Eberhard Reppold

Eberhard Reppold (* 17. März 1934 i​n Weimar; † 18. März 2013 ebenda) w​ar ein deutscher Bildhauer. Sein Hauptwirkungsbereich w​ar der Thüringer Raum.

Leben und Werk

Eberhard Reppold absolvierte n​ach dem erfolgreichen Besuch e​iner Oberschule e​in Kunststudium a​n der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, u​nter anderem b​ei Theo Balden.[1] Bald begann e​r seine Karriere a​ls Bildhauer.

In m​ehr als 30 Jahren künstlerischer Tätigkeit s​chuf er zahlreiche Werke z​u damaligen zeittypischen Themen.

Chronologische Übersicht der Arbeiten
  • 1962: Kind mit Blume, lebensgroße Bronzefigur im egapark Erfurt, damals iga
  • um 1965: Armaturenbrett des Pkw Wartburg.[2] Reppold war neben seiner bildhauerischen Tätigkeit auch Industriedesigner.
  • um 1967: Lesendes Mädchen auf dem Gelände des egaparks (ursprünglich auf dem Erfurter Johannesplatz aufgestellt)[3]
  • um 1967: Drei sibirische Kraniche, vormals am Stausee Hohenfelden.[4] Ein weiterer Abguss der Kraniche steht in Gera auf einer Grünanlage.[5] Seit 1999 befindet sich die Skulptur im Berliner Zoo an der Ameisenbären-Anlage. Laut Information des Berliner Bezirksamts Mitte handelt es sich um eine Leihgabe.[6]
  • 1972 und (unklar): Bronzebüsten für den von den Nazis ermordeten Kommunisten Walter Krämer und den Schriftsteller Thomas Mann[7][8]
  • 1971: Durchbruchwand am Johannesplatz in Erfurt[9], gestaltet zusammen mit Kurt Grohmann und Klaus Feldmann. Sie besteht aus quadratischen Betonplatten, in der Mitte kreisrund frei gearbeitet. Die Struktursteine bilden ein zusammenhängendes Band als Mauer, das auf nach unten halben Platten steht mit daraufgesetzten anderen Hälften.
  • 1974: Bodenturnerin, zur Eröffnung eines Schulneubaus in Erfurt (Polytechnische Oberschule W. I. Lenin) enthüllt. Die lebensgroße Bronzefigur stellt die Turnerin Siegfriede Weber-Dempe dar und wurde im Jahr 2017 oder davor, zusammen mit weiteren Kunstwerken Reppolds, gestohlen.[4]
  • 1975: Denkmal für Angehörige der sowjetischen Armee, am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, im Park an der Ilm in Weimar eingeweiht, ehrt die Soldaten, die bei den Endkämpfen im Zweiten Weltkrieg getötet wurden oder ihren Verwundungen später erlagen. Es zeigt einen stilisierten Panzer und ist mit folgender Inschrift in Russisch versehen: „Ewiger Ruhm den Helden 1941–1945“.[10]
  • 1975: Büste für Engelbert Schoner[11]
  • 1984: Ehrenmal für die Opfer des Faschismus auf dem Weimarer Hauptfriedhof, am 9. September (dem in der DDR jeweils im September begangenen Tag der Opfer des Faschismus) eingeweiht. Die Relieffiguren waren von den Bildhauern Harald Stieding (linke Seite, Opfer) und Eberhard Reppold (rechte Seite, die Auferstehenden) nach einer Grafik von Jürgen Ellenberg geschaffen worden.[12]
Hand mit Chip in Erfurt
  • vor 1987:[13] Hand mit Chip, die Skulptur vor dem damaligen Funkwerk Erfurt besteht aus einer halbgeöffneten Hand, aus Stein oder Beton geformt. In der Mitte befindet sich der Chip wie ein Atomkern, den die Hand schützend umgibt. Hand und Chip, auf einem schmalen Postament montiert, werden von aus Metallstreifen symbolisierten Flugbahnen von Elektronen um den Atomkern umschlossen.[14]
  • (unklar): Sportlerin in Jena-Lobeda[15]
  • 1998: Goethe-Skulptur im Treppenhaus des Neuen Museums Weimar, Restaurierung der aus weißem Marmor geschlagenen Skulptur[4]
Commons: Eberhard Reppold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anzeiger des Vereins Thüringer Ornithologen, abgerufen am 18. Januar 2019.
  2. Ereignisse des Jahres 2013 in Weimar, (in das Suchfenster "Reppold" eingeben).
  3. Ortsteilrat wünscht sich Lesende zurück, auf tlz.de (Thüringische Landeszeitung), 2010; abgerufen am 18. Januar 2019.
  4. Wo ist „Die Bodenturnerin“? Polizei Weimar sucht Statue des Humboldtgymnasiums. auf www.thüringer-allgemeine.de, 9. Februar 2017; abgerufen am 17. Januar 2019.
  5. Foto der Kraniche, abgerufen am 17. Januar 2019.
  6. Denkmal Kraniche im Berliner Zoo; abgerufen am 17. Januar 2019.
  7. Humanität kennt kein Parteibuch in Unsere Neue Zeitung (2012); aus Anlass der feierlichen Namensgebung der Medizinischen Fachschule Weimar 1972, die bis 1990 bestand.
  8. Pressemitteilung der Stadt Weimar aus dem Jahr 2009: Vor 60 Jahren, abgerufen am 17. Januar 2019.
  9. Kunst am Bau auf www.flickr.com; abgerufen am 17. Januar 2019.
  10. Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, Text zum Denkmal für die Sowjetsoldaten von Eberhard Reppold (S. 127), abgerufen am 17. Januar 2019.
  11. Landschaften und Gesichter. Zur Kunstausstellung des Bezirkes Erfurt. In: Neues Deutschland, 11. Juni 1975, S. 4
  12. Opfer des Faschismus-Ehrenmal II auf thueringer-naturbrief.de; abgerufen am 17. Januar 2019.
  13. Regieanweisung/Drehbuch für einen DEFA-Dokumentarfilm Erfurt - Gesichter eines Bezirkes. Hier wird die Skulptur "Hand mit Chip" definitiv genannt; abgerufen am 18. Januar 2019.
  14. Traueranzeige für Eberhard Reppold auf www.thueringen-gedenkt.de, 25. März 2013.
  15. Doris Weilandt: Jena-Lobeda – ein Kunstspaziergang im Plattenbauquartier, auf scottyscout.com; abgerufen am 18. Januar 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.