Der Bulle von Tölz: Zirkusluft
Zirkusluft ist ein deutscher Fernsehfilm von Werner Masten aus dem Jahr 2002 nach einem Drehbuch von Andreas Föhr und Thomas Letocha. Es ist die 37. Folge der Krimiserie Der Bulle von Tölz mit Ottfried Fischer als Hauptdarsteller in der Rolle des Hauptkommissars Benno Berghammer. Die Erstausstrahlung erfolgte am 2. Oktober 2002 auf Sat.1.
Handlung
Der reiche Bauer Johann Kiening wird erstochen aufgefunden. Laut Gerichtsmediziner Dr. Robert Sprung handelt es sich bei der Tatwaffe um ein zweischneidiges Messer. Es gibt keine Abwehrverletzungen, der Angriff erfolgte also überraschend. Auffällig ist auch, dass der Stichkanal exakt im rechten Winkel verläuft.
Für die Kommissare Benno Berghammer und Sabrina Lorenz tut sich ein beträchtlicher Kreis von Personen mit einem mehr oder weniger starken Mordmotiv auf, allen voran Kienings erwachsener Sohn, der von Vaters Geld lebte und dem der alte Kiening den Geldhahn zudrehen wollte. Es gibt auch einen finanziell bedrängten Nachbarn, dem Kiening ein millionenschweres Grundstücksgeschäft mit dem Bauunternehmer Anton Rambold zu verderben drohte. Und schließlich ist da ein kleiner Wanderzirkus, dem Kiening seit vielen Jahren Winterquartier gewährt hat, diesen nun aber plötzlich auf die Straße setzen wollte.
Im Zirkus trifft Benno Berghammer die Dompteurin Madeleine Gartlach, mit der er vor 17 Jahren eine kurze, leidenschaftliche Affäre hatte. Es stellt sich heraus, dass Kiening senior seit Jahren mit Madeleine liiert war und sie jetzt heiraten wollte. Sie ist des Zirkuslebens müde und wollte endlich ein normales Leben führen. Ihr 16-jähriger Sohn Leo war jedoch entschieden gegen die Heirat. Die Frage, ob Leo seinen zukünftigen Stiefvater deswegen umgebracht hat, wird umso pikanter, als Madeleine dem Kommissar gesteht, dass Leo sein Sohn ist. Erschwerend kommt hinzu, dass der Sprössling wegen mehrerer Eigentumsdelikte auf Bewährung ist und dennoch in der kurzen Zeit, die der Kommissar ihn kennt, sein Auto für eine Spritztour entwendet und mehrere Geldbörsen gestohlen hat, darunter die seiner Mutter Resi. Schließlich entdeckt Berghammer Leos bemerkenswertes Darts-Talent und spricht Madeleine direkt darauf an. Sie entgegnet, Leo habe das Messerwerfen vom ehemaligen Messerwerfer Richie gelernt, der im Zirkus nicht mehr als solcher aufgetreten sei, seit seine Partnerin durch einen Fehlwurf ums Leben gekommen sei. Richie sei nie darüber hinweggekommen; sie habe sich um ihn gekümmert und er habe wie ein Kind an ihr gehangen. Er habe sie gefragt, ob sie mit ihm mitgehe, wenn der Zirkus dichtmache; da habe sie ihm gesagt, sie werde wegen Benno in Bad Tölz bleiben.
Der Kommissar weiß nun, wie er den Mörder kriegen kann. Er sucht Richie auf und untersagt ihm ab sofort jeglichen Kontakt mit Madeleine – sie wolle das auch so. Da will Richie ihm ein Messer in den Körper rammen, doch Berghammer trägt eine Schutzweste.
Nach Richies Verhaftung will der Kommissar von Frau Gartlach wissen, ob sie ihm bezüglich Vaterschaft nicht etwas zu sagen habe; Sechsmonatskinder seien doch eher selten. Sie gibt zu, ihn diesbezüglich belogen zu haben; sie habe sich halt so gewünscht, dass er Leos Vater wäre.
Hintergrund
Die Dreharbeiten wurden in Bad Tölz durchgeführt;[1] als Schauplatz für die „Pension Resi“ diente das Hollerhaus Irschenhausen.
Weblinks
- Zirkusluft in der Internet Movie Database (englisch)
- Zirkusluft bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
- Zirkusluft – derbullevontoelz.de (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive)