Mafalda von Savoyen
Mafalda Maria Elisabetta Anna Romana, Prinzessin von Savoyen (* 19. November 1902 in Rom; † 27. August 1944 im KZ Buchenwald) war eine Tochter des Königs Viktor Emanuel III. von Italien und dessen Frau Prinzessin Elena von Montenegro.
Leben
Zu Ehren ihrer Geburt wurde 1903 die Gemeinde Ripalta sul Trigno im Molise in Mafalda umbenannt. Das 1909 in Dienst gestellte Passagierschiff Principessa Mafalda der italienischen Reederei Lloyd Italiano wurde nach ihr benannt. Mafalda heiratete 1925 Philipp Prinz von Hessen (1896–1980).
1943 schickte Hitler acht Divisionen nach Italien, um sich nach dem Sturz Mussolinis der Regierung zu bemächtigen (Fall Achse). König Viktor Emanuel III. konnte sich mit seiner Familie in den Schutz der Alliierten begeben. Aus Rache befahl Hitler dem SS-Offizier Karl Hass, Prinzessin Mafalda in Sofia am 23. September 1943 unter einem Vorwand in die deutsche Botschaft zu locken. Sie weilte dort bei ihrer Schwester Zariza-Mutter Giovanna anlässlich der Trauer um deren Gatten Zar Boris III. Von Sofia wurde sie über München und Berlin ins KZ Buchenwald bei Weimar deportiert. Sie war dort in einer Sonderbaracke zusammen mit dem Ehepaar Breitscheid untergebracht.
Tod
Bei einem Bombenangriff der USAAF am 24. August 1944 wurde sie verschüttet. Sie überlebte mit schweren Verletzungen und Verbrennungen. Ihr Arm wurde zu spät amputiert, so dass sie drei Tage später starb.
- „Mafalda kam nach ein paar Tagen nach Buchenwald, wo sie eine Gefangene mit Vorzugsbehandlung war. Ihr wurde eine andere Gefangene zur Hilfe zugeteilt. Ihre Identität sollte jedoch geheim bleiben, und sie erhielt den Namen Frau Weber. Am 24. August 1944 wurden die Produktionsstätten des Lagers von amerikanischen Flugzeugen bombardiert. Die Prinzessin konnte in einen Splittergraben flüchten, in dem sie jedoch durch eine herabstürzende Mauer begraben wurde. Sie hatte eine schwere Verletzung an ihrer Schulter und Verbrennungen. Weil hunderte von Lagerinsassen verwundet und die Krankeneinrichtungen zerstört waren, dauerte es bis zum 27. August, bis sie operiert wurde, um einen Arm zu amputieren. Sie starb wenig später. In Italien ist immer wieder die Frage gestellt worden, ob man Mafalda bewusst hat sterben lassen. Dafür gibt es keine Beweise. Immerhin waren drei Ärzte zu der Operation hinzugezogen.“[1]
Am Abend des 27. August wurde sie in Weimar im Grab 262 beerdigt, im Friedhofsregister stand „Unbekannte Frau“.[2] Sie wurde nach Überführung 1951 in Kronberg im Taunus bestattet.
Kinder
Literatur
- Renato Barneschi: Frau von Weber: vita e morte di Mafalda di Savoia a Buchenwald. Mailand: Rusconi 1982. DNB 101289889X. Neuauflage: Mailand: Tascabili Bompiani 2006. ISBN 88-452-5641-3
- Dino Campini: La Principessa Martire. Mafalda di Savoia. Mailand, ELI 1955.
- Jobst Knigge: Prinz Philipp von Hessen: Hitlers Sonderbotschafter für Italien. Humboldt-Universität Berlin 2009 (Volltext online)
Weblinks
- Die Prinzessin von Buchenwald (Memento vom 13. März 2005 im Internet Archive)
- Porträt von Mafalda von Hessen
- Mafalda di Savoia - morta a Buchenwald (Memento vom 12. August 2007 im Internet Archive) (it.);
Einzelnachweise
- Jobst Knigge: Prinz Philipp von Hessen – Hitlers Sonderbotschafter für Italien, S. 85
- Spiegel Online: Nicht nur Autogramme vom 30. Oktober 1948, abgerufen am 24. Oktober 2011