Dakoro (Niger)
Dakoro ist eine Stadtgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Dakoro in Niger.
Stadtgemeinde Dakoro | |||
---|---|---|---|
| |||
Koordinaten | 14° 31′ N, 6° 46′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Niger | ||
Maradi | |||
Departement | Dakoro | ||
Einwohner | 71.201 (2012) |
Geographie
Dakoro liegt in der Sahelzone. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe beträgt 300 mm.[1] Die Nachbargemeinden sind Azagor im Norden und Birni Lallé im Osten, Süden und Westen. Das Gemeindegebiet ist in 14 Stadtviertel, 38 administrative Dörfer, 18 traditionelle Dörfer, 18 Weiler, zwölf Lager und fünf Wasserstellen gegliedert. Die 14 Stadtviertel heißen Albadji 1, Albadji 2, Balaka, Dan Bako Allassane, Hachimou Chipkaou, Kourmi, Magagin Gari, Quartier Administratif, Rouboukawa, Sabon Gari Mahaman, Takal Mawa, Tsaouna, Zongon Magougou und Zongon Sallah.[2] Nördlich des Stadtzentrums befindet sich das bis nach Nigeria verlaufende Tarka-Tal. Die früher vielfältigere Pflanzenwelt auf den sandigen Böden von Dakoro ist – auf Grund wiederkehrender Dürren und der menschlichen Besiedlung – im Wesentlichen nur noch von Akazien und Balanites geprägt.
Geschichte
Dakoro wurde in den 1890er Jahren von Hausa gegründet, die aus den Gebieten der heutigen Regionen Agadez und Tahoua kamen.[3] Im zu Dakoro gehörenden Dorf Maïlafia richtete die damalige französische Verwaltung 1947 eine Schule speziell für die nomadische Bevölkerung ein. Die Schule war eine der ersten ihrer Art in Niger.[4] 1960, im Jahr der Unabhängigkeit Nigers von Frankreich, wurde Dakoro zum Hauptort des Bezirks Dakoro,[5] aus dem 1964 das Arrondissement Dakoro[6] und 1998 das Departement Dakoro hervorging. Der Markt von Dakoro war in den 1960er Jahren ein wichtiger Umschlagplatz für Erdnüsse, dem damals bedeutendsten Exportgut Nigers.[7] 2002 wurde das Gemeindegebiet im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform um Teile des Kantons Birni Lallé vergrößert.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 1977 hatte Dakoro 10.688 Einwohner, bei der Volkszählung 1988 14.577 Einwohner und bei der Volkszählung 2001 18.875 Einwohner.[8] Bei der Volkszählung 2012, nach der Vergrößerung des Gemeindegebiets, betrug die Einwohnerzahl 71.201.[9] Die Bevölkerungsmehrheit stellen verschiedene Hausa-Untergruppen, daneben gibt es Minderheiten von Tuareg und Fulbe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die wirtschaftlichen Eckpfeiler der Stadt sind die Landwirtschaft und der Handel. Der Anbau von Hirse, Sorghum und Augenbohnen ist durch ausbleibende Niederschläge stark gefährdet. Es kommt manchmal zu Konflikten zwischen Ackerbauern und Viehzüchtern um die wenigen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen.[3] Im Stadtzentrum befindet sich ein bedeutender Viehmarkt. Die Handelsverbindungen reichen bis nach Libyen und – über Diffa, Gouré und Maradi – nach Nigeria.[10] Für den Handel mit Lebensmitteln wichtige Wochenmärkte gibt es sonntags im administrativen Dorf Gougou und montags im administrativen Dorf Intouila. Auf Grund eines 1998 eröffneten Zentrums für Kunsthandwerk sind außerdem Lederbearbeitung, Schmiedekunst und ähnliche Aktivitäten von Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt.[3] Dakoro ist der Sitz eines Tribunal d’Instance, eines der landesweit 30 Zivilgerichte, die unterhalb der zehn Zivilgerichte der ersten Instanz (Tribunal de Grande Instance) stehen.[11] Die Stadt liegt an der Nationalstraße 30, die von hier bis nach Chadakori im Departement Guidan Roumdji führt, wo sie auf die Nationalstraße 1 trifft.
Persönlichkeiten
- Kalla Ankourao (* 1946), Politiker
Literatur
- A. Mohamadou: Foncier agro-pastoral, conflits et gestion des aléas climatiques au Niger. Cas de Dakoro et Abalak (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 26). LASDEL, Niamey/Parakou April 2004 (lasdel.net [PDF]).
- Issaka Oumarou: Les transferts monétaires dans la commune de Dakoro (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 107). LASDEL, Niamey/Parakou 2013.
- Boubacar Sani Ousmane: Fonctionnement des marchés à bétail et commercialisation des animaux dans la région de Maradi, cas des marchés de Dakoro, Mayahi, Tessaoua et Maradi. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- Boukary Habsatou, El Hadj Saminou, Younoussa Idrissa, Ahmed Salifou: Diagnostic participatif rapide et planification des actions du périmètre de Djirataoua. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) International Water Management Institute, Juni 2010, S. 12, archiviert vom Original am 22. April 2014; abgerufen am 21. April 2014 (französisch).
- Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 22. Januar 2011.
- Présentation de la commune de Dakoro (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website der ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, abgerufen am 9. März 2012.
- Conférence Régionale sur la Problématique de l’éducation en milieu nomade dans l’espace sahélo-saharien. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) SE SDS Sahel Niger, 2013, S. 2, archiviert vom Original am 7. Januar 2015; abgerufen am 7. Januar 2015 (französisch).
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 19.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 275.
- Yves Péhaut: L’arachide au Niger (= Études d’économie africaine. Série Afrique noire. Nr. 1). Pedone, Paris 1970, S. 87.
- Niger - Die Regionen von Niger und alle Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern. In: www.citypopulation.de. Thomas Brinkhoff, 2. Mai 2013, abgerufen am 27. August 2014.
- Présentation des résultats globaux définitifs du Quatrième (4ème) Recensement Général de la Population et de l’Habitat (RGP/H) de 2012. (PDF) Institut National de la Statistique, 2014, abgerufen am 21. April 2014 (französisch).
- Livelihoods Zoning “Plus” Activity In Niger. (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB). S. 27, Website des Famine Early Warning Systems Network, August 2011; abgerufen am 19. Januar 2012.
- Bachir Talfi: Note sur l’organisation judiciaire. Website des nigrischen Justizministeriums; abgerufen am 24. September 2012.