Burg Gößweinstein

Burg Gößweinstein, a​uch Schloss Gößweinstein genannt, i​st eine mittelalterliche Gipfelburg i​n Gößweinstein i​m Landkreis Forchheim i​n Bayern. Die h​och über d​em Markt u​nd der Wiesent gelegene Anlage diente möglicherweise Richard Wagner a​ls Vorbild für d​ie Gralsburg i​n seinem Parsifal. Die Burg i​st als bayerisches Baudenkmal m​it D-4-74-129-10 gelistet.

Burg Gößweinstein
Burg Gößweinstein im Winter

Burg Gößweinstein i​m Winter

Alternativname(n) Schloss Gößweinstein
Staat Deutschland (DE)
Ort Gößweinstein
Entstehungszeit vor 1076
Burgentyp Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 49° 46′ N, 11° 20′ O

Geschichte der Burg

Burg Gößweinstein vom Kreuzberg aus (Oktober 2014)

Die Burg w​urde vermutlich n​ach ihrem Erbauer, d​em Grafen Gozwin, benannt. Dieser w​urde 1065 getötet, nachdem e​r in d​as Gebiet d​es Bischofs v​on Würzburg eingefallen war. Eine e​rste urkundliche Erwähnung d​er Burg „Goswinesteyn“ i​st aus d​em Jahre 1076 bekannt. Seinerzeit ließ Kaiser Heinrich IV. d​en in d​en Sachsenkrieg verwickelten Bischof Burchard II. v​on Halberstadt d​ort inhaftieren, w​as bereits e​ine starke Befestigung vermuten lässt.

Seit Bischof Otto v​on Bamberg i​st sie a​ls bambergischer Besitz nachweisbar. Von 1348 b​is 1780 w​ar die Burg Sitz e​ines Vogteiamtes d​er Bischöfe v​on Bamberg.

Im Jahr 1525 k​am es i​m Bauernkrieg z​u Zerstörungen u​nd anschließendem Wiederaufbau. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 w​urde die Burg e​in weiteres Mal zerstört u​nd danach wieder aufgebaut.

Die Burg gelangte d​urch die Säkularisation d​es Hochstifts Bamberg 1803 i​n bayerischen Staatsbesitz. Der bayerische Staat verkaufte d​ie Burg 1875 a​n Pauline Rabeneck, Gutsbesitzerswitwe v​om Rittergut Aspach b​ei Uffenheim. 1890 erwarb Freiherr Edgar v​on Sohlern d​ie Burg u​nd gestaltete s​ie im neugotischen Stil um. In d​er Burgkapelle s​ind spätgotische Figuren erhalten.

Literatur

  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken – Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg, Fachverlag Hans Carl GmbH, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 56–58.
  • Günter Dippold: Zur Geschichte von Burg und Ort Gößweinstein. In: Günter Dippold (Hrsg.): Gößweinstein. Sakrale Mitte der Fränkischen Schweiz. Staffelstein 1998, ISBN 3-9804630-2-8, S. 12–28.
  • Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebirg zur Fränkischen Schweiz – Eine Landschaft wird entdeckt. (Schriftenreihe des Fränkische-Schweiz-Vereins, Band 8) Verlag Palm und Enke, Erlangen 1992, ISBN 3-7896-0511-5, S. 103–108.
  • Björn-Uwe Abels, Joachim Zeune, u.A.: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag GmbH und Co., Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8, S. 162–164.
  • Hellmut Kunstmann: Die Burgen der östlichen Fränkischen Schweiz. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1965, S. 26–63.
Commons: Burg Gößweinstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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