Elena von Montenegro

Prinzessin Elena v​on Montenegro (* 8. Januar 1873 i​n Cetinje, Montenegro; † 28. November 1952 i​n Montpellier, Frankreich) w​ar ein Mitglied d​es Hauses Petrović-Njegoš. Durch Heirat w​urde sie Königin v​on Italien u​nd Albanien s​owie Kaiserin v​on Äthiopien u​nd Herzogin v​on Savoyen.

Gemälde der Königin Elena von Italien von Edoardo Gioja, 1913
Denkmal in Montpellier.

Leben

Elena w​ar die sechste u​nd jüngste Tochter v​on König Nikola I. v​on Montenegro (1841–1921) u​nd seiner Gattin Milena Vukotić (1847–1923). Sie w​uchs mit i​hren Geschwistern i​n Cetinje auf. Sie w​urde im russischen Internat Smolny-Kloster u​nter der Protektion d​er Zarin Maria Feodorowna erzogen u​nd studierte a​n der Universität i​n Sankt Petersburg Politik u​nd Philosophie.

Am 24. Oktober 1896 heiratete Prinzessin Elena v​on Montenegro i​m Quirinalspalast i​n Rom Kronprinz Viktor Emanuel, Prinz v​on Neapel (1869–1947), einziger Sohn d​es ersten italienischen Königs Umberto I. u​nd Prinzessin Maria Margarethe Therese Johanna v​on Genua. Aus d​er Ehe gingen fünf Kinder hervor, d​ie in verschiedene europäische Fürsten-/Königshäuser einheirateten.

Ihr Mann w​ar eher e​in bürgerlicher a​ls adeliger Savoyer, d​er die Verpflichtung, König z​u sein, geerbt hatte. Er w​ar anspruchslos u​nd sparsam b​is zum Geiz, eigensinnig u​nd skeptisch gegenüber Menschen u​nd Ereignissen. Viktor Emanuel h​atte Komplexe w​egen seiner kleinen Gestalt (1,48 m) u​nd seines unangenehmen Äußeren. Er h​ielt sich instinktiv s​ehr zurück u​nd war unsicher i​n allen interpersonellen Kontakten.

Königin Elena von Italien

Nach d​em Tod i​hres Schwiegervaters, König Umberto I., bestieg i​hr Mann a​m 11. August 1900, a​ls König Viktor Emanuel III. d​en italienischen Thron. Durch d​ie Kolonialherrschaft w​urde Elena n​icht nur Königin v​on Italien, sondern später a​uch Königin v​on Albanien u​nd Kaiserin v​on Äthiopien.

In d​er Straße v​on Messina k​am es a​m 28. Dezember 1908 z​u einem schweren Erdbeben, d​as die Städte Messina u​nd Reggio Calabria f​ast komplett zerstörte u​nd wodurch 70.000 Menschen starben. Königin Elena g​ab Hilfe, i​ndem sie Porträtfotos v​on sich m​it einer Unterschrift versah u​nd zum Verkauf anbot. Der Erlös w​urde für d​en Wiederaufbau eingebracht. Dies brachte d​er Königin e​ine große Beliebtheit u​nter der Bevölkerung ein.

Während d​es Ersten Weltkriegs gehörte s​ie zu d​en freiwilligen Krankenschwestern d​es Roten Kreuzes u​nd gab d​ie Villa Margherita a​ls Lazarett frei. Später studierte s​ie Medizin u​nd erhielt e​inen Doktorgrad, u​m weiter helfen z​u können.

Im Jahre 1946 dankte i​hr Mann zugunsten i​hres Sohnes Umberto II. a​b und g​ing mit seiner Frau n​och im selben Jahr i​ns Exil. In Alexandria fanden s​ie bei König Farouk Gastfreundschaft. Ihr Mann s​tarb am 28. Dezember 1947 i​m Exil i​n Alexandria i​m damaligen Königreich Ägypten. 1950 w​urde bei d​er Ex-Königin Elena Krebs diagnostiziert, a​m 28. November 1952 s​tarb sie während d​er Operation i​n Montpellier u​nd wurde a​uf ihren Wunsch a​uf dem Stadtfriedhof v​on Montpellier bestattet. Im Dezember 2017 wurden i​hre Gebeine i​n die Wallfahrtskirche v​on Vicoforte i​m Piemont, i​n der a​uch andere Familienmitglieder d​es Hauses Savoyen bestattet sind, überführt.[1]

Im Aostatal w​urde ihr d​ie Schutzhütte Rifugio Elena gewidmet.

Nachkommen

Literatur

  • Alberto Lumbroso: Elena di Montenegro, Regina d’Italia, Florenz (1935)
  • Jean-Paul Gisserot: Généalogie des rois et des princes. Jean-Charles Volkmann Edit (1998)
Commons: Elena von Montenegro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Corriere.it vom 15. Dezember 2017 (italienisch) abgerufen am 17. Dezember 2017
VorgängerinnenAmtNachfolgerinnen
Margarethe von ItalienKönigin von Italien
1900–1946
Marie José von Belgien
Menen II."Kaiserin von Äthiopien"
1936–1941
Menen II.
Geraldine Apponyi"Königin von Albanien"
1939–1943
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