Długie (Strzelce Krajeńskie)

Długie (deutsch Dolgen) i​st ein Dorf i​n der Stadt- u​nd Landgemeinde Strzelce Krajeńskie i​m Powiat Strzelecko-Drezdenecki (Friedeberg-Driesener Kreis) d​er polnischen Woiwodschaft Lebus.

Geographische Lage

Długie (Dolgen) l​iegt in d​er Neumark a​m südlichen Rand d​es Liebsees, e​twa zehn Kilometer nordöstlich d​er Stadt Friedeberg Strzelce Krajeńskie (deutsch Friedeberg) u​nd 34 Kilometer nordöstlich d​er Stadt Landsberg a​n der Warthe (Gorzów Wielkopolski).

Geschichte

Dolgen nordwestlich der Stadt Posen, südwestlich der Stadt Woldenberg und nordöstlich der Stadt Friedeberg (Neumark) auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).

Im Jahr 1337 w​ird das Dorf Dolgen e​ine wüste Dorfstätte genannt.[1] Einem z​u Friedeberg ausgefertigten Lehnsbrief zufolge befand s​ich die wüste Feldmark Dolge 1499 i​m Besitz d​er Familie Bornstaedt i​n Woldenberg.[2] 1608 w​ird ein n​eu erbautes Dorf Dolgen erwähnt.[1][3] Es gehörte z​u einem Rittergut, d​as die Familie Bornstedt besaß, befand s​ich 1644 i​m Besitz d​er Familie Billerbeck u​nd 1718 i​m Besitz d​es Johann Friedrich v​on Bornstädt.[4] Am Anfang d​es 19. Jahrhunderts gehörte d​as Gut d​er Familie v​on Sack u​nd kam danach d​urch Einheiratung a​n den Hauptmann von Brand a​uf Gut Lauchstädt.[3] 1828 befand s​ich Dolgen i​m Besitz d​er Frau v​on Brand, geb. v​on Sack, Witwe d​es Hauptmanns v​on Brand.[5] 1907 w​ar Adolf v​on Brand d​er Gutsbesitzer; letzter Besitzer v​or 1945 w​ar Ingo v​on Brand.[4]

Im Dorf g​ab es e​ine Stärkefabrik.[4]

Bis 1945 gehörte d​as Dorf z​um Landkreis Friedeberg Nm., v​on 1816 b​is 1938 i​m Regierungsbezirk Frankfurt d​er preußischen Provinz Brandenburg, v​on Oktober 1938 b​is 1945 i​m Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen d​er Provinz Pommern.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Region i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee besetzt. Bald darauf w​urde Dolgen u​nter polnische Verwaltung gestellt. In d​er Folgezeit wurden d​ie Einwohner Dolgens v​on der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben u​nd durch Polen ersetzt. Die deutsche Ortschaft Dolgen w​urde in Długie umbenannt.

Kirchspiel

Die b​is 1945 evangelische Dorfkirche w​ar eine Filiale v​on Lauchstädt. Das Patronat über d​ie Kirche übte i​m 19. Jahrhundert d​er Gutsbesitzer aus.

Einwohnerzahlen

  • 1840: 199[6]
  • 1858: 194[1]
  • 1871: 78[7]
  • 1925: 212, ausschließlich Evangelische[8]
  • 1933: 166[9]
  • 1939: 148[9]

Literatur

  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 458.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz, Band 3, Brandenburg 1856, S. 475 und S. 477.

Fußnoten

  1. Riehl und Scheu (1861), S. 458.
  2. Karl Kletke: Regestae Historiae Neomarchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg, in Auszügen mitgetheilt. Band 2, Berlin 1868, S. 365.
  3. Berghaus (1856), S. 475.
  4. Dolgen (Memento des Originals vom 14. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gschweng.de auf gschweng.de.
  5. E. v. Eickstedt: Beiträge zu einem neuen Landbuch der Marken Brandenburg. Magdeburg 1840, S. 512.
  6. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 67, Nr. 39.
  7. Preußisches Statistisches Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Berlin 1873, S. 138, Nr. 22.
  8. http://gemeinde.dolgen.kreis-friedeberg.de/
  9. Michael Rademacher: Friedeberg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.

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