Eintracht Mahlsdorf
Der BSV Eintracht Mahlsdorf ist ein deutscher Fußballverein aus dem Ortsteil Mahlsdorf im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die erste Herren-Mannschaft spielt in der Saison 2021/22 in der Oberliga Nordost-Nord. Heimstätte des Vereins ist der Sportplatz Am Rosenhag.
Eintracht Mahlsdorf | |||
Basisdaten | |||
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Name | Berliner Sport-Verein Eintracht Mahlsdorf | ||
Sitz | Berlin | ||
Gründung | 1897 | ||
Farben | lila-weiß | ||
Website | www.eintrachtmahlsdorf.clubdesk.com | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Spielstätte | Sportplatz Am Rosenhag | ||
Plätze | 2500 | ||
Liga | Berlin-Liga | ||
2020/21 | 1. Platz (bei Abbruch) | ||
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Geschichte
Die Gründungsidee des Vereins soll auf eine Wanderung am Himmelfahrtstag im Jahr 1896 zurückgehen. Daraufhin wurde 1897 der Turnsport-Verein Eintracht gegründet, in dem zunächst vor allem organisiertes Wandern und Turnen betrieben wird.[1] Der Verein tritt der bürgerlich-konservativen Deutschen Turnerschaft bei. Diese wurde jedoch 1908 wieder verlassen und stattdessen dem Arbeiter Turner-Bund beigetreten. In diesem Jahr meldet der Verein 29 Mitglieder. Die erste Fußballmannschaft des Vereins gründete sich 1912. Im Jahr 1915 meldet Eintracht nur noch sechs Mitglieder, 15 weitere sind zum Kriegsdienst eingezogen. Durch den 1. Weltkrieg kam es zur Einschränkung des Sportbetriebs, der ab 1918 gänzlich eingestellt wird.
1920 wird Mahlsdorf nach Berlin eingemeindet und 1930 an das elektrische S-Bahn-Netz angeschlossen, wodurch auch die Sportler stärkeren Zuwachs erfahren. 1921 erhält Eintracht inmitten der großen Streusiedlung der Siedlungsgenossenschaft in Mahlsdorf-Nord eine 22.000 m² große Fläche für die Anlage eines Sportplatzes. Dieser wird von den Mitgliedern in vielen tausend freiwilligen Arbeitsstunden bis 1924 angelegt. Bereits 1922 richtet der Verein sein erstes Sportfest auf dem Gelände Am Rosenhag aus. 1923 wird eine Handball-Abteilung gegründet. In diesem Jahr schließen sich die Fußballer dem Arbeiterverein FC Adler Mahlsdorf an. Während der FC Adler laut ATSB-Geschäftsbericht 1926 nur 21 Mitglieder zählte, waren es beim TV Eintracht immerhin 136 Mitglieder zuzüglich 50 Jungen und Mädchen.[2]
1929 nehmen die Eintrachtler am 2. Arbeiter-Turn- und Sportfest in Nürnberg teil. 1931 richtet der Verein zum 35-jährigen Bestehen einen Umzug und große Feierlichkeiten aus. Mit der Errichtung der Nazi-Diktatur wird der Arbeitersport verboten. Unter Polizeiaufsicht löst sich der Verein daraufhin am 19. September 1933 im Restaurant Schliefe auf. Einige Sportler schließen sich dem bürgerlichen Sportverein an. Der FC Adler wird schließlich 1938 ebenso aufgelöst. Im 2. Weltkrieg wird die Umkleidekabine des Sportplatzes durch eine Fliegerbombe zerstört.
Nach dem Ende des Faschismus wird der Sportbetrieb 1946 als Sportgruppe Mahlsdorf unter Aufsicht des Bezirkssportamtes Lichtenberg wieder aufgenommen und 1949 die SG Eintracht Mahlsdorf gegründet. Schrittweise werden die Abteilungen Turnen, Handball und Fußball aufgebaut. Ab 1951 kommt die Sektion Kegeln hinzu.
Namenshistorie | ||||||||||||||||||||||||||||||
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1955 wird die 400 Mitglieder zählende Sportgemeinschaft unter Trägerschaft des Gesundheitswesens gestellt und mit der bereits bestehenden BSG Medizin Lichtenberg fusioniert. In den Folgejahren werden auf dem Sportplatz Am Rosenhag Tennisplätze errichtet und die Sektion Tennis gegründet. 1966 folgt die Gründung der Sektion Gymnastik und 1970 die Sektion Schach. im Jahr 1979 zählt die BSG insgesamt 1111 Mitglieder. In diesem Jahr kam es in Ost-Berlin zur Verwaltungsreform und Mahlsdorf wird Teil des neuen Bezirks Marzahn. Der Verein erhält daraufhin 1980 den Namen BSG Medizin Marzahn. In diesem Jahr gründet sich außerdem die Tischtennis-Sektion. 1982 folgt die Sektion Volleyball. Als 1987 abermals durch eine Verwaltungsreform der Bezirk Hellersdorf gegründet wird, erfolgt die Umbenennung zu BSG Medizin Berlin 1896.
Nach der Wende startete man zunächst als BSV Medizin Berlin[3] und benennt sich auf Veranlassung der Fußball-Abteilung 1991 in BSV Eintracht Mahlsdorf um (Eintragung ins Vereinsregister 1992). Im Jahr 1993 wird der Anspruch als Breiten- und Mehrspartenverein weiter bekräftigt und die Abteilungen Boxen, Schwimmen und Behindertensport gegründet. Nach Auflösung des Eisenbahnersportvereins 1953 treten 1994 viele Mitglieder zum BSV Eintracht über. 1995 wird die Leichtathletik-Abteilung wiedergegründet, die mit dem SC Charlottenburg kooperiert und mit dieser als LG Nike Berlin antritt. Außerdem gründet sich eine Baseball-Abteilung, die sich jedoch mangels Wettkampfplatzes schon 1997 wieder auflöst.
Im Jahr 1999 kommt es zur Aufspaltung des Mehrspartenvereins, nachdem der Gesamtverein eine Kooperation mit dem Innova Handelshaus eingeht und die Umbenennung in SC Eintracht INNOVA Berlin beschließt. Da der Berliner Fußball-Verband jedoch Unternehmensnamen als Vereinsbezeichnung untersagte, gründete die Fußballabteilung den eigenständigen BSV Eintracht Mahlsdorf neu. Nach wirtschaftlichen Problemen des Partners Innova nimmt der Gesamtverein 2003 den Namen SC Eintracht Berlin an.[4]
Nach Ausgliederung
Lange Zeit zeichnete sich Eintracht als klassischer Breitensportverein aus und konnte im Bereich des Fußballs keine herausragenden Erfolge erzielen. Nachdem die Ausgliederung als eigenständiger Verein erfolgte, etablierte sich die Eintracht in den 2000er Jahren in der Verbandsliga und konnte 2021 als Berliner Meister in die überregionale Oberliga Nordost-Nord aufsteigen.
Statistik
Saison | Klasse | Liga | Platz | Spiele | Tore | +/- | Punkte |
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1991/92 | IV | Landesliga (Staffel 1) | 13/16 | 30 | 35:80 | −45 | 13:47 |
1992/93 | V | Kreisliga A (Staffel 3) | 6/16 | 30 | 54:44 | +10 | 36:24 |
1993/94 | VI | Bezirksliga (Staffel 1) | 13/15 | 28 | 44:61 | -17 | 21:35 |
1994/95 | VII | Kreisliga A (Staffel 2) | 3/16 | 30 | 64:39 | +25 | 43:17 |
1995/96 | VII | Kreisliga A (Staffel 3) | 3/16 | 30 | 73:37 | +36 | 56 |
1996/97 | VII | Bezirksliga (Staffel 1) | 3/16 | 30 | 70:32 | +38 | 61 |
1997/98 | VII | Bezirksliga (Staffel 1) | 2/16 | 30 | 74:34 | +40 | 63 |
1998/99 | VI | Landesliga (Staffel 1) | 12/16 | 30 | 41:59 | −18 | 32 |
1999/00 | VI | Landesliga (Staffel 2) | 5/16 | 30 | 60:48 | +12 | 45 |
2000/01 | VI | Landesliga (Staffel 2) | 4/16 | 30 | 63:38 | +25 | 57 |
2001/02 | VI | Landesliga (Staffel 1) | 4/16 | 30 | 60:39 | +21 | 54 |
2002/03 | VI | Landesliga (Staffel 2) | 2/16 | 30 | 74:21 | +53 | 69 |
2003/04 | V | Verbandsliga Berlin | 11/18 | 34 | 45:43 | +2 | 44 |
2004/05 | V | Verbandsliga Berlin | 15/18 | 34 | 44:62 | −18 | 36 |
2005/06 | VI | Landesliga (Staffel 2) | 1/16 | 30 | 68:32 | +36 | 61 |
2006/07 | V | Verbandsliga Berlin | 6/18 | 34 | 61:58 | +3 | 53 |
2007/08 | V | Verbandsliga Berlin | 5/18 | 34 | 61:48 | +13 | 55 |
2008/09 | VI | Berlin-Liga | 2/16 | 34 | 65:35 | +30 | 67 |
2009/10 | VI | Berlin-Liga | 8/19 | 36 | 82:54 | +28 | 53 |
2010/11 | VI | Berlin-Liga | 3/18 | 34 | 76:49 | +27 | 60 |
2011/12 | VI | Berlin-Liga | 4/19 | 36 | 87:50 | +37 | 64 |
2012/13 | VI | Berlin-Liga | 5/18 | 34 | 69:38 | +31 | 57 |
2013/14 | VI | Berlin-Liga | 3/18 | 34 | 70:40 | +30 | 64 |
2014/15 | VI | Berlin-Liga | 4/18 | 34 | 83:40 | +43 | 63 |
2015/16 | VI | Berlin-Liga | 6/18 | 34 | 74:41 | +33 | 62 |
2016/17 | VI | Berlin-Liga | 2/18 | 34 | 108:28 | +80 | 78 |
2017/18 | VI | Berlin-Liga | 2/18 | 34 | 98:41 | +57 | 80 |
2018/19 | VI | Berlin-Liga | 5/18 | 34 | 73:50 | +23 | 57 |
2019/20 | VI | Berlin-Liga (1) | 3/18 | 22 | 59:27 | +32 | 44 |
2020/21 | VI | Berlin-Liga (2) | 1/20 | 11 | 30:10 | +20 | 31 |
2021/22 | V | Oberliga Nordost (Staffel Nord) | /19 |
Erfolge
Sportplatz
Zunächst nutzte Eintracht ein unbebautes Grundstück an der Hönower Straße/Treskowstraße als Übungsplatz, unmittelbar südlich des Bahnhofs Mahlsdorf. Eine Turnhalle stand allerdings nicht zur Verfügung. Obwohl die Mahlsdorfer Schule an der Walderseestraße (heute An der Schule) seit 1909 über eine Turnhalle verfügte, war Eintracht Mahlsdorf als Arbeitersportverein die Nutzung untersagt.
Später nutzte der Verein den Schulsportplatz zwischen Pestalozzistraße und Fritz-Reuter-Straße (Lage).
Seit 1921 ist Eintracht Mahlsdorf auf dem Sportplatz Am Rosenhag (Lage) beheimatet. Dieser verfügt über einen Naturrasenplatz samt Leichtathletik-Bahn und einen Kunstrasenplatz. Daneben befinden sich drei Tennis-Plätze und ein Beachvolleyball-Feld. Der Hauptplatz bietet Platz für 2500 Zuschauer.
Außerdem nutzt der Verein den Sportplatz Lichtenhainer Straße (Lage) am Melanchthon-Gymnasium in Hellersdorf.
Literatur
- Christian Wolter: Arbeiterfußball in Berlin und Brandenburg 1910–1933. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 9-783-942468-49-7.