Engden
Engden (alt: Engne) ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Schüttorf im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen. Der Ort wird 1267 erwähnt, als Friedrich v. Egne als Bentheimer Edler genannt wird.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Grafschaft Bentheim | |
Samtgemeinde: | Schüttorf | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,3 km2 | |
Einwohner: | 409 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 48465 | |
Vorwahl: | 05926 | |
Kfz-Kennzeichen: | NOH | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 56 003 | |
Bürgermeister: | Gerhard Theißing (CDU) | |
Lage der Gemeinde Engden im Landkreis Grafschaft Bentheim | ||
Geografie
Lage
Engden liegt zwischen Nordhorn und Schüttorf. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Schüttorf an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Schüttorf hat.
Gewässer
Der Vechte-Nebenfluss Lee entsteht in der Engdener Wüste als Zusammenfluss mehrerer Entwässerungsgräben.
Nachbargemeinden
An die Gemeinde Engden grenzen die Stadt Nordhorn (im Westen und Norden), die Gemeinde Wietmarschen (im äußersten Nordosten), die Gemeinde Emsbüren (im Osten), die Stadt Schüttorf (im äußersten Südosten), die Gemeinde Quendorf (im Süden) und die Gemeinde Isterberg (im Südwesten).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortschaften Engden und Drievorden.
Eingemeindungen
Anlässlich der kommunalen Neugliederung wurden am 1. März 1974 die Orte Engden und Drievorden zur neuen Gemeinde Engden zusammengeschlossen,[2] die der 1970 gebildeten Samtgemeinde Schüttorf angehört. Engden ist mit seinen 409 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim.
Religion
Im Gegensatz zum überwiegenden Teil des Landkreises Grafschaft Bentheim ist die Gemeinde Engden sehr katholisch geprägt, da sie während der Reformation einerseits zwar in der Grafschaft Bentheim lag, andererseits aber zum im Hochstift Münster gelegenen Kirchspiel Emsbüren gehörte.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeindewahl in Engden am 11. September 2016 erhielt bei einer Wahlbeteiligung von 86,15 % die CDU 72,9 % der gültigen Stimmen und stellt damit fünf Gemeinderäte. Erstmals gibt es seit dieser Wahl mit der neu gegründeten Bürgerinitiative Engden (BIE) eine zweite Fraktion im Gemeinderat. Die BIE konnte mit 27,1 % der Stimmen zwei Sitze erreichen.
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent | Sitze | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 72,9 | 5 |
BIE | Bürgerinitiative Engden | 27,1 | 2 |
Gesamt | 100 | 7 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 86,15 |
Nach der Kommunalwahl am 11. September 2016 ergibt sich folgende Sitzverteilung:
Rat der Gemeinde Engden | ||||||||
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Fraktion | CDU | BIE | Gesamt | |||||
Sitze | 5 | 2 | 7 |
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Gerhard Theißing wurde erstmals am 9. September 2001 gewählt. In den jeweiligen konstituierenden Sitzungen des Gemeinderates wurde er nach den beiden nachfolgenden Kommunalwahlen in seinem Amt bestätigt und ist auch derzeit Bürgermeister der Gemeinde Engden.
Bauwerke
Die katholische Kirche Abt St. Antonius wurde 1899 als neuromanischer Ziegelbau errichtet. Sie wurde im Jahr 2010 renoviert.
Der Speicher Dobbe dürfte um 1800 entstanden sein und gilt als das älteste erhaltene Gebäude einer bäuerlichen Kornbrennerei in Nordwestdeutschland und ist damit ein bedeutendes Industriedenkmal.
Das Bügeleisen-Haus entstand, weil die Bauern dem Bauherrn nur die kleine Fläche zwischen zwei Wegen abtreten wollten. Durch den ungewöhnlichen Zuschnitt gibt es im Haus keinen rechten Winkel. Mit dem Hausbau wurde um 1900 begonnen, fertiggestellt wurde es aber erst nach dem Ersten Weltkrieg.
Verkehr
Die Anschlussstellen zu den Autobahnen A 31 (Emden—Bottrop) und A 30 (Bad Bentheim—Bad Oeynhausen) sind 15 bzw. acht Kilometer von der Gemeinde entfernt, die B 403 ist etwa vier Kilometer entfernt. Die nächsten Personenbahnhöfe befinden sich in Leschede/Gem. Emsbüren (Münster—Norddeich), in Bad Bentheim und Schüttorf (Amsterdam—Berlin) sowie in Quendorf (Neuenhaus—Bad Bentheim), jeweils in ca. neun bis zwölf Kilometer Entfernung.
Besonderes
Die Kinder besuchen überwiegend die Schulen und Kindergärten in Emsbüren im Landkreis Emsland.
Der nördliche Teil des Gemeindegebiets gehört zum Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn, dem größten von der Luftwaffe genutzten Übungsgelände in Deutschland. Am 25. Februar 1977 stürzte ein Jagdbomber vom Typ SEPECAT Jaguar bei Engden ab.
Literatur
- Ernst Kühle: Engden, Geschichte einer Landgemeinde. In: Heimatverein der Grafschaft Bentheim (Hrsg.): Zwischen Burg und Bohrturm. Die Grafschaft Bentheim im Wandel der Zeiten, Jg. 1974. Nordhorn 1974, S. 25–29.
- Herbert Wagner: Militär in der Region. Dokumentation über den Artillerieschieß- und Bombenabwurfplatz Engdener Wüste/Nordhorn-Range. Selbstverlag, Bad Bentheim 1989, ISBN 3-88683-010-1.
- Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein ... Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1929–1945. LIT, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6 (enthält u. a. Widerstand der katholischen Gemeinde gegen die Nazis).
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.