SonntagsBlick
Der SonntagsBlick ist eine deutschsprachige Schweizer Sonntagszeitung, die wie die Boulevard-Tageszeitung Blick vom Ringier-Verlag herausgegeben wird. Sie erscheint seit 1969. Der Sitz ist in Zürich.
SonntagsBlick | |
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Beschreibung | Schweizer Sonntagszeitung |
Verlag | Ringier AG |
Erstausgabe | 1969 |
Erscheinungsweise | sonntags |
Verkaufte Auflage | 148'055 (Vj. 161'446) Exemplare |
(WEMF-Auflagebulletin 2018[1]) | |
Verbreitete Auflage | 148'939 (Vj. 162'232) Exemplare |
(WEMF-Auflagebulletin 2018) | |
Reichweite | 0,564 (Vj. 0,564) Mio. Leser |
(WEMF Total Audience 2018-2[2]) | |
Chefredaktoren | Christian Dorer (Chefredaktor Blick-Gruppe), Gieri Cavelty[3] |
Weblink | www.blick.ch/sonntagsblick/ |
ZDB | 2630197-0 |
Auflage und Erscheinen
Der SonntagsBlick hat eine WEMF-beglaubigte Auflage von 148'055 (Vj. 161'446) verkauften bzw. 148'939 (Vj. 162'232) verbreiteten Exemplaren[1] und eine Reichweite von 564'000 (Vj. 564'000) Lesern.[2]
Wie alle gedruckten Zeitungen muss der SonntagsBlick seit einigen Jahren eine stark sinkende Auflage hinnehmen. Die verkaufte Auflage fiel seit 2008 um 114'133 von 261'188 auf 148'055 Exemplare, das sind 43,53 %.
Der SonntagsBlick erscheint zusätzlich mit dem «Magazin», das als Lifestyle-Magazin zu verstehen ist.
Die Zeitung wurde vom 1. November 2013 bis 30. April 2016 von Christine Maier als Chefredaktorin geleitet, die danach im Verlag neue Projekte im Bereich Video und TV übernommen hat. Bis August 2016 leitete Philippe Pfister als stellvertretender Chefredaktor die Zeitung,[5] nach seinem Abgang zum Zofinger Tagblatt übernahm Katia Murmann die Leitung interimistisch,[6] seit dem 1. Februar 2017 ist Gieri Cavelty Chefredaktor. Er ist dem Chefredaktor der Blick-Gruppe, Christian Dorer, unterstellt.[7]
Konkurrenten sind die NZZ am Sonntag, die SonntagsZeitung und die Zentralschweiz am Sonntag. Die Ostschweiz am Sonntag erscheint seit November 2017 nur noch digital.[8]
Borer-Affäre
Für Aufsehen sorgte der SonntagsBlick an Ostern im März 2002, als er über eine angebliche Affäre des Schweizer Botschafters in Berlin, Thomas Borer, mit der 34-jährigen Visagistin Djamila Rowe berichtete, die sich in den Räumen der Botschaft abgespielt haben sollte («Borer und die nackte Frau. Was geschah in der Botschaft?»), die sich nachträglich aber als frei erfunden herausstellte. Rowe hatte für die Schilderung der Sexaffäre vom SonntagsBlick ein Honorar von 10'000 Euro (ca. 15'000 Franken) erhalten,[9] was der Schweizer Presserat als «unlautere Methode der Informationsbeschaffung» bezeichnete.[10] Rowe widerrief ihre Aussage im Juli 2002 in einer eidesstattlichen Versicherung.[11]
Einer drohenden Abberufung kam Borer durch seine Kündigung auf den 1. Mai 2002 zuvor.[12] Der Chefredaktor des SonntagsBlicks, Mathias Nolte, trat nach der Aufdeckung des Schwindels im Juli 2002 zurück.[13] Borer drohte Ringier mit einer Klage in den USA, der Heimat seiner Frau. Der Verleger des Verlags, Michael Ringier, entschuldigte sich darauf auf der Titelseite des Blicks, der die Geschichte des SonntagsBlicks nachgezogen hatte, mit den grösstmöglichen Buchstaben Entschuldigung![9] und bezahlte Borer eine Genugtuung von über einer Million Schweizer Franken.[14] Auch den Verlag der Zeitschrift Super-Illu musste er in einem Vergleich entschädigen, da sich die Berliner Korrespondentin des SonntagsBlicks, Alexandra Würzbach,widerrechtlich Nacktphotos von Rowe aus dem Archiv der Super-Illu beschafft und der SonntagsBlick diese abgedruckt hatte.[15] Auch sie verliess in der Folge der Affäre die Zeitung.[16]
Weblinks
- Website des SonntagBlicks
- Ernst Bollinger: Blick. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Der Fall Borer: Protokoll einer Skandalierung
- Reza Rafi: 50 Jahre SonntagsBlick. Einer für alle. In: Blick.ch, 24. März 2019.
Einzelnachweise
- WEMF-Auflagebulletin 2018, S. 24 (PDF; 796 kB).
- WEMF Total Audience 2018-2 (Memento des Originals vom 15. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 11
- Christian Dorer als Gruppenchef. Weitere Rochade beim «Blick». In: Neue Zürcher Zeitung. 29. November 2016.
- WEMF-Auflagenbulletin 2008 (Memento vom 21. Mai 2009 im Internet Archive), S. 14.
- Christine Maier ab Mai nicht mehr Chefredaktorin des «SonntagsBlick». In: watson.ch. 4. März 2016.
- Philippe Pfister verlässt den SonntagsBlick. In: Blick. 16. August 2016.
- Christian Dorer wird Chefredaktor der Blick-Gruppe. In: Blick. 29. November 2016.
- Printausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» wird eingestellt. In: persoenlich.com. 19. September 2017.
- Affäre Borer-Fielding: Schweizer Verleger zahlt an Ex-Botschafter. In: Spiegel Online. 14. Juli 2002 (Zitat: «Es habe sich herausgestellt, dass Djamile Rowe ein Informationshonorar von 10.000 Euro bekommen habe»).
- Privatsphäre öffentlicher Personen / Informationshonorare. Schweizer Presserat. 5. Dezember 2002.
- Djamila Rowe: Ich hatte nie Sex mit Borer. (Memento vom 6. November 2011 im Internet Archive) In: B.Z. 8. Juli 2002 (Zitat: «Rowe darin: ‹Da ich durch den enormen psychischen Druck, den […] Michael Ringier […] und seine Mitarbeiter auf mich ausübten, für mich keinen anderen Ausweg mehr sah und aufgrund des hohen angebotenen Geldbetrages willigte ich schließlich ein, bei ihrer veröffentlichten unwahren Geschichte und deren Fortsetzung weiter zur Verfügung zu stehen›»).
- Thomas Borer verlässt EDA. In: Swissinfo. 19. August 2002.
- SonntagsBlick-Chef Nolte nimmt den Hut. In: persoenlich.com 11. Juli 2002.
- Wer zuletzt kassiert … In: Die Welt. 15. Juli 2002.
- Abgang des Chefredaktors. In: SWI swissinfo.ch. 11. Juli 2002.
- «Sonntags-Blick»-Chef Mathias Nolte tritt zurück (Memento vom 17. Januar 2010 im Internet Archive). In: NZZ Online. 11. Juli 2002.