Dedekindring

Ein Dedekindring (nach Richard Dedekind, a​uch Dedekindbereich o​der ZPI-Ring) i​st eine Verallgemeinerung d​es Ringes d​er ganzen Zahlen. Die Anwendungen dieses Begriffes finden s​ich hauptsächlich i​n den mathematischen Teilgebieten d​er algebraischen Zahlentheorie u​nd der kommutativen Algebra, besonders i​n der Idealtheorie.

Definition

Ein Dedekindring i​st ein höchstens eindimensionaler, noetherscher, normaler Integritätsring.

Manche Autoren fordern, d​ass Dedekindringe eindimensional sind, wodurch Körper p​er Definition k​eine Dedekindringe sind. Dies i​st jedoch n​icht üblich.

Eigenschaften

  • Analog zur eindeutigen Zerlegung ganzer Zahlen in Primzahlen gilt für Dedekindringe, dass in ihnen jedes Ideal eine eindeutige Zerlegung in Primideale besitzt. Dedekindringe sind gerade diejenigen Integritätsringe, die ZPI-Ringe sind.
  • Nulldimensionale Dedekindringe sind Körper.

Beispiele

  • Jeder Hauptidealring (und damit auch jeder diskrete Bewertungsring) ist ein Dedekindring.
  • Ist ein Hauptidealring, und eine endliche Erweiterung seines Quotientenkörpers, so ist der ganze Abschluss von in ein Dedekindring. Insbesondere gilt das für Ganzheitsringe in Zahlkörpern, also beispielsweise
  • Lokalisierungen von Dedekindringen sind wieder Dedekindringe.

Keine Dedekindringe sind:

  • (zweidimensional),
  • (nicht normal),
  • und (keine Integritätsringe),
  • der Ring der algebraischen ganzen Zahlen, d. h. der ganze Abschluss von in einem algebraischen Abschluss der rationalen Zahlen (nicht noethersch).

Literatur

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