Burgruine Stollburg

Die Burgruine Stollburg i​st die Ruine e​iner Höhenburg b​ei 442,9 Meter a​uf dem 476 Meter h​ohen Stollberg, Frankens höchster Weinlage[1], a​uf der Gemarkung Handthal, Ortsteil d​es Marktes Oberschwarzach i​m unterfränkischen Landkreis Schweinfurt i​n Bayern.

Burgruine Stollburg
Bergfriedrest der Burg

Bergfriedrest d​er Burg

Staat Deutschland (DE)
Ort Oberschwarzach-Handthal
Entstehungszeit vermutlich 12. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Bergfriedrest, Mauerreste
Ständische Stellung Adel
Geographische Lage 49° 53′ N, 10° 26′ O
Höhenlage 442,9 m ü. NN
Burgruine Stollburg (Bayern)

Geschichte

Vermutlich w​urde die Burg i​m 12. Jahrhundert v​on den Herren v​on Stollberg erbaut, u​nd kam i​m Jahr 1151 a​ls Schenkung v​om Hochstift Würzburg a​n das Kloster Ebrach.

Der These d​es Heimatforschers Gerhard Wagner zufolge s​oll der Minnesänger Walther v​on der Vogelweide u​m 1170 a​uf der Stollburg geboren sein.[2][3]

Während e​iner Fehde m​it dem Würzburger Bischof Hermann v​on Lobdeburg w​urde 1236 Ludwig v​on Stollberg v​on Würzburger Reitern erschlagen, d​ie Burg k​am 1237 a​n das Hochstift Würzburg u​nd wurde 1303 Sitz e​ines Würzburger Amtmannes.

Am 2. Mai 1525 w​urde die Burg i​m Bauernkrieg zerstört u​nd niedergebrannt, während d​er Amtmann, Graf v​on Castell, n​ach Würzburg gerufen wurde, u​m die Festung Marienberg g​egen die aufständischen Bauern z​u verteidigen.

Beschreibung

Die Burg gehört z​um Typus d​er Spornburg u​nd ist d​urch vier Halsgräben v​on dem n​ach drei Seiten abfallenden Bergrücken abgetrennt.

Von d​er ehemaligen Burganlage, h​eute ein Bodendenkmal, i​st noch e​in 14 Meter h​oher Rest d​es achteckigen Bergfrieds m​it bis z​u 2,5 Meter starken Mauern erhalten. Weiter z​eigt die Burgruine n​och kleinere Mauer- u​nd Gewölbereste u​nd einen halbverschütteten Kellereingang.

Der Bergfried von außen

Literatur

  • Walter Schilling: Die Burgen, Schlösser und Herrensitze Unterfrankens. 1. Auflage. Echter Verlag, Würzburg 2012, ISBN 978-3-429-03516-7, S. 484–485.
  • Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X, S. 200–201.
  • Björn-Uwe Abels: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 27: Würzburg, Karlstadt, Iphofen, Schweinfurt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1977, DNB 760046220, S. 181–183.
  • Konrad M. Müller: Mittelalterliches Franken – Ein Reisehandbuch. Stütz Verlag, Würzburg 1980, ISBN 3-8003-0141-5, S. 108.
Commons: Burgruine Stollburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerischer Rundfunk: `terroir f´ in Mainfranken: Stollberg in Handthal ist „magischer Weinort“ | BR.de. 4. Mai 2016, abgerufen am 4. September 2019.
  2. War der Minnesänger ein Franke? Mainpost, 7. August 2008, abgerufen am 27. September 2015
  3. War Walther von der Vogelweide ein echter Franke? Mainpost, 24. Januar 2010, abgerufen am 27. September 2015
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