Dürrnfarrnbach
Dürrnfarrnbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Wilhermsdorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Dürrnfarrnbach Markt Wilhermsdorf | |
---|---|
Höhe: | 354 m ü. NHN |
Einwohner: | 59 (Jan. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 91452 |
Vorwahl: | 09102 |
Geographie
Das Dorf liegt am Dürrnfarrnbach, der bei Keidenzell mit dem Kirchfarrnbach zum Farrnbach zusammenfließt. Im Norden grenzt das Klingenfeld an und im Südosten das Heidfeld. Die Kreisstraße FÜ 18 führt nach Kirchfarrnbach (1,6 km südlich) bzw. nach Meiersberg (1,2 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1233 erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der der Kauf von Gütern durch einen Eichstätter Chorherr für das Kloster Heilsbronn bestätigt wurde. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort entweder Farn oder Farren ist und auf eine dementsprechende Eigenheit des Baches verweist. 1333 wurde der Ort erstmals als „Dürren Farnbach“ erwähnt.[3] Insgesamt erwarb das Kloster vier Anwesen.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dürrnfarrnbach 8 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Über die bayreuthischen Untertanen übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof inne. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (5 Höfe, 1 Gut, 1 Hirtenhaus) und das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg und dem Nürnberger Eigenherren von Haller gemeinsam (1 Gut).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Dürrnfarrnbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterschlauersbach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Kirchfarrnbach zugeordnet.[6]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde Dürrnfarrnbach am 1. Januar 1978 nach Wilhermsdorf eingegliedert.
Baudenkmal
- Haus Nr. 1: Wohnstallhaus
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter und Paul (Kirchfarrnbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Michael (Wilhermsdorf).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dürrnfarrnbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 651 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 109–110 (Digitalisat). Ebd. S. 230 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Dürren-Farrenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 327 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 327 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 33.
Weblinks
- Dürrnfarrnbach auf der Website markt-wilhermsdorf.de
- Dürrnfarrnbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Dürrnfarrnbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Dürrnfarrnbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.markt-wilhermsdorf.de
- Dürrnfarrnbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 33.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 327.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 109 f. Dort fälschlicherweise 4 Anwesen angegeben.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 230.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 20 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 67 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1126 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1194 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1062 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).