Christine Falk (Biologin)
Christine Falk (geb. 1966) ist eine deutsche Biologin und Hochschullehrerin. Sie ist Professorin am Institut für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
Werdegang
Christine Falk promovierte am Institut für Immunologie an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität und erhielt ihre Venia legendi im Jahr 2004. Von 2006 bis 2010 war sie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Leiterin der Forschungsgruppe Immunmonitoring tätig. Der Fokus ihrer Forschungen lag hierbei insbesondere auf der Verbesserung der Krebsimmuntherapie durch ein erhöhtes Verständnis der Mechanismen der Therapieresistenz. Im Jahr 2014 wurde Falk Mitglied des Beirats der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Zudem gehört sie zur Jury des Erwin-Schrödinger-Preises, der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft vergeben wird, und ist Mitglied des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung.[1] Seit 2019 ist Falk Mitglied des Hochschulrates der Leibniz Universität Hannover.[2] Im Jahr 2020 wurde Falk zur Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie gewählt.
Forschung
Derzeit leitet sie das Institut für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.[3] Hier erforscht Falk mit ihrem Team die angeborenen und adaptiven Antworten des Immunsystems auf die Transplantation von Organen und Stammzellen. Ein Fokus liegt dabei auf der Erforschung der Mechanismen, die zwischen Entnahme und Einsetzen des Organs (ex-vivo-Phase) zum sogenannten Reperfusionsschaden führen.
Positionen
Als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie bezog Falk während der COVID-19-Pandemie in Deutschland Stellung zu auftretenden Autoimmunreaktionen, die bei einigen Geimpften beobachtet wurden. Nach Verimpfung des AZD1222-Vakzins der Firma AstraZeneca kam es zu Nebenwirkungen, die zum Tode der Geimpften führten. Neben anderen, weniger schwerwiegenden Thrombosen traten hierbei auch Sinusthrombosen auf, die auf die Aktivierung der Thrombozyten durch Antikörper zurückzuführen waren, die infolge der Impfung entstanden. Dass von diesen sogenannten Vakzin-induzierten Thrombotischen Thrombosen (VITT) im Wesentlichen Frauen betroffen waren, setzte Falk in einen Zusammenhang mit den Reaktionen des weiblichen Körpers auf Schwangerschaft. Da das Immunsystem der Frauen hierbei in der Lage ist, körperfremdes Gewebe für eine gewisse Zeit zu tolerieren, bis sich die körpereigenen Abwehrreaktionen wieder einstellen, sei der weibliche Körper auch anfälliger für Autoimmunerkrankungen, so Falk. Da es sich bei VITT um eine Autoimmunreaktion handelt, sei es also womöglich auf Hormone zurückzuführen, dass Frauen im Zusammenhang mit Corona-Impfungen häufiger von Thrombosen betroffen seien als Männer.[4]
Weblinks
- Profil auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
Einzelnachweise
- Eintrag Prof. Dr. Christine Falk auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, aufgerufen am 28. März 2021
- Neu im Hochschulrat: Prof. Dr. rer. nat. Christine Falk auf der Webseite der Leibniz Universität Hannover, aufgerufen am 28. März 2021
- Organigramm des Instituts für Transplantationsimmunologie auf der Webseite der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), aufgerufen am 28. März 2021
- Trotz Thromboserisiko: Das spricht auch unter 60 für die Impfung mit Astrazeneca Bericht vom 22. April 2021 in Berliner Zeitung, aufgerufen am 22. April 2021