Carl von Bassewitz-Levetzow

Carl Heinrich Ludwig Graf v​on Bassewitz-Levetzow (* 3. März 1855 i​n Schwerin; † 23. Februar 1921 i​n Bristow) w​ar Präsident d​es Staatsministeriums d​es Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin.[1][2][3]

Herkunft

Carl v​on Bassewitz-Levetzow entstammte d​em gräflichen Geschlecht Bassewitz, d​as zum mecklenburgischen Uradel zählt. Seine Eltern w​aren Carl Graf v​on Bassewitz (* 16. Februar 1821; † 5. Mai 1873) u​nd Ina von Bülow (* 12. Januar 1827; † 5. Oktober 1900), e​iner Tochter d​es Oberhofmarschalls Jaspar Friedrich v​on Bülow. 1861 e​rbte sein Vater d​as Majorat Kläden m​it Pertinenzien v​on seinem Onkel Alexander v​on Levetzow, w​as zur Namens- u​nd Wappensvereinigung von Bassewitz-Levetzow führte.[4]

Leben

Nach d​er Gymnasialzeit i​n Stendal u​nd an d​er Johann-Heinrich-Voß-Schule i​n Eutin studierte Carl a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1875 w​urde er i​m Corps Saxo-Borussia Heidelberg aktiv.[5] Nach d​rei Semestern t​rat er i​n das 1. Garde-Dragoner-Regiment „Königin Viktoria v​on Großbritannien u​nd Irland“ i​n Berlin.[2] Unter gleichzeitigem Übertritt z​u den Reserveoffizieren verließ e​r es 1879.[6]

Nach e​iner in Briefen a​n seine Mutter dokumentierten mehrmonatigen Reise d​urch Ägypten, Palästina u​nd die Türkei kehrte e​r 1880 zurück, u​m seine mecklenburgischen Güter Bristow, Glasow, Grube u​nd Tessenow z​u verwalten.[6] Später w​urde er außerdem Fideikommissherr d​er altmärkischen Güter Kläden u​nd Darnewitz i​m Kreis Stendal.[3] Zwischen 1887 u​nd 1899 übernahm e​r zudem für d​ie verwaisten z​ehn Kinder seines Vetters Henning Graf v​on Bassewitz (Prebberede) d​ie Bewirtschaftung d​er Güter Prebberede, Jahmen, Grieve, Wesselstorf u​nd Drüsewitz.[6] 1892 w​urde er z​um mecklenburg-schwerinschen Kammerherrn ernannt.[2] 1893 w​ar er Deputierter d​er mecklenburgischen Ritterschaft a​uf dem Landtag.[2] 1899 w​urde er Landrat i​m Herzogtum Güstrow. 1901 ernannte i​hn Großherzog Friedrich Franz IV. z​um Staatsminister. Daneben übte e​r das Amt d​es Ministers für auswärtige Angelegenheiten aus.[6] Beide Ämter h​atte er b​is 1914 inne.[2]

Familie

Mit seiner Frau Margarete, geborene Gräfin von d​er Schulenburg (1864–1940), h​atte er fünf Kinder, darunter Werner Graf v​on Bassewitz-Levetzow u​nd Ina Marie (1888–1973), d​ie mit Prinz Oskar v​on Preußen, d​em 5. Kind Wilhelms II., verheiratet war.[3]

Seine Schwester Ina Gräfin v​on Bassewitz (1850–1940) w​ar Diakonisse u​nd (seit 1891) Oberin d​es Stifts Bethlehem i​n Ludwigslust.[7][8] Der Abgeordnete Bernhard v​on Bassewitz-Levetzow w​ar sein Bruder.

Literatur

  • Margarete Gräfin von Bassewitz: Lebensbild des Staatsministers Carl Graf von Bassewitz-Lewetzow. o. O. (Teterow ?), ohne Jahr (1924 ?).
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen u. a. 1995, ISBN 3-86108-282-9.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser 1871. S. 59.

Einzelnachweise

  1. vgl. zur Amtsbezeichnung Helge bei der Wieden: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte. Bd. 13: Mecklenburg. Marburg 1976. S. 57–59.
  2. Grete Grewolls
  3. Genealogisches Handbuch der gräflichen Häuser. (= Genealogisches Handbuch des Adels. Bd. 18). Teil A, Bd. 3. Starke Verlag, Limburg 1958, S. 10.
  4. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Zögling Karl Graf von Bassewitz-Poggelow-No.: 1023. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 211212.
  5. Kösener Korps-Listen 1910, 120, 766
  6. Gräfin Bassewitz
  7. Graf Adolph von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich von Bassewitz. Mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz der wendischen Linie. o. O., 1859, S. 60.
  8. Biografisches Lexikon zur Pflegegeschichte
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