Christiane Möbus
Christiane Möbus (* 11. April 1947 in Celle) ist eine deutsche Bildhauerin, Objektkünstlerin und Hochschullehrerin.
Leben
Möbus studierte von 1966 bis 1970 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, u. a. bei Emil Cimiotti. Danach ging sie als DAAD-Stipendiatin für zwei Jahre nach New York City. Nach ihrer Ausbildung unterrichtete sie zunächst an einem Gymnasium, ehe sie 1981 eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg erhielt. 1982 wurde sie als Professorin an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig berufen. Seit 1990 lehrt sie an der Universität der Künste Berlin und hat eine Gastprofessur an der Konsthögskolan Valand der Universität Göteborg. Im Laufe ihres Wirkens, in dessen Mittelpunkt Bildhauerei und Objektkunst stehen, hat sie mehrere Stipendien erhalten und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Zu ihrem 75. Geburtstag im Jahr 2022 findet eine Doppelschau mit ihren Arbeiten seit den frühen 1970er-Jahren im Sprengel Museum Hannover und im Kunstverein Hannover statt.[1]
Leerer Denkmal-Sockel in Göttingen
Als ironische Anspielung auf den Spruch „Dem Landesvater sein treues Volk“ am Sockel des Ernst-August-Denkmals in Hannover ließ die Künstlerin in Göttingen 2015 das Werk Dem Landesvater seine Göttinger Sieben aufstellen. Dabei handelt es sich um einen in Form und Größe identischen Sockel, jedoch „ohne Ross und Reiter“, der – ähnlich wie in Hannover – vor dem Bahnhof Göttingen aufgestellt wurde. Dass der leere Sockel einerseits die Inschrift „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“ trägt, andererseits neben den Namen der sieben teilweise des Landes verwiesenen Göttinger Professoren jedoch auch denjenigen der Künstlerin selbst (in gleicher Schrift und Schriftgröße), stieß auf harsche Kritik und wurde als Selbstinszenierung wahrgenommen. Drei Tage nach der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit wurde die Feststellung öffentlich gemacht, dass die Inschrift nicht originalgetreu übernommen worden war: Das Jahr der Thronbesteigung von Ernst August I. wurde in römischen Ziffern mit 1827 statt 1837 angegeben – ein X fehlte. Der Fehler wurde gut zwei Wochen nach der Enthüllung des Denkmals korrigiert.[2]
Öffentliche Sammlungen (Auswahl)
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
- 2015: Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn
- 2012: Wiedereröffnung Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
- 2008: Neuer Berliner Kunstverein
- 2007: Galerie Rupert Walser, München; Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
- 2005: Kunsthalle Bremen
- 2003: Galerie Rupert Walser, München
Gruppenausstellungen
- 2011: ... aus einem Lager, Christiane Möbus und Timm Ulrichs, Museum DKM, Duisburg
- 2008: Galerie Mueller-Roth, Stuttgart; Kunstverein Hannover
- 2007: Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
- 2006: Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum; Center of International Sculpture, Duisburg
- 2005: Von der Heydt-Museum, Wuppertal
- 2004: Kunstverein Hannover
- 2003: Kunstverein Hannover; Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus; NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, Düsseldorf
- 2002: Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg; Pfalzgalerie Kaiserslautern; Museum Folkwang, Essen; Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
- 2000: Kunstverein Bad Salzdetfurth e.V., Bodenburg; Museum Wiesbaden
- 1997: 45. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Kunsthalle Rostock[3]
Preise (Auswahl)
- 1978: Preisträgerin Villa Romana
- 1977: Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
- 1980: Bernhard-Sprengel-Preis für Bildende Kunst, Hannover
- 1981: Förderpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI
- 1986: Förderpreis des Kunstpreises Berlin
- 1993: Niedersachsenpreis in der Kategorie Kultur
- 2010: Gabriele Münter Preis, Berlin[4]
- 2018: Hannah-Höch-Preis, Berlin
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Christiane Möbus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christiane Möbus im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Video Christiane Möbus zur Gabriele Münter Preis - Ausstellung auf art-in-berlin.de
- Artfacts.Net™ Ltd
- Sammlung Digital der Staatsgalerie Stuttgart mit online verfügbaren Fotos von Werken Möbus'
Einzelnachweise
- Agnes Bührig: Möbus-Doppelschau auf 4.000 Quadratmetern mit Arbeiten der 1970er bis heute bei ndr.de vom 19. Januar 2022
- Ulrich Schubert: Das X ist da. In: Göttinger Tageblatt online. Göttinger Tageblatt GmbH & Co. KG, 4. Dezember 2015, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- kuenstlerbund.de: Was ist. Der Deutsche Künstlerbund in Wismar und Rostock 1997. 45. Jahresausstellung. (Memento vom 23. April 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 2. Dezember 2021)
- Christiane Möbus erhält Gabriele Münter Preis 2010. In: artmagazine.cc, 16. April 2010