Corinna Waffender
Corinna Waffender (* 16. April 1964 in Mainz) ist eine deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin.
Leben
In Mainz geboren, wuchs Corinna Waffender in einem Dorf in Rheinhessen auf. 1983 erschien ihr erstes Gedicht im Rowohlt-Panther-Lesebuch, dem mehrere Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien folgten. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Sevilla (Spanien) schloss sie eine Ausbildung zur Übersetzerin ab und studierte Spanisch, Katalanisch und Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Magisterarbeit schrieb sie über Großstadtliteratur: Barcelona im literarischen Werk der katalanischen Schriftstellerin Montserrat Roig. Für eine vom Deutschen Katalanistenverband geförderte Forschungsarbeit interviewte sie zeitgenössische katalanische Schriftstellerinnen.
Neben der Veröffentlichung von Romanen, Kurzgeschichten und Lyrik initiierte sie im September 2005 das Literaturprojekt Literaturkanzel Berlin, bei dem 15 Berliner Schriftstellerinnen in einer stillgelegten Verkehrskanzel am Berliner Kurfürstendamm über Berlin schrieben, darunter Inka Bach, Ulrike Draesner, Tanja Dückers, Annett Gröschner und Uljana Wolf.[1] Im Austausch mit anderen Schriftstellern und Lyrikern sowie Fotografen und bildenden Künstlern entstanden die von Corinna Waffender herausgegebenen Anthologien Angst und Heimat im Rahmen der Zeitschriftenreihe Konkursbuch.
2008 rief Corinna Waffender die Krimireihe quer criminal ins Leben, die sie bis 2012 als Herausgeberin betreute. Darüber hinaus gründete sie wortgut, eine Initiative zur Förderung von Frauen und Mädchen im Literaturbetrieb. 2010 veranstaltete diese einen Schreibworkshop und Wettbewerb für Mädchen im Alter von 8 bis 16 Jahren in Kooperation mit LiSA e.V. und gefördert von der Eberhard-Alexander-Burgh-Stiftung.[2]
Corinna Waffender arbeitet auch als Journalistin, Lektorin und Trainerin für Interkulturelle Kommunikation.[3]
Werke (Auswahl)
Romane
- 2002 Zwischen den Zeilen. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56079-7
- 2005 Schnitt: Minutenromane. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56112-1
- 2007 Flüchtig bleiben. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56138-1
- 2007 Liebe hoch drei, zus. m. Regina Nössler. Tübingen: Konkursbuch Verlag. ISBN 978-3-887-69722-8
- 2008 Laut gedacht. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56152-7
- 2009 Tod durch Erinnern. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56166-4
- 2010 Töten ist ein Kinderspiel. Berlin: Querverlag.[4] ISBN 978-3-896-56179-4
- 2011 Sterben war gestern. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56190-9
- 2015 Ausgerechnet sie. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56233-3
- 2019 Andere Töten. Berlin: Querverlag. ISBN 978-3-896-56271-5
Herausgeberschaften
- 2007 Konkursbuch 46 „Angst“, zus. m. Regina Nössler. ISBN 978-3-887-69246-9
- 2010 Konkursbuch 49 „Heimat“. ISBN 978-3-887-69249-0
- 2005 Kanzlerinnen, schwindelfrei. Über Berlin. ISBN 978-3-887-47206-1
Beiträge in Anthologien (Auswahl)
- Freiflug, in: Das Rowohlt panther Lesebuch, hg. v. Jutta Lieck. Reinbek (Rowohlt Verlag) 1983. ISBN 978-3-499-15202-3
- Ganz langsam erkunden, in: Komm, du Großmaul, nasch mich!, hg. v. Ronald Geyer und Heinrich Schmid. Berlin (Eichborn-Verlag) 1985. ISBN 978-3-821-80311-1
- Auf Wiedersehen, in: Nicht mit dir und nicht ohne dich. Lesebuch für schlaflose Nächte, hg. v. Svende Merian. Reinbek (Rowohlt Verlag) 1989. ISBN 978-3-499-15283-2
- Blut stinkt, in: Stadt Land Krieg: Autoren der Gegenwart erzählen von der deutschen Vergangenheit, hg. v. Tanja Dückers und Verena Carl. Berlin (Aufbau-Verlag) 2004. ISBN 978-3-746-62045-9
- Wasser in Wein, in: Hypochonder: 21 Texte über eingebildete Krankheiten , hg. v. Frank Willmann. Halle (Mitteldeutscher Verlag) 2008. ISBN 978-3-89812-568-0
- Alles, was ich will und Mann, o, Mann, in: Unicorns don't swim. Erzählungen, hg. v. Antje Wagner. Berlin (Aviva-Verlag) 2016. ISBN 978-3-932-33882-3
Auszeichnungen
- 2000 Preisträgerin Rheinsberger Autorinnenforum[5]
- 2005 Finalistin Alfred-Döblin-Preis (Literarisches Colloquium Berlin)
- 2007 Longlist (Co-Autorin) Astrid-Lindgren-Preis
- 2009 Longlist Santa-Claus-Preis
- 2010 Nominierung Mannheimer Feuergriffel[6]
Weblinks
- Literatur von und über Corinna Waffender im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Corinna Waffender bei Literaturport
- Webseite von Corinna Waffender
- Artikel von Corinna Waffender, Jüdische Zeitung, April 2011 (Memento vom 24. Februar 2007 im Internet Archive)
- Blood Stinks. Sendung von Kirsti Melville mit Corinna Waffender auf ABC Radio National, Australien, in der Reihe 360 documentaries zum Nachhören. Ursendung vom 27. Juni 2009. Abrufdatum: 25. Februar 2019. In englischer Sprache.
Einzelnachweise
- Berlin: Eine ehemalige Verkehrskanzel am Kurfürstendamm wird zur Literaturkanzel. In: buchmarkt.de. 7. September 2005, abgerufen am 1. März 2019.
- „Sag ich nicht“: Buchpremiere mit Autorinnenlesung und Preisverleihung. In: berlin.de. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Pressemitteilung, 19. November 2010, abgerufen am 1. März 2019.
- Christine Olderdissen: Gendern oder sprachlich gleichbehandeln? Fünf Fragen an Kommunikationstrainerin Corinna Waffender. In: Watch-Salon. JB-Weblog. Journalistinnenbund, 13. Juni 2019, abgerufen am 13. Juni 2019.
- Laura Méritt / Tania Witte: Morde, Abgründe, toughe Frauen: lesbischer Krimiherbst. Neues von Antje Wagner, Corinna Waffender und Regina Nössler. In: siegessaeule.de. 21. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2019.
- Liste der Preisträgerinnen auf der Seite des Rheinsberger Autorinnenforums
- Liste der Nominierten in der Pressemitteilung der Stadt Mannheim vom 16. November 2012