
Ensdorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | |
Höhe: | 469 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,11 km2 | |
Einwohner: | 2103 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92266 | |
Vorwahl: | 09624 | |
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 120 | |
Gemeindegliederung: | 18 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 4 92266 Ensdorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Hans Ram (SPD[2]) | |
Lage der Gemeinde Ensdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach | ||
Geographie
Die Gemeinde liegt in der Region Oberpfalz-Nord.
Gemeindegliederung
Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Dornberg (Weiler)
- Ensdorf (Pfarrdorf)
- Götzenöd (Weiler)
- Hirschwald (Kirchdorf)
- Hofstetten (Kirchdorf)
- Langenwies (Einöde)
- Leidersdorf (Weiler)
- Oberbernstein (Einöde)
- Palkering (Einöde)
- Rannahof (Einöde)
- Ruiding (Einöde)
- Schwabenhof (Einöde)
- Seidlthal (Einöde)
- Seulohe (Kirchdorf)
- Thanheim (Kirchdorf)
- Unterbernstein (Einöde)
- Uschlberg (Weiler)
- Wolfsbach (Kirchdorf)
Es gibt die Gemarkungen Ensdorf, Garsdorf, Taubenbacher Forst, Thanheim und Wolfsbach.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Ur- und frühgeschichtliche Spuren finden sich am Ringwall Ensdorf. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1028. Ausgrabungen am sogenannten Stephansturm, dem einzigen Rest der 1805 abgebrochenen Pfarrkirche St. Stephan, erbrachten den Nachweis einer Kirche des 10. Jahrhunderts.[5] Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass der Turm im Jahr 1075 erbaut wurde.[6] Er ist somit eines der ältesten Bauwerke der Oberpfalz. Ensdorf gehörte bis zur Säkularisation 1802 zum 1121 durch Pfalzgraf Otto V. von Scheyern und Bischof Otto von Bamberg gegründeten Kloster Ensdorf, einem der ältesten Klöster der heutigen Oberpfalz, gehörte. Der Ort war zwar Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das Kloster war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Seit 1920 haben sich die Salesianer Don Boscos im ehemaligen Benediktinerkloster niedergelassen.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 Garsdorf (zum Teil), Thanheim und Wolfsbach in die Gemeinde eingegliedert.[7]
Am 1. September 2015 erfolgte die Auflösung des gemeindefreien Gebiets Hirschwald. Dabei wurde ein Teil in die Gemeinde Ensdorf eingegliedert und die Gemeindefläche wuchs auf 61,0372 km² an.[8]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1939 auf 2176 um 237 Einwohner bzw. um 12,2 %.
- 1933: 825 Einwohner
- 1939: 761 Einwohner
- 1961: 1765 Einwohner
- 1970: 1902 Einwohner
- 1987: 1934 Einwohner
- 1991: 2054 Einwohner
- 1995: 2142 Einwohner
- 2000: 2222 Einwohner
- 2005: 2278 Einwohner
- 2010: 2227 Einwohner
- 2015: 2219 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Hans Ram (SPD). Er wurde mit 54,38 % der Stimmen gewählt.[10]
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Sitze. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1779 Stimmberechtigten 1308 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 73,52 % lag.[11]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein roter Zickzackbalken zwischen drei (2:1) blauen Lilien.“[12]
Dieses Wappen wird seit 1928 geführt. | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen ist vom Wappen des Benediktinerklosters Ensdorf abgeleitet. Der nachweislich seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert in den Abtsiegeln geführte Zickzackbalken ist das alte Wappen der wittelsbachischen Pfalzgrafen, denn der mit Heilika verheiratete Pfalzgraf Otto stiftete das Kloster im Jahr 1121 und realisierte damit ein Vorhaben seines Schwiegervaters, des Grafen Friedrich von Hopfenohe-Lengenfeld-Pettendorf. Die drei Lilien sind in verwechselten Farben vom Sechs-Lilien-Schild der Grafen von Lengenfeld (identisch mit dem der Grafen von Kastl) hergeleitet. In Abtwappen des Klosters Ensdorf fanden sich die Lilien erst seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert. |
Gemeindepartnerschaften
Ensdorf unterhält eine Partnerschaft mit der gleichnamigen saarländischen Gemeinde Ensdorf.
Baudenkmäler
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
2017 gab es in der Gemeinde 274 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 896 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 722 Personen größer als die der Einpendler. 33 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 44 landwirtschaftliche Betriebe.
Des Weiteren gibt es seit 2008 in Ensdorf das Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit[13], das zur Förderung von Umwelt- und Klimaschutz gegründet wurde.
Verkehr
Ensdorf ist durch die unmittelbar am westlichen Ortsrand verlaufende Staatsstraße 2165 und die durch den Ort führende Kreisstraße AS 8 an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen.
Vereine
- DJK Ensdorf, größter Verein in der Gemeinde Ensdorf mit mehr als 800 Mitgliedern
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- eine Kindertageseinrichtung mit 75 Plätzen und 57 Kindern (Stand 1. März 2018) und
- die Mittelschule Frensdorf für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 mit acht Lehrkräften und 106 Schülern (Schuljahr 2018/19).[14]
Mittelschule Ensdorf: Seit dem Schuljahr 2005/2006 gibt es für die Schulen Ensdorf und Rieden eine neue Regelung. Alle Schulkinder der Jahrgänge 1–4 besuchen nicht mehr die Grund- und Teilhauptschule II in Ensdorf, sondern wechselten zur Grund- und Teilhauptschule I nach Rieden, jetzt nur noch Grundschule Rieden.[15] Die Jahrgänge 5 und 6, die bisher noch in Rieden untergebracht waren, wechselten zur Hauptschule (jetzt umbenannt Mittelschule) Ensdorf. Jetzt sind die Klassen 5–10 in der Mittelschule Ensdorf untergebracht.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Michael Seybold (1933–2005), römisch-katholischer Theologe und Hochschullehrer
- Christoph Hammer (* 1966), Dirigent
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinderat. Gemeinde Ensdorf, abgerufen am 17. März 2021.
- Gemeinde Ensdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. Juli 2020.
- Gemeinde Ensdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Mathias Hensch: Der Stephansturm in Ensdorf – eines der ältesten Bauwerke der Oberpfalz. In: Das archäologische Jahr in Bayern 2005. Stuttgart 2006, S. 116–119.
- Hensch, wie Anm. 3
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 419 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Amtsblatt der Oberpfalz, aufgerufen am 1. September 2015
- Gemeinderatswahl 2020
- Bürgermeisterwahl 2020
- Gemeinderatswahl 2020
- Eintrag zum Wappen von Ensdorf (Oberpfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- http://www.zen-ensdorf.de/
- Mittelschule Frensdorf in der amtlichen Schuldatenbank, abgerufen am 24. Juli 2020
- Grundschule Rieden in der Schuldatenbank, abgerufen am 24. Juli 2020