Cessna CH-1
Cessna CH-1 ist die Bezeichnung der einzigen Hubschrauberserie der Cessna Aircraft Company. Die Besonderheit war die frontseitige Anordnung des Triebwerkes.
Cessna CH-1 | |
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CH-1 Skyhook, Prototyp | |
Typ: | Hubschrauber |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Cessna |
Erstflug: | 1953 |
Indienststellung: | 1956 |
Geschichte
Cessna erwarb die Patente und Eigentumsrechte von der Seibel Helicopter Company und Charlie Seibel selbst wurde zum Leiter der Hubschrauber Abteilung bei Cessna.
Die CH-1 hatte einen zweiblättrigen Hauptrotor und einen Heckrotor. Das Kolbentriebwerk wurde in der Hubschrauberfront vor dem Pilotensitz eingebaut, um dem Hubschrauber eine mittlere Schwerpunktlage zugeben. Die Halbschalen-Zelle ähnelt der Leichtflugzeugbauweise von Cessna. Konstrukteure der CH-1 waren Richard Ten Eyck und Charlie Seibel. Der Erstflug erfolgte 1953, die Markteinführung begann 1956.
Der CH-1-Prototyp wurde mit einem aufgeladenen Continental FSO-470-Sechszylinder-Motor mit 260 PS (190 kW) bei 3200 Umdrehungen pro Minute ausgestattet. Getriebe, Booster und Motorkühlungsgebläse waren durch Riemen angetrieben.
Die CH-1 wurde unter dem Namen Skyhook für den zivilen Markt, angelehnt an die Marketingnamen der einmotorigen Flugzeugserie, wie Skyhawk, Skylane und Skywagon vertrieben. Die United States Army bezeichnete die Modelle YH-41 und UH-41 „Seneca“.
Der CH-1A war der erste Hubschrauber der auf dem Pikes Peak in einer Höhe von 14.110 Fuß (4.300 m) am 15. September 1955 landete.
Die Cessna CH-1 Serie erreichte mehrere Rekorde und einen Weltrekord, aber nie wirtschaftlichen Erfolg für Cessna, worauf der Hubschrauberbau im Dezember 1962 aufgegeben wurde.
Varianten der CH-1
- CH 1-1: Prüfstand Maschine ohne Verkleidung (nur Gitterrahmen), für die ersten Schwebe- und Flugtests
- CH-1, dieser Prototyp war eine zweisitzige Version und wurde von einem Continental FSO-470–Motor angetrieben
- CH-1A, viersitzige Version der CH-1
- CH-1B wurde 1955 vorgestellt, es war die Version um den Armee-Vertrag zu sichern. Die 1B hatte einen Continental FSO-526-Motor mit 270 PS (200 kW) bei 3000 Umdrehungen pro Minute. Die Besonderheit war eine automatische Pitch-Verstellung im Falle eines Motorschadens.
- CH-1BS, Bezeichnung der US-Armee YH-41A
- CH-1C, Bezeichnung bei der Militärversion UH-41A Seneca. 15 Stück der UH-41A wurden von der US-Regierung für ihr „Military Assistance Program“ (MAP) erworben.
- CH-1D war eine CH-1C mit modifizierte Version mit Continental „Whirlaway“-Motor
Sonderversion mit Gasturbine
- CH-4 war eine speziell für das Light-Observation-Helicopter-Programm der US-Armee gebaute CH-1C-Version. Die Gasturbine Allison 250 wurde bei diesem Modell erstmals hinter dem Pilotensitz installiert.
Militärische Nutzer
- Fuerza Aérea Ecuatoriana – vier UH-41A
- Streitkräfte des Iran – fünf UH-41A
- United States Army – 15 YH-41A
Literatur
- Paul Marcel Lambermont: Helicopters and autogyros of the world. Cassell, London 1958, OCLC 1247556.