Eisenbahnmuseum Warschau
Das Eisenbahnmuseum in Warschau (Muzeum Kolejnictwa w Warszawie) ist in dem stillgelegten Bahnhof Warszawa Główna in der Nähe des Stadtzentrums von Warschau untergebracht.
Geschichte
Das Museum wurde 1931 auf einer Fläche von 900 Quadratmetern in der Warschauer Nowy Zjazd-Straße eröffnet. Zunächst bestand die Sammlung nur aus Modellen, Eisenbahn-Kleinteilen, Fotos und Literatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Exponate zunächst nach Pilawa, später nach Bytom verlegt. Erst 1972 konnte das Museum dann an seinen Standort in der Towarowastraße einziehen. 1995 wurde es aus der Struktur der PKP ausgegliedert und dem polnischen Verkehrsministerium unterstellt. Im Rahmen der Kommunalreform 1998 wurde das Museum dann der Stadtverwaltung Warschau zugeordnet.[1] Im Jahr 2009 wurden Innenräume sowie der Außenbereich des Museums grundlegend renoviert. Das Museum war seit dem 21. März 2016 geschlossen. Inzwischen es unter der Bezeichnung Stacja Muzeum wieder geöffnet, die ausgestellten Loks wurden auf Gleise näher dem Museum umgesetzt. Pläne für eine Verlegung in den weiter westlich gelegenen Stadtteil Odolany wurden 2018 aufgegeben.
Ausstellung
Innenbereich
Das Museum verfügte über einen 800 Quadratmeter großen Innenbereich mit zwei großen Ausstellungshallen, in denen die Geschichte der polnischen Eisenbahn ab 1845 nachgezeichnet wurde. Angegliedert war eine umfangreiche Fachbibliothek.
Außenbereich
Im Außenbereich wurden historische Lokomotiven auf den noch vorhandenen Schienen des ehemaligen Bahnhofs gezeigt. Aufgrund der wechselhaften Geschichte Polens fanden sich hier viele Fahrzeuge aus deutscher Produktion. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken gehörten ein Wehrmachts-Panzerzug (bestehend aus einem Panzertriebwagen 16/WR 550 D 14 und einem Gefechtswagen) von 1943 und der Salonwagen des ehemaligen polnischen Staatspräsidenten und ZK-Generalsekretärs Bolesław Bierut. Weltweite Einzelstücke waren unter anderem die Borsig-Stromlinienlokomotive der DR-Baureihe 03.10 aus dem Jahr 1940, die 1905 bei BMAG gebaute und 1967 in Polen ausgemusterte Schlepptender-Personenzuglokomotive der Bauart Preußische P 6 und die 1923 von Linke Hofmann Lauchhammer gebaute Güterzuglokomotive der Bauart Preußische G 8.2.[2]
Die Sammlung umfasste folgende Lokomotiventypen (polnische Bezeichnung):
- OKi1-28 (1904)
- Oi1-29 (1905)
- TKi3-119 (1913)
- OKo1-3 (1920)
- TKh1-13 (1920)
- Tr6-39 (1923)
- Os24-10 (1926)
- OKa1-1 (1931)
- OKl27-26 (1931)
- TKbb Nr. 10282 (1934)
- Tkl100-16 (1934)
- Pm2-34 (1936)
- TKz-211 (1938)
- Pm3-3 (1940)
- PzTrWg16 (1942)
- TKp-4147 (1942)
- Ty2-572 (1943)
- TKc100-1 (1893)
- Tr203-451 (1945)
- Ryś 1541 (1946)
- Ty42-120 (1946)
- Pt47-104 (1947)
- Ty43-17 (1947)
- TKt48-36 (1951)
- EP02-02 (1954)
- EU20-24 (1957)
- Ty51-228 (1958)
- ET21-66 (1960)
- SM25-002 (1962)
- SM15-17 (1965)
- ST44-001 (1965)
- SM41-190 (1966)
- BMAG-Lokomotive der Baureihe 03 von 1937
- Panzertriebwagen 16 mit Gefechtswagen
- Borsig-Stromlinienlok von 1940
Einzelnachweise
- gem. Information/Artikel Polnische Dampfrevisonen 2004 bei Interlok.info
- gem. Jan Borchers, Deutsche Lokomotiven im Eisenbahnmuseum Warschau bei Bahnfotokiste.de