Dracula (1979)
Dracula ist ein Horror-, Liebes-, Filmdrama von Regisseur John Badham aus dem Jahr 1979 mit Frank Langella in der Titelrolle. Der Film ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers mit Bela Lugosi und basiert ebenfalls auf dem Bühnenstück von Hamilton Deane und John L. Balderston.
Film | |
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Titel | Dracula |
Originaltitel | Dracula |
Produktionsland | USA, Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1979 |
Länge | 110 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | John Badham |
Drehbuch | Bram Stoker (Roman) Hamilton Deane John L. Balderston W. D. Richter |
Produktion | Marvin Mirisch Walter Mirisch Tom Pevsner |
Musik | John Williams |
Kamera | Gilbert Taylor |
Schnitt | John Bloom |
Besetzung | |
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Handlung
Der transsylvanische Graf Dracula reist nach England, wo er in einem halbverfallenen Schloss, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Irrenanstalt, sein neues Heim beziehen will.
Dr. Seward, der Leiter der Anstalt, lädt den neuen Nachbarn zu einem Abendempfang ein, wo er dessen Tochter Lucy sowie ihre kränkliche Freundin Mina kennenlernt. Die beiden Damen, insbesondere Mina, sind sofort fasziniert von dem charmanten Gast aus dem wilden Osteuropa. Am folgenden Tag geht es mit der ohnehin angeschlagenen Gesundheit Minas immer weiter bergab, sie zeigt alle Anzeichen von Anämie, bis sie schließlich stirbt. Sie ist unter Draculas Bann geraten und wurde von dem blutdürstigen Vampir getötet.
Seward verständigt Minas Vater Professor van Helsing, der sofort eine Exhumierung anordnet, nachdem in der Nachbarschaft mehrere Menschen, vorwiegend Kinder verschwinden und sogar eine Insassin der Anstalt behauptet, ihr Baby sei von der Verstorbenen umgebracht worden. Dabei wird festgestellt, dass der Leichnam verschwunden ist und sich knapp unterhalb des Grabes Katakomben und Gewölbe befinden, durch die man praktisch überall in der Stadt gelangen kann. Dort begegnen sie der untoten Mina, die sofort versucht, über van Helsing und Seward herzufallen. Ihr Vater aber treibt ihr in letzter Sekunde einen Pfahl durch das Herz.
Es gelingt Professor van Helsing, Dracula als den Ursprung des Übels zu entlarven; jedoch ist es diesem gelungen, Lucy zu umgarnen. Gemeinsam mit ihr will er per Schiff zurück nach Transsylvanien fliehen, um sie zu seiner Braut für die Ewigkeit zu machen. Van Helsing und Lucys Verlobter, Jonathan Harker, nehmen die Verfolgung auf und stellen den Vampirfürst an Bord des Segelschiffes. Der Professor versucht, Dracula zu pfählen, wird von diesem jedoch mit seinem eigenen Pfahl aufgespießt. Mit letzter Kraft gelingt es dem Sterbenden, dem Vampir den Haken einer Seilwinde in den Rücken zu rammen, woraufhin Harker den Mechanismus betätigt.
Dracula wird aus dem Frachtraum hinauf in die Strahlen der mittlerweile aufgegangenen Sonne gezerrt, wo er schreiend zu Asche zerfällt; nur sein schwarzer Umhang bleibt zurück, der, einer Fledermaus gleich, vom Wind davongetragen wird.
Kritiken
Der Film wurde teils kontrovers aufgenommen und heftig kritisiert. Bekannte Filmkritiker, wie Bodo Fründt vom Stern befanden beispielsweise, dass der Film „amerikanischem Hausfrauenpublikum die Knie weich machen“ könne,[1] während der film-dienst von einer gewissen „Appetitlosigkeit“ sprach, die sich über die gesamte Lauflänge des Films darstellt. Filmbeobachter-Kritiker J. M. Thie meinte, dass der Regisseur lediglich „routinierte Mittelmäßigkeit“ mit seiner Inszenierung erreiche und zudem die Schauspieler lustlos und deplatziert, allen voran Hauptdarsteller Frank Langella, agieren. Dagegen räumt die Zeitschrift tip ein, dass „frühere Streifen“ bisweilen „saftiger, kraftvoller und auch erlebnisreicher“, jedoch nicht „so schön“ waren.
- Cinema: „Langella verkörpert den transsilvanischen Halsfetischisten als Gentleman, dem sich seine Opfer in suizidaler Wollust hingeben. Der grausige Blutsauger à la Bela Lugosi oder Christopher Lee ist out, der neue legt Wert auf Manieren und Lebensart!“
- Lexikon des internationalen Films: Mit den Stilmitteln des märchenhaft-opernnahen Ausstattungsstücks arbeitende Version des klassischen Stoffes, ausgezeichnet fotografiert und sorgfältig inszeniert.[2]
- Die Zeit, 12. Oktober 1979: Trotz der erlesenen Dekors, der erstklassigen Darsteller (Laurence Olivier, Donald Pleasance, Kate Nelligan), der hervorragenden Musik (John Williams), der sorgfältigen Tricks – manche der mit bescheidenerem Budget gedrehten früheren Versionen waren sehr viel leidenschaftlicher, lustvoller. Dies ist ein „Dracula“ vor allem für Kunst-Kino-Gänger: die die schillernde Faszination des Bösen nur goutieren, wenn das Schreckliche geschmackvoll dargeboten wird.[3]
DVD-Veröffentlichung
- Dracula / 6. November 2009 / Winkler Film
Sonstiges
- Donald Pleasence wurde ursprünglich die Rolle des van Helsing angeboten. Er lehnte jedoch ab, da er fand, dass der Part zu viel Ähnlichkeit mit seiner Rolle als Dr. Loomis aus der Halloween-Filmreihe habe. Stattdessen akzeptierte er aber die kleinere Rolle des Dr. Seward.
- Die Namen der beiden weiblichen Rollen wurden vertauscht, so wird hier Lucy als "die Heldin" gezeigt, während Mina "das dahinsiechende Opfer" ist.
- Die familiären Verbindungen wurden ebenfalls verändert: Lucy ist hier die Tochter von Anstaltsleiter Dr. Seward und Mina die Tochter von Professor Abraham van Helsing.
Literatur
- Karsten Prüssmann: Die Dracula-Filme. Von Friedrich Wilhelm Murnau bis Francis Ford Coppola. Heyne-Filmbibliothek, Band 190. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06702-9.
- Bram Stoker: Dracula. (OT: Dracula). Deutsch von Karl Bruno Leder. Insel, Frankfurt am Main / Leipzig 2004, ISBN 3-458-34803-4.
Weblinks
- Dracula in der Internet Movie Database (englisch)
- Dracula ’79 auf vampire-world.com
- Dracula bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- vgl. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Horrorfilms. Bastei-Lübbe, 1985, Seite 103
- Dracula. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- Filmtips. In: Die Zeit, Nr. 42/1979