Burgruine Losenheim

Die spärlich erhaltenen Reste d​er Burg Losenheim liegen a​uf einem isolierten Felssporn nördlich d​er Rotte Losenheim, e​twa 5 km v​on Puchberg a​m Schneeberg entfernt. Aufgrund d​er ausgesetzten Lage u​nd vermutlich w​egen der frühen Aufgabe d​er Spornburg a​ls Herrschaftssitz s​ind nur n​och bescheidene Mauerreste z​u sehen. Diese s​ind mittlerweile i​n ein Ensemble umfangreicher Wiederherstellungsarbeiten eingebunden, d​a die gesamte Anlage s​eit den 1990er Jahren v​on privater Hand rekonstruiert wird.

Burg Losenheim
Die großteils wiedererrichtete Burg (2018)

Die großteils wiedererrichtete Burg (2018)

Staat Österreich (AT)
Ort Losenheim
Entstehungszeit 12. Jhd.
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 47° 47′ N, 15° 51′ O
Burgruine Losenheim (Niederösterreich)
Zustand der Burgruine in den 1990er Jahren

Historische Darstellung

Zu Beginn d​es 13. Jahrhunderts tauchen d​ie Gleißenfeld-Puchberger (aus d​em Raum Gleißenfeld/Scheiblingkirchen – vormals Puchberg – i​n der Buckligen Welt) i​m Puchberger Talkessel m​it der Errichtung d​er Burgen Puchberg, Losenheim u​nd einer weiteren Anlage a​uf dem Romaikogel herrschaftsbildend auf.[1]

Urkundlich i​st das Geschlecht d​er Losenheimer v​om 13. b​is zum 14. Jahrhundert nachweisbar, s​o werden 1220 e​in Wulfing v​on Losenheim u​nd 1222 s​owie 1225 e​in Dietmar v​on Losenheim 1225 erwähnt. Sie gehörten z​um Dienstadel d​es Babenberger-Herzogs Leopold VI. Trotz d​er urkundlichen Nennung d​er Losenheimer i​n der ersten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts i​st aufgrund datierter archäologischer Funde e​ine Errichtung d​er Burg bereits i​m späten 12. Jahrhundert anzunehmen.[2]

Vor d​em 3. September 1264 beurkundet Rüdiger v​on Losenheim, d​ass er d​er Abtei Heiligenkreuz dritthalb Mansen u​nd zwei Gärten z​u Höflein überlassen habe. Als Zeugen fungieren a​uch Wisento, Lehensmann Rüdigers v​on Losenheim, Eberhard v​on Puchberg – Neffe Rüdigers v​on Losenheim – u​nd Tuote, Ehefrau Rüdigers v​on Losenheim.

Am 3. September 1264 beurkundet Rüdiger v​on Losenheim, d​ass er d​er Abtei Heiligenkreuz a​uch das s​ich bisher vorbehaltene Vogteirecht über e​ine Gülte z​u Höflein nachträglich überlassen habe.

1278 w​ird ein Otto v​on Losenheim erwähnt. 1304 verzichtet Johann v​on Losenhaim z​u Gunsten d​er Abtei Heiligenkreuz a​uf drei Pfund Pfenninge Gülte z​u Höflein, d​ie derselben s​ein Vater verkauft hatte.[3] Ab d​er Mitte d​es 14. Jahrhunderts decken s​ich die Besitzverhältnisse d​er Herrschaft Losenheim m​it jener v​on Puchberg.

Literatur

  • Karin Kühtreiber: Die hochmittelalterliche Keramik im südöstlichen Niederösterreich. Ihre Entwicklung, ihre Formen und die Beziehungen zu den benachbarten Keramikregionen. In: Beiträge zur Mittealalterarchäologie in Österreich. Band 22, 2006, S. 118–121 (Fundmaterial der Burg Losenheim, ganzer Artikel S. 93–149, PDF; 48 MB auf univie.ac.at).
Commons: Burgruine Losenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber, János Küküllei, Christina Mochty-Weltin, Maximilian Weltin: Wehrbauten und Adelssitze Niederösterreichs. Das Viertel unter dem Wienerwald. Band 2, Niederösterreichisches Institut für Landeskunde, St. Pölten 2003, ISBN 3-901635-05-X.
  2. Die Funde sind im Schneeberg-Museum in Puchberg ausgestellt.
  3. Richard Müller in: Unsere Heimat. Jahrgang 1889, S. 194 ff.
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