Djamila Rowe
Djamila Rowe (* 1. August 1967 in Ost-Berlin; auch Djamile Rowe) ist eine deutsche Visagistin, die durch eine frei erfundene Affäre mit dem Schweizer Botschafter Thomas Borer 2002 bekannt wurde und anschließend öfter im Fernsehen zu sehen war.
Leben
Rowe wurde in Berlin-Lichtenberg geboren und wuchs nach der Flucht ihrer Mutter und ihres persischen[1] Vaters in den Westen bei ihren Großeltern auf. Im Anschluss kam Rowe in den Jugendwerkhof Crimmitschau. Rowe wollte eine Ausbildung zur Verkäuferin im Intershop absolvieren. Dies wurde nach ihrer eigenen Darstellung durch das Ministerium für Staatssicherheit verhindert. Ebenfalls nach ihrer Darstellung flüchtete sie 1989 aus der DDR.[2]
Nach der deutschen Wiedervereinigung arbeitete Rowe ab 1991 als Visagistin in Berlin, unter anderem im KaDeWe. Nebenher versuchte sie sich als Model zu etablieren und trat auch als Nackttänzerin auf.[3][4]
Von 1997 bis 2002 war Rowe mit einem Unternehmensberater liiert, der auch der Vater ihres Sohnes (* 1997)[5] ist. In den Jahren 2004 bis 2006 war Rowe mit einem anderen Unternehmensberater verlobt. Ende 2006 wurde eine kurze Liaison mit Ferfried Prinz von Hohenzollern publik.[6] Ihre Tochter wurde 2009 geboren.[5]
Borer-Affäre
2002 wurde Djamila Rowe durch eine frei erfundene Affäre mit dem damaligen Schweizer Botschafter Thomas Borer in Deutschland bekannt. In der schweizerischen Zeitung SonntagsBlick behauptete Rowe für ein Honorar von 10.000 Euro,[7][8] eine Affäre mit Borer gehabt zu haben, welche in der Nacht des 21. März stattgefunden haben soll.[9] Diese Aussage widerrief Rowe später.[10] Die erfundene Affäre führte nicht zur Versetzung Borers nach Bern. Borer kündigte jedoch sein Arbeitsverhältnis.[11] Borer und Rowe gaben im Juli 2002 an, sich zu kennen, aber keine Affäre gehabt zu haben. Der Ringier-Verlag zahlte Borer nach einer außergerichtlichen Einigung Schmerzensgeld[12] von über einer Million Schweizer Franken.[13][14] Rowe wurde für die Falschaussage trotz eines Meineides nicht gerichtlich belangt.
Öffentliche Auftritte
Rowe trat als Model und Erotikmodel auf.[15][16][3][17][18] Sie nahm 2004 an der ProSieben-Reality-Fernsehshow Die Alm teil[19] und belegte Platz acht. 2006 hatte sie in der RTL-II-Fernsehshow Big Brother einen Gastauftritt.[20] Im Jahr 2007 war sie Protagonistin in einer Folge der ProSieben-Sendung We are Family! So lebt Deutschland. 2014 ließ sie sich für das Format Promis privat – Das süße Leben der Stars von Sat.1 Emotions begleiten. 2017 war sie Teilnehmerin bei Adam sucht Eva – Promis im Paradies. Im Jahr 2020 war sie in einem TV-Werbspot von Meßmer zu sehen.[21] Im Januar 2021 war Rowe Kandidatin in der Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow. Sie belegte mit 49,86 Prozent der Zuschauerstimmen Platz zwei.[22]
Stalking-Prozess
Mitte 2007 verklagte Djamila Rowe einen 33-jährigen Mann, welcher bereits wegen Nötigung vorbestraft war.[23] Der Vorwurf durch Rowe lautete Stalking durch sexuell belästigende Nachrichten. Das Verfahren wurde durch eine Zahlung des Angeklagten in Höhe von 200 Euro eingestellt.[24]
Auftritte in Fernsehsendungen
- 2004: Die Alm[19]
- 2004: TV total
- 2006: Big Brother[20]
- 2009: We are Family! So lebt Deutschland
- 2011: Exklusiv – Die Reportage – Germanys Next Promiluder – Alles für den Ruhm!
- 2014: Promis privat – Das süße Leben der Stars
- 2017: Adam sucht Eva – Promis im Paradies
- 2021: Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow
Literatur
- Oliver Zihlmann, Philippe Pfister: Der Fall Borer. Fakten und Hintergründe eines Medienskandals. Werd Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-85932-436-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Explosiv vom 15. Oktober 2021
- Karim Mahmoud: Meine Flucht aus der DDR. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Berliner Kurier. 15. August 2005, ehemals im Original; abgerufen am 19. Februar 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Djamila Rowe modelt für Joop, Der Spiegel, 18. August 2002
- Borer und die Medien, Zitat: „Diese angebliche Affaire um die frühere Nackttänzerin Djamila führte verständlicherweise zu einem Boulevardmedienwirbel.“, rhetorik.ch, 11. Juli 2002
- Djamila Rowe schießt gegen Neu-Mama Sophia Vegas, vip.de vom 14. Februar 2019 / Ex-Botschaftsluder plötzlich seriös – und ungeschminkt! bunte.de vom 5. Dezember 2015
- Patrick Goldstein und Barbara Jänichen: Der liebestolle Prinz. In: Die Welt. 26. Dezember 2006, abgerufen am 7. August 2011.
- Schweizer Verleger zahlt an Ex-Botschafter Der Spiegel, 14. Juli 2002
- Djamila Rowe: Ich hatte nie Sex mit Borer (Memento vom 6. November 2011 im Internet Archive), Zitat: „Rowe darin: ‚Da ich durch den enormen psychischen Druck, den (...) Michael Ringier (Schweizer Verleger, Anm. d. Red.) und seine Mitarbeiter auf mich ausübten, für mich keinen anderen Ausweg mehr sah und aufgrund des hohen angebotenen Geldbetrages willigte ich schließlich ein, bei ihrer veröffentlichten unwahren Geschichte und deren Fortsetzung weiter zur Verfügung zu stehen.‘“, B.Z., 14. Juli 2002
- Undiplomatische Sex-Affäre: Der Botschafter und das lästige Nacktmodell, Der Spiegel, 4. April 2002
- Botschafter-Affäre: Salto Morale (Memento des Originals vom 24. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Stern, 11. Juli 2002
- Borer und die Medien, Zitat: „Schliesslich ist festzuhalten, dass Herr Borer nicht entlassen worden ist, wie dies zum Teil gesagt wird. Herr Borer hat von sich aus gekündigt, obwohl wir ihm einen guten Posten in Bern angeboten haben. Diese Kündigung hatte er im Übrigen gegenüber Medienvertretern erläutert, bevor er mich Samstagnacht mit einem Zweizeiler davon informierte.“, rhetorik.ch, 18. August 2002
- Die Schlammschlacht geht weiter, Zitat: „Rowe hatte erklärt, sie sei von der ‚Blick‘-Reporterin Alexandra Würzbach unter psychischen Druck gesetzt worden und habe letztlich von ihr viel Geld für ihre frei erfundene Sex-Beichte erhalten.“, Der Spiegel, 16. Juli 2002
- VIP-Ticker, Die Welt, 8. Dezember 2002
- T. Knellwolf: "Blick" bleibt dabei. 2002: Borers Fall, Teure Texte. In: Tages-Anzeiger, 14. Oktober 2009, Seite 3, Spalte 3
- Längster Laufsteg der Welt auf dem Kudamm, Kölner Stadt-Anzeiger, 11. August 2002
- Woher kommt der Luxus von Djamile Rowe?, Stern, 14. August 2002
- Ankündigung auf der offiziellen Internetseite. 1. Dezember 2006, archiviert vom Original am 6. Dezember 2015; abgerufen am 6. Dezember 2010.
- Djamila Rowe schafft es mit 45 Jahren aufs "Penthouse"-Cover, Die Welt, 27. März 2013
- Die Alm: Sie geht über Leichen! (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive), Netzeitung, 27. Juli 2004
- Djamila Rowe bei "Big Brother", Bild, 10. Februar 2006
- Tee-Marke: So humorvoll inszeniert Meßmer seinen Verpackungs-Relaunch. Abgerufen am 31. Januar 2021.
- Dschungelshow 2021, Voting-Ergebnisse: SO knapp gewann Filip Pavlovic vor Djamila Rowe. Abgerufen am 31. Januar 2021.
- Total gestört ..., Berliner Kurier, 21. Juni 2006
- Obszönitäten auf dem Handydisplay Party-Girl als Opfer, Zitat: „Gegen Zahlung von 200 Euro wurde das Verfahren eingestellt.“, Der Tagesspiegel, 18. September 2007