André Téchiné
André Téchiné (* 13. März 1943 in Valence, Midi-Pyrénées, Frankreich) ist ein französischer Drehbuchautor und Filmregisseur.
In seinen Filmen behandelt er verschiedene Themen, die mit der Moral und der Entwicklung der modernen Gesellschaft zusammenhängen, wie Homosexualität, Scheidung, Ehebruch, Familienzerfall, Prostitution, Kriminalität, Drogenabhängigkeit oder AIDS.
Leben
André Téchiné arbeitete unter anderem als Kritiker bei den Cahiers du cinéma (1964–1967), bevor er begann selber Filme zu drehen. Seinen Debütfilm lieferte er 1970 mit Paulina haut ab. Téchiné drehte unter anderen mit bekannten Schauspielern wie Isabelle Huppert, Catherine Deneuve, Juliette Binoche, Isabelle Adjani, Emmanuelle Béart und Daniel Auteuil. 1985 wurde er als bester Regisseur für seinen Film Rendez-Vous auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes geehrt und bekam 1995 den César als bester Regisseur für Wilde Herzen. 1999 war er auch Jury-Mitglied in Cannes.
2003 wurde sein Werk mit dem Prix René Clair ausgezeichnet. Nach Die Flüchtigen (2003) und Changing Times (2004) meldete sich Téchiné nach dreijähriger Schaffenspause mit Wir waren Zeugen (2007) zurück. Der Film erlebte seine Uraufführung im Wettbewerb der 57. Berlinale. 2011 wurde er in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen. 2016 erhielt Téchiné für seinen gemeinsam mit Céline Sciamma geschriebenen Spielfilm Mit Siebzehn mit Kacey Mottet Klein, Corentin Fila, Sandrine Kiberlain und Alexis Loret in den Hauptrollen eine Einladung in den Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Téchiné ist offen homosexuell und thematisiert dies auch teilweise in seinen Filmen, so hat beispielsweise der Film Wilde Herzen eine stark autobiografische Prägung.[1][2]
Filmografie
- 1970: Paulina haut ab (Paulina s’en va)
- 1972: Michel, l’enfant-roi (Fernsehserie)
- 1975: Erinnerungen aus Frankreich (Souvenirs d’en France)
- 1976: Barocco
- 1979: Die Schwestern Brontë (Les sœurs Brontë)
- 1981: Begegnung in Biarritz (Hôtel des Amériques)
- 1983: La matiouette ou l’arrière-pays
- 1985: Rendez-Vous (Rendez-vous)
- 1986: Schauplatz des Verbrechens (Le lieu du crime)
- 1987: Die Unschuldigen (Les innocents)
- 1991: Ich küsse nicht (J’embrasse pas)
- 1993: Meine liebste Jahreszeit (Ma saison préférée)
- 1994: Wilde Herzen (Les roseaux sauvages)
- 1994: Der Neue (Le chêne et le roseau)
- 1996: Diebe der Nacht (Les voleurs)
- 1998: Alice & Martin (Alice et Martin)
- 2001: Weit weg (Loin)
- 2003: Die Flüchtigen (Les égarés)
- 2004: Changing Times (Les temps qui changent)
- 2007: Wir waren Zeugen (Les témoins)
- 2009: La fille du RER
- 2011: Impardonnables
- 2014: L’homme qu’on aimait trop
- 2016: Mit Siebzehn (Quand on a 17 ans)
- 2017: Nos années folles
- 2019: L’adieu à la nuit
Weblinks
- André Téchiné in der Internet Movie Database (englisch)
- Porträt von Thierry Klifa über den schwulen Regisseur: André Téchiné - Filmregisseur mit Leidenschaft, F 2018[3]
Einzelnachweise
- Heyrendt Hubert: André Téchiné et l’homosexualité. Abgerufen am 14. Februar 2022 (französisch).
- Kinofenster.de: Mit siebzehn - kinofenster.de. Abgerufen am 14. Februar 2022.
- ARD Play-Out-Center Potsdam: André Téchiné - Filmregisseur mit Leidenschaft. Abgerufen am 16. März 2021.