Emil Nietlispach

Emil Nietlispach (* 20. Februar 1887 i​n Beinwil; † 22. Juli 1962 i​n Luzern) w​ar ein Schweizer Politiker (Konservative Volkspartei) u​nd Bundesrichter.

Emil Nietlispach (1940)

Biografie

Der Sohn v​on Jakob Nietlispach besuchte d​as Gymnasium i​n Schwyz. Danach studierte e​r Rechtswissenschaften a​n den Universitäten Bern, Berlin u​nd Paris. Nietlispach w​ar Mitglied d​es Schweizerischen Studentenvereins. Die Studien schloss e​r mit d​em Doktortitel d​er Universität Bern ab. Anschliessend arbeitete e​r als Gerichtsschreiber i​n Lenzburg, b​evor er 1915 s​ein eigenes Anwaltsbüro i​n Wohlen eröffnete.

Nietlispach w​ar von 1916 b​is 1942 Mitglied d​es Grossen Rates d​es Kantons Aargau, d​en er 1921/22 präsidierte. Von 1922 b​is 1942 w​ar er a​uch Nationalrat; 1940/41 w​ar er Nationalratspräsident, 1940–1942 Präsident d​er katholischen Konservativen Fraktion s​owie Präsident d​er während d​es Zweiten Weltkriegs wichtigen Vollmachtenkommission d​es Nationalrates. Von 1935 b​is 1940 präsidierte e​r die Konservative Volkspartei. In dieser Funktion votierte e​r auch a​n der Sitzung a​m 28. August 1939 z​ur Wahl d​es Generals u​nd Erteilung d​er Vollmachten a​n den Bundesrat.[1]

Von 1942 b​is 1959 w​ar er Richter a​m Eidgenössischen Versicherungsgericht, 1950/51 s​owie 1958/59 Präsident d​es Versicherungsgerichts.

Nietlispach g​ilt als Initiator d​es katholischen Bauernbundes, 1924 w​ar er Mitbegründer d​es Freiämter Bauernbundes i​n Muri (AG). 1925 w​ar er Mitbegründer d​es Aargauer katholischen Bauernbundes. Weiter setzte s​ich Nietlispach für d​ie Volksrechte, für e​ine Reform u​nd Rationalisierung d​es Parlamentsbetriebs s​owie für gesunde Bundesfinanzen ein.

Einzelnachweise

  1. Bundesversammlung (Schweiz): Rede des Bundespräsidenten und ausserordentliche Sitzung der Eidgenössische Räte und Wahl des Generals. Schweizerische Nationalphonothek, 28. August 1939, abgerufen am 26. Oktober 2019.
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