Dipikryloxid
Dipikryloxid (2,4,6,2',4',6'-Hexanitrodiphenyloxid) ist eine explosive organische Nitroverbindung, die sich von der Pikrinsäure ableitet.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Dipikryloxid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C12H4N6O13 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
blassgelbe Kristalle[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 440,196 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
1,7 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Darstellung und Gewinnung
Die Verbindung kann durch Nitrierung von Diphenylether über Zwischenstufen der Di-, Tri-, Tetra- und Pentanitrosubstitutionsprodukte gewonnen werden.[1][3] Eine weitere Möglichkeit ist die Etherbildung aus 2,4,6-Trinitrophenol und 2,4,6-Trinitrochlorbenzol in Gegenwart von Natronlauge.[4]
Eigenschaften
Dipikryloxid ist ein kristalliner Feststoff. Die Verbindung ist im trockenen Zustand durch Schlag, Reibung, Wärme und andere Zündquellen besonders explosionsgefährlich[5] und fällt im Umgang unter das Sprengstoffgesetz.[6]
Tabelle mit wichtigen explosionsrelevanten Eigenschaften: Sauerstoffbilanz −47,3 %[1] Stickstoffgehalt 19,09 %[1] Bleiblockausbauchung 37,3 cm3·g−1[1] Detonationsgeschwindigkeit 7180 m·s−1[1] Schlagempfindlichkeit 8 Nm[1]
Verwendung
Die Verbindung ist ein sehr beständiger Sprengstoff, der im Vergleich zur Pikrinsäure weniger schlagempfindlich, aber sprengkräftiger ist.[1][7]
Einzelnachweise
- Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2008, S. 163, ISBN 978-3-527-32009-7.
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Patent DE635185 (Chem. Fabr. v. Heyden, 1934).
- Bandgar, B.P.; Dhakne, V.D.; Nigal, J.N.: Rapid synthesis of nitro substituted diaryl ethers under mild conditions in Indian Journal of Chemistry - Section B Organic and Medicinal Chemistry 38 (1999) 111–113.
- Roth, L.; Weller, U.: Gefährliche Chemische Reaktionen, 65. Ergänzungslieferung, ecomed-Verlag 2011.
- Sprengstoffgesetz, Anhang I, Liste der explosionsgefährlichen Stoffe (BGBl. 1975 I S. 853), auf die das Gesetz in vollem Umfang anzuwenden ist.
- Sorbe: Sicherheitstechnische Kenndaten, Ausgabe 07/2014, ecomed Sicherheit, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH.