Edouard Suenson

Edouard Suenson (* 13. April 1805 i​n Kopenhagen; † 16. Mai 1887 ebenda) w​ar ein dänischer Vizeadmiral, d​er durch s​eine militärischen Einsätze während d​er Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848/51 u​nd dem Deutsch-Dänischen Krieg 1863/64 bekannt wurde. Suenson w​urde begraben a​uf Holmens Kirkegård i​n Kopenhagen.

Edouard Suenson an Bord der Fregatte Niels Juel, 1864, Maler: Otto Bache

Familie

Edouard Suenson w​ar der Sohn v​on Kapitän Jean Isaac Suenson (1774–1821) u​nd seiner Ehefrau Anna Susanne, geborene Lütken (1778–1872). Er heiratete a​m 11. September 1837 i​n Kopenhagen Ottilia Uldall (* 10. Februar 1816; † 22. März 1872) d​ie Tochter d​es Kapitäns, späteren Kommandeurs u​nd Kammerherrn Johan Joachim Uldall (1777–1839) u​nd seiner Frau Anna Christiane Nellemann (1781–1833).[1]

Er h​atte einen Sohn m​it gleichem Namen Edouard Suenson (1842–1921), d​er Seeoffizier u​nd Direktor b​ei der Großen Nordischen Telegrafengesellschaft wurde.

Militärische Karriere

Quelle:[2]

Nachdem e​r 1825/26 m​it der Korvette Diana n​ach Dänisch-Westindien gesegelt war, b​ekam er d​ie Erlaubnis i​n französische Dienst z​u treten. Er n​ahm an Bord d​er Brigg Alcyone b​ei Navarino a​m 20. Oktober 1827 a​n dem französisch-russisch-englischen Flottenangriff a​uf die türkische Flotte teil, d​ie vollständig vernichtet wurde.[1]

Später diente e​r an Bord d​er Fregatte Thetis während d​er Expedition n​ach Algier 1830–1831 u​nter Admiral Victor Guy Duperré. Im Herbst 1831 kehrte e​r aus d​en französischen Diensten n​ach Hause zurück u​nd segelte 1831/32 m​it der Brigg St. Jan n​ach Westindien. Danach erhielt e​r das Kommando über d​ie Brigg St. Croix 1836–1837. Im Jahr 1840 erhielt e​r das Kommando über d​as Dampfschiff Kiel, d​as für d​en König z​ur Verfügung stand. In d​en Jahren 1840/41 segelte e​r mit d​er Fregatte Bellona a​n die Ost- u​nd Westküste Südamerikas. 1844/42 w​ar er Kommandant d​es Dampfschiffes Ægir, 1846 segelte e​r als Kommandant m​it der Brigg St. Croix n​ach Island u​nd wurde 1847 Kommandant d​er Festung Trekroner (deu.: Drei Kronen) v​or Kopenhagen.[1]

Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848/51

  • 1848 Kommandant des Schoners Pilen, ein Wachschiff bei Nyborg im Großen Belt
  • 1849 Kommandant der Korvette Diana, ein Wachschiff bei Helsingør
  • 1850 Kommandant des Dampfschiffes Hekla im Ostsee-Geschwader. In der Bucht von Neustadt kam es am 20. und 21. Juli 1850 zu einem Gefecht mit den schleswig-holsteinischen Dampfkanonenboot Von der Tann, in dessen Verlauf die Von der Tann auf Grund lief, von ihrer Besatzung aufgegeben und in Brand gesetzt wurde. Später wurde das Schiff repariert und unter dem Namen Støren in die dänische Flotte eingegliedert.

Edouard Suenson führte a​m 16. August 1850 e​in Gefecht zwischen d​en dänischen Schiffen Hekla u​nd Løwe m​it vier schleswig-holsteinischen Kanonenbooten i​n der Kieler Bucht.[2]

Nach d​em Krieg w​urde er 1851 Mitglied d​er Konstruktions- u​nd Regelungskommission u​nd im Mai Kommandeur d​es Seekadettenkorps. Er bekleidete d​iese Stellung b​is 1863 u​nd war a​uch in diesem Zeitraum Kommandant d​er Kadettenschiffe u​nd Korvetten Flora 1851, Valkyrien 1853, 1855 u​nd 1857, Heimdal 1860 u​nd der Fregatte Jylland 1862.

Deutsch-Dänischer Krieg 1863/64

Edouard Suenson w​ar seit d​em Frühjahr 1864 Befehlshaber d​es dänischen Geschwaders i​n der Nordsee m​it den Fregatten Niels Juel u​nd Jylland u​nd den Korvetten Dagmar u​nd Heimdal. Ihre Aufgabe w​ar es, deutsche Handelsschiffe i​m Englischen Kanal u​nd der Nordsee aufzubringen u​nd somit e​ine Seeblockade Deutschlands z​u gewährleisten. Das Eindringen d​es mit Preußen verbündeten österreichischen Geschwaders u​nter dem Kommando v​on Wilhelm v​on Tegetthoff i​n dänische Gewässer sollte ebenfalls verhindert werden. Am 9. Mai 1864 k​am es z​um Seegefecht v​or Helgoland g​egen das österreichische Geschwader.[1] Das Gefecht g​ing unentschieden aus, jedoch reklamierten später b​eide Seiten für s​ich den Sieg.

Am 15. Mai 1864 erhielt Suenson d​as Großkreuz d​es Dannebrogordens

Denkmal für Edouard Suenson, Bildhauer: Theobald Stein

Denkmal

Am 9. Mai 1889 w​urde ein Denkmal für Edouard Suenson v​on dem Bildhauer Johan Carl Henrik Theobald Stein i​m alten Wohnquartier Nyboder i​m Stadtteil Østerbro i​n Kopenhagen enthüllt.

Literatur

  • Th. A. Topsøe-Jensen: Det Danske Søofficerskorps 1801–1919. Gyldendals Boghandel and Nordisk Forlag, Kopenhagen 1919.
  • Th. A. Topsøe-Jensen, Emil Marquard: Officerer i den Dansk-Norske Søetat 1660–1814 og den Danske Søetat 1814–1932. Band I und II, H. Hagerups Forlag, Kopenhagen 1935.
  • H. Degenkolv: Oplysninger vedrørende den danske flaades skibe i sidste aarhundrede. Kopenhagen 1906.
  • Th. Topsøe-Jensen: Edouard Suenson (1805–1887). In: Dansk Biografisk Leksikon. 3. Auflage. Gyldendal (dänisch, denstoredanske.dk).
Commons: Edouard Suenson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Th. Topsøe-Jensen: Edouard Suenson (1805–1887). In: Dansk Biografisk Leksikon. 3. Auflage. Gyldendals Boghandel and Nordisk Forlag, Kopenhagen (dänisch, denstoredanske.dk, abgerufen am 13. März 2018).
  2. Flådens Historie (Danish Naval History): Edouard Suenson (dänisch, navalhistory.dk (Memento des Originals vom 2. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.navalhistory.dk). abgerufen am 13. März 2018.
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