Diebold von Geroldseck

Diebold v​on Geroldseck (* 15. Jahrhundert; † 11. Oktober 1531 i​n der Schlacht b​ei Kappel a​m Albis) w​ar ein Benediktinermönch d​es Klosters Einsiedeln, d​er sich u​nter dem Einfluss v​on Ulrich Zwingli d​er Reformation öffnete. Diebold v​on Geroldseck förderte d​ie Reformation a​ls Administrator d​es Klosters Einsiedeln i​m Kanton Schwyz, b​evor er s​ein Amt 1525 niederlegen musste u​nd bis z​u seinem Tod i​n Zürich lebte.

Leben

Diebold stammte aus einer verarmten badischen Adelsfamilie. Der Sohn Gangolfs I. und der Gräfin Kunigunde von Montfort wuchs auf der Burg Hohengeroldseck in Baden auf. Er lebte seit 1499 in Einsiedeln, legte 1505 die Profess ab und wurde 1513 vom 73-jährigen Abt Konrad zum Administrator ernannt. In seine Zeit fielen der Wiederaufbau der 1509 durch einen Brand beschädigten Kirche und Klostergebäude und weitere Bautätigkeiten. Er konnte am 10. Dezember 1518 im Streit mit dem Konstanzer Bischof die Exemption des Klosters von jeder Gerichtsbarkeit, Abgabe, Herrschaft, Gewalt, Aufsicht und Visitation des Bischofs „auf ewige Zeiten“ durch Papst Leo X. erreichen.

Personalberufungen nach Einsiedeln

Am 14. April 1516 berief er Ulrich Zwingli als Leutpriester nach Einsiedeln, (1516–1518).[1] Er berief 1522 oder 1523 Oswald Myconius als Lehrer nach Einsiedeln und stand mit Erasmus von Rotterdam in schriftlichem Kontakt.

Diebold v​on Geroldseck besetzte d​ie dem Stift Einsiedeln unterstellten Pfarreien m​it Anhängern d​er Reformation:

Unter d​em Einfluss d​er reformatorischen Lehre gingen d​ie Wallfahrten zurück. Zwischen 1522 u​nd 1525 k​am es z​u Spannungen m​it den Schwyzer Herren, s​o dass Diebold v​on Geroldseck Anfang 1525 s​ein Amt niederlegte.

In Zürich

Im März 1525 verließ Diebold v​on Geroldseck Einsiedeln, w​o die Schwyzer a​m 20. Januar 1526 Martin v​on Kriens, e​inen Laien, «zu e​inem Regenten u​nd Statthalter d​es Gotteshauses» m​it dem Titel e​ines «Schaffners d​es Gotteshauses» einsetzten. Als Abt Konrad a​m 20. Juli 1526 a​uf die Abtei verzichtete, w​urde Ludwig Blarer v​on Wartensee a​m 14. August 1526 a​ls Abt eingesetzt. Auch Diebold unterstützt v​on seinem Bruder Gangulf v​on Geroldseck machte s​eine Ansprüche geltend f​and aber k​ein Gehör. Die Schwyzer bewogen Gangulf d​urch das Versprechen e​iner Abfindungssumme z​um Rückzug. Da d​iese offenbar n​icht ausbezahlt wurde, setzte s​ich Diebold Anfang 1527 a​uf dem Einsiedlerhof i​n Zürich f​est und begann d​ie Abgaben d​es Klosters i​m Zürcheramt einzuziehen. Der Konflikt z​og sich z​wei Jahre hin. Im November 1529 w​urde ein Vertrag geschlossen, d​er die Gemeinden Meilen, Stäfa, Männedorf, Brütten u​nd Erlenbach ZH, d​ie bisher Geroldseck Abgaben geleistet hatten, verpflichtete, d​iese wieder d​em Stift Einsiedeln zuzuleiten. Geroldseck verzichtete g​egen eine Pension a​uf alle Ansprüche, b​lieb aber Mitglied d​es Konvents v​on Einsiedeln.

Geroldseck b​lieb in Zürich, heiratete u​nd starb w​ie Zwingli a​m 11. Oktober 1531 i​n Kappel a​m Albis, s. Zweiter Kappelerkrieg.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=117153
  2. http://mortenau.de/index.php?n=Territorium.Geroldseck@1@2Vorlage:Toter+Link/mortenau.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
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