Burgruine Rauheneck
Die Burg Rauheneck ist die Ruine einer Höhenburg 2,5 Kilometer westlich des Stadtzentrums von Baden bei Wien in Niederösterreich.
Burg Rauheneck | ||
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Burg Rauheneck | ||
Alternativname(n) | Ruhenekke | |
Staat | Österreich (AT) | |
Ort | Baden bei Wien | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 48° 0′ N, 16° 12′ O | |
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Geografische Lage
Die Ruine befindet sich auf einem Vorberg des Badener Lindkogels am rechten Ufer der Schwechat. Sie sicherte im Mittelalter gemeinsam mit der gegenüberliegenden Burg Rauhenstein und der Burg Scharfeneck den Verkehrsweg von Baden durch das Helenental über Heiligenkreuz bis zum Triestingtal.
Anlage
Eine Holzbrücke führt heute wie damals über einen tiefen Halsgraben zu einer halbrunden Vorburg mit einem 25 Meter hohen, dreieckigen Bergfried, der über eine Holzstiege als Aussichtsturm bestiegen werden kann. Im inneren Burghof, geschützt von acht Meter hohen Mauern mit der angebauten Küche und Vorratskammer war früher der Palas, von dem man den Bergfried erreichte. In einem weiteren Anbau, der erst im 14. oder 15. Jahrhundert entstanden ist, befanden sich Wohngebäude und eine Kapelle.
Geschichte
Als erster Besitzer von Rauheneck wird Hartung von Ruhenekke erstmals in einer undatierten Urkunde (um 1130) genannt. Die Familie der Rauhenecker (die sich nach 1200 Tursen nannten) kolonisierte im 12. und 13. Jahrhundert den Wald am Fuße der Burg, wo ein Kranz kleiner Ortschaften angelegt wurde. Die Burgherren verlangten von ihren Untertanen in den Dörfern nur sehr geringe (Geld-)Abgaben sowie Forstdienste.
1384 erlosch das Geschlecht der Tursen und die Besitzungen gingen an die Familie der Walseer. In der bewegten Geschichte wurde die Burg mehrmals zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut, teilweise sogar erweitert.
1477 stürmten die serbischen Truppen des Ungarn-Königs Matthias Corvinus die Burg und zerstörten sie, ein Wiederaufbau dürfte danach nicht mehr stattgefunden haben. Die endgültige Zerstörung der Burg Rauheneck fand 1529 durch die Türken statt.
Die Ruine wurde später von der Familie Doblhoff erworben und 1810 für Besucher zugängig gemacht. 1961 erwarb die Stadt Baden den Burgberg mit der Ruine und ließ sie sanieren.
Sage
Der Sage nach zieht der Erbauer des Turms als Geist in der Burg umher. Er ist nicht eher erlöst, bis aus dem Holz einer Föhre, die aus dem Mauerwerk des Bergfrieds gesprossen ist, eine Wiege gezimmert und in dieser ein Sonntagskind geschaukelt wird, welches später in den Priesterstand tritt. Ein Sturm zerstörte den Baum aber schon vor mehr als hundert Jahren, so muss der alte Geist weiter klagend herumirren.[1]
In der Nähe
In der Nähe der Burg befindet sich die Königshöhle, in der bei archäologischen Grabungen bedeutende Funde aus der Badener Kultur gemacht wurden.
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Otto von Leber: Die Ritterburgen Rauheneck, Scharfeneck und Rauhenstein. Mit geschichtlichen Andeutungen über die Vemgerichte und Turniere. Mit zehn Steintafeln. Braunmüller & Seidel, Wien 1844 (online).
- Johann Nepomuk Cori: Bau und Einrichtung der Deutschen Burgen im Mittelalter. Zweite Auflage. Auf Veranlassung des Verwaltungsrathes des Museum Francisco-Carolinum in Linz durchgsehenen und mit einem Anhang aus Cori's Nachlass vermehrt von Albin Czerny. Mit 89 Abbildungen. Linz a. Donau 1895 (online).
Weblinks
- Rauheneck. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- sagen.at – Der Geist auf Rauheneck
Anmerkungen
- Leander Petzoldt (Hrsg.): Sagen aus Österreich. Wiesbaden: Marix Verlag 2007, vgl. S. 19