Christian Gasc

Christian Gasc (* 6. August 1945[1][2] in Dunes, Tarn-et-Garonne[3]; † 10. Januar 2022[4]) war ein französischer Kostümbildner.

Christian Gasc bei der Verleihung des César 2013

Leben

Christian Gasc ist seit Mitte der 1970er Jahre als Kostümbildner beim Film tätig, nachdem ihn die Regisseurin Liliane de Kermadec als solchen für ihren Film Aloïse verpflichtete, der 1975 am Wettbewerb um die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes teilnahm. 1976 entwarf Gasc die Kostüme für Jeanne Moreaus Regiedebüt Im Scheinwerferlicht. Noch im selben Jahr begann seine vielfache Zusammenarbeit mit Regisseur André Téchiné, als dieser ihn mit dem Kostümdesign seines Films Barocco betraute. Weitere gemeinsame Produktionen waren unter anderem die Filme Begegnung in Biarritz (1981), Schauplatz des Verbrechens (1986) und Changing Times (2004), in denen Catherine Deneuve jeweils eine Hauptrolle spielte. Auch mit den Nouvelle-Vague-Regisseuren François Truffaut (Das grüne Zimmer, 1978) und Jean-Luc Godard (Passion, 1982) arbeitete Gasc zusammen. 1986 erhielt er für Téchinés Rendez-Vous in der Kategorie Beste Kostüme seine erste Nominierung für den César, den er 1996 für die Opernverfilmung Madame Butterfly erstmals gewinnen konnte. Diesen Triumph konnte er mit den Historienfilmen Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins (1996), Duell der Degen (1997) und Leb wohl, meine Königin! (2012) mit Diane Kruger als Marie-Antoinette wiederholen.

Neben Deneuve kleidete Gasc über die Jahre eine Reihe weiterer Stars des französischen Kinos in ihren Filmen ein, darunter Isabelle Huppert, Isabelle Adjani, Gérard Depardieu, Fanny Ardant und Simone Signoret. Weitere Regisseure, unter denen er wirkte, waren Bertrand Tavernier, Bernard Blier, Patrice Leconte und Benoît Jacquot. Zur Bedeutung des Kostümdesigns bei einer Filmproduktion meinte Gasc 1998: „Das Kostüm ist das Bindeglied zwischen dem Skript, der Inszenierung und den Schauspielern. Und diese Verbindung muss Harmonie und Sinn ergeben.“[5]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1986: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Rendez-vous
  • 1996: César in der Kategorie Beste Kostüme für Madame Butterfly
  • 1997: César in der Kategorie Beste Kostüme für Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins
  • 1997: Nominierung für den Satellite Award in der Kategorie Bestes Kostümdesign für Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins
  • 1998: César in der Kategorie Beste Kostüme für Duell der Degen
  • 2012: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Nur für Personal!
  • 2012: Nominierung für den Satellite Award in der Kategorie Bestes Kostümdesign zusammen mit Valérie Ranchoux für Leb wohl, meine Königin!
  • 2013: César in der Kategorie Beste Kostüme für Leb wohl, meine Königin!

Einzelnachweise

  1. Mort de Christian Gasc, grand chef costumier aux 4 César, allocine.fr, veröffentlicht und abgerufen am 13. Januar 2022
  2. Florence Castelnau-Mendel: Les compagnons du 7e art. In: L’Express, 21. Mai 1998.
  3. vgl. bfi.org.uk (British Film Institute)
  4. Hugues-Olivier Dumez: Natif du Tarn-et-Garonne, le grand costumier Christian Gasc est décédé In: actu.fr, 13. Januar 2022, abgerufen am 1. Februar 2022: „Né à Dunes, dans le département du Tarn-et-Garonne, le grand chef costumier Christian Gasc est décédé, lundi 10 janvier 2022, à l'âge de 76 ans.“
  5. „Le costume représente le lien entre le scénario, la mise en scène et les acteurs. Et ce lien doit créer de l’harmonie, du sens.“ Zitat lt. Florence Castelnau-Mendel: Les compagnons du 7e art. In: L’Express, 21. Mai 1998.
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