Don McLean
Donald „Don“ McLean (* 2. Oktober 1945 in New Rochelle, New York) ist ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter. Sein bekanntestes Stück ist die achteinhalbminütige Ballade American Pie von 1971.
Leben und Karriere
McLean ist der Sohn eines Elektro-Handelsvertreters und kommt aus einer katholischen Familie. Neben seinem Studium wurde in den 1960er-Jahren Teil der Folk-Musikszene. Don McLean erlernte Folk und Jazz mit Hilfe der Musik von Tim Hardin, Leadbelly, Bessie Smith, Bobby Short und Count Basie. Sein Idol war hingegen allein Buddy Holly.[1] Er spielte auf Folk-Musikfestivals und in Clubs wie dem Gaslight Cafe, dem Bitter End und dem Troubadour – allerdings zunächst ohne größere Aufmerksamkeit zu erzielen.[2] 1969 lernte er auf einer Veranstaltung der Hudson River Sloop Clearwater Pete Seeger kennen. Trotz einer Widmung Seegers bot er seine erste LP Tapestry zunächst vergeblich 37 Plattenfirmen an. Das Album verkaufte sich nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1970 anfangs langsam, dann aber stetig.[3]
Seinen Durchbruch feierte McLean 1971 mit dem achteinhalbminütigen Lied American Pie aus seinem gleichnamigen, zweiten Album. Das Lied war für McLean finanziell sehr erfolgreich. Es ist eine Hommage an Buddy Holly, der 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam: „The Day the Music Died“, und an den frühen Rock’n Roll. Zugleich handelt das Lied über den Verlust von Unschuld und den Niedergang des American Dream im Zusammenhang mit den 1960er-Jahren, die in den USA mit Turbulenzen und großen gesellschaftlichen Veränderungen verliefen.[4] Bis heute wird der Text des Liedes analysiert, teilweise auf eigenen Fanseiten. Auf Anfragen, was American Pie bedeute, antwortete McLean häufig: „Es bedeutet, dass ich nie wieder arbeiten muss.“[5] Bei der Wahl der Songs of the Century wurde American Pie 2001 auf Platz 5 der wichtigsten amerikanischen Lieder des 20. Jahrhunderts gewählt.
Obwohl McLeans Name stark mit diesem Lied verbunden wird, schrieb und sang er anschließend noch weitere Hits. Er etablierte sich als Musiker an der Schnittstelle zwischen Folk und Pop und blieb seinem persönlichen Stil dabei treu.[6] Vincent (Starry, Starry Night), das sich dem niederländischen Maler Vincent van Gogh widmet[7], belegte im Jahr 1972 den Platz 1 der britischen Charts und ist sein wohl zweitbekanntestes Lied. And I Love You So von seinem ersten Album wurde später von berühmten Künstlern wie Elvis Presley, Perry Como, Shirley Bassey, Glen Campbell und Engelbert gecovert. Ebenfalls wurde McLeans Lied The Grave, das ursprünglich als Kritik am Vietnamkrieg entstand, von George Michael 2003 als Protestlied gegen den Irakkrieg neu aufgenommen.[8] Einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen auch McLeans Lieder Castles in the Air, Winterwood, Dreidel und Wonderful Baby, letzteres war eine Hommage an Fred Astaire. Einen weiteren internationalen Hit hatte McLean 1981 mit einer Coverversion des Roy-Orbison-Klassikers Crying. In Großbritannien stieg die Single bis auf Platz 1 der Charts. Orbison selbst beschrieb McLean einmal als „eine der großen Stimmen des Jahrhunderts“.[9] McLeans Version des Skyliners-Hits Since I Don’t Have You kam im Jahr 1981 bis auf Platz 23 der US-amerikanischen Single-Charts und war einer seiner letzten nennenswerten Charterfolge.
Don McLean veröffentlichte auch nach den 1980er-Jahren neue Alben und Lieder, wenngleich in immer größeren Zeitabständen. Er gibt zudem bis in die Gegenwart weltweit viele Konzerte. Seine erste Ehefrau zwischen 1969 und 1976 war Carol Sauvion, die später mit ihrer Fernsehserie Craft in America einen Emmy Award gewann. Seine zweite Frau Patrisha ließ sich 2016 nach 29 Jahren Ehe von ihm scheiden, nachdem McLean wegen häuslicher Gewalt kurzzeitig von der Polizei verhaftet wurde.[10][11]
Trivia
McLeans Lied Empty Chairs inspirierte die Sängerin Lori Lieberman zu dem Gedicht Killing Me Softly with His Song; Charles Fox und Norman Gimbel machten daraus das gleichnamige Lied. Roberta Flack machte den Song 1973 zum Hit.[12] Die Version der Fugees wurde 1996 erneut ein weltweiter Charterfolg. McLean selbst hat das Lied allerdings nie aufgenommen.
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13][14] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | |||
1971 | American Pie | DE31 (16 Wo.)DE |
UK2 Gold (54 Wo.)UK |
US1 ×2 (48 Wo.)US |
|
1972 | Tapestry | — | UK16 (12 Wo.)UK |
US111 (10 Wo.)US |
ursprünglich 1970 erschienen |
1973 | Don McLean | — | — | US23 (19 Wo.)US |
|
Playin’ Favourites | — | UK42 (2 Wo.)UK |
— | ||
1974 | Homeless Brother | — | — | US120 (8 Wo.)US |
|
1980 | Chain Lightning | — | UK19 (9 Wo.)UK |
US28 (21 Wo.)US |
|
1982 | Believers | — | — | US156 (11 Wo.)US |
|
2010 | Addicted to Black | — | — | — | |
2018 | Botanical Gardens | — | — | — |
Weitere Alben
|
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Kompilationen
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | |||
1980 | The Very Best Of | — | UK4 Gold (12 Wo.)UK |
— | |
2000 | American Pie – The Greatest Hits | — | UK30 Silber (4 Wo.)UK |
— | |
2007 | The Legendary | — | UK71 (1 Wo.)UK |
— |
Weitere Kompilationen
|
|
Singles
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | |||
1971 | American Pie American Pie |
DE9 (28 Wo.)DE |
UK2 Platin (19 Wo.)UK |
US1 ×3 (19 Wo.)US |
|
1972 | Vincent American Pie |
DE21 (8 Wo.)DE |
UK1 Silber (15 Wo.)UK |
US12 (12 Wo.)US |
|
Castles in the Air Tapestry |
— | UK47 (8 Wo.)UK |
US12 (21 Wo.)US |
Charteintritt in UK erst im April 1982 | |
Dreidel Don McLean |
— | — | US21 (12 Wo.)US |
||
1973 | If We Try Don McLean |
— | — | US58 (7 Wo.)US |
|
Everyday Playin’ Favorites |
— | UK38 (5 Wo.)UK |
— | ||
1975 | Wonderful Baby Homeless Brother |
— | — | US93 (3 Wo.)US |
|
1980 | Crying Chain Lightning |
— | UK1 Silber (14 Wo.)UK |
US5 (18 Wo.)US |
|
1981 | Since I Don’t Have You Chain Lightning |
— | — | US23 (14 Wo.)US |
|
It’s Just the Sun Chain Lightning |
— | — | US83 (2 Wo.)US |
||
1991 | American Pie 1991 The Best of Don McLean |
— | UK12 (10 Wo.)UK |
— |
Weitere Singles
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Auszeichnungen für Verkäufe
- Kanada
- 2000: für das Album Classics
- Neuseeland
- 1982: für das Album The Very Best Of
- Niederlande
- 1980: für das Album Chain Lightning
- 1980: für die Single Crying
- Australien
- 1982: für das Album The Very Best Of[15]
Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.
Land/RegionAuszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen) |
Silber | Gold | Platin | Verkäufe | Quellen |
---|---|---|---|---|---|
Australien (ARIA) | — | — | Platin1 | 50.000 | Einzelnachweise |
Kanada (MC) | — | Gold1 | — | 50.000 | musiccanada.com |
Neuseeland (RMNZ) | — | Gold1 | — | 7.500 | nztop40.co.nz |
Niederlande (NVPI) | — | 2× Gold2 | — | 150.000 | nvpi.nl |
Vereinigte Staaten (RIAA) | — | — | 5× Platin5 | 5.000.000 | riaa.com |
Vereinigtes Königreich (BPI) | 3× Silber3 | 4× Gold4 | Platin1 | 1.560.000 | bpi.co.uk |
Insgesamt | 3× Silber3 | 8× Gold8 | 7× Platin7 |
Literatur
- Alan Howard: The Don McLean Story: Killing Us Softly With His Songs, Lulu Press 2009.
- Irwin Stambler: The Encyclopedia of Pop, Rock and Soul. 3., überarbeitete Auflage. New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 455–457, ISBN 0-312-02573-4.
- Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: Rock-Lexikon. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973, 2. Auflage 1975, Neudruck 1978, ISBN 3-499-16177-X, S. 236 f.
Weblinks
- Don McLean Webpräsenz (englisch)
- Don McLean bei AllMusic (englisch)
- Don McLean bei Discogs
- Don McLean in der Songwriters Hall of Fame
- Don McLean in Hollywoods Walk of Fame
Einzelnachweise
- Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: Rock-Lexikon.
- Don McLean | Biography & History. Abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- Don McLean Interview - Writing American Pie & Other Hits. 3. Juli 2017, abgerufen am 4. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
- Don McLean on the tragedy behind American Pie: 'I cried for two years'. 22. Oktober 2020, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- Clive Davis: Buy, buy miss American pie: Singer reveals meaning behind iconic hit. 4. April 2015, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- Don McLean | Biography & History. Abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- Don McLean: "Vincent". 13. August 2020, abgerufen am 6. Februar 2021.
- George Michael’s Cover of Don McLean’s Song ‘The Grave’. Abgerufen am 5. Februar 2021.
- 'American Pie' Singer Don McLean Arrested. In: Country Rebel. Abgerufen am 5. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
- Ellen Barry: In Maine, a Celebrity Domestic Violence Case Continues to Send Out Ripples (Published 2019). In: The New York Times. 20. Oktober 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 5. Februar 2021]).
- Staff and agencies: Don McLean says he is 'not a villain', following his domestic violence arrest. 22. Januar 2016, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- SuperSeventies - Killing Me Softly
- Chartquellen: Singles Alben UK US
- The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
- David Kent: Kent Music Report No. 453. Kent Music Report via Imgur, 28. Februar 1983, abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch).