Breuner

Die Breuner (auch Breiner o​der Breunner) w​aren ein österreichisches Adelsgeschlecht.

Stammwappen der Breuner

Geschichte

Wappen-Epitaph für Philipp Friedrich Breiner (1601–1638), kaiserlichen Feldzeugmeister, in der Schottenkirche in Wien

Nach älterer Literatur saß d​as Geschlecht i​m 14. Jahrhundert i​n Utrecht u​nd Köln. Conrad u​nd Andreas Preuner s​eien 1385 i​n die Steiermark gekommen.[1] Nach d​em Genealogischen Handbuch d​es Adels (Adelslexikon Band II, 1974) s​ind die Breun(n)er jedoch d​em steirischen Uradel zugehörend u​nd stammen a​us der Prein a​n der Rax. Mit Gundakarus d​e Prun urkundeten s​ie bereits u​m 1200 u​nd begannen d​ie sichere Stammreihe m​it Philipp Prewner († 1456/58), Landesverwalter i​n Steier.[2] Die Breuner zählten z​um Ritterstand u​nd dienten a​ls landesfürstliche Beamte. Im 13. Jahrhundert sollen s​ie das spätere Hallerschloss (Graz) errichtet haben.

Im 16. Jahrhundert teilte s​ich die Familie i​n eine steirische u​nd eine österreichische Linie. Die steirische Linie w​urde 1666 i​n den Grafenstand erhoben u​nd bestand b​is 1827. Die österreichische Linie w​urde von Hofkammerpräsident Philipp v​on Breuner († 23. April 1556) begründet. 1547 belehnte i​hn Ferdinand I. m​it der Festung Staatz u​nd erhob i​hn 1550 z​um Freiherrn. Sein Sohn Seyfried w​urde Statthalter v​on Niederösterreich. Von i​hm stammen d​ie ältere (erloschen 1716) u​nd die jüngere Asparner Linie ab. 1738 beerbte Anthonie Graf Breuner (1698–1757) a​us der jüngeren Linie d​en Geheimrat Adrian Graf v​on Enckevoirt u​nd nahm d​en Namen Breuner v​on Enkevoirt an. Diese Linie erlosch 1894 m​it August Johann Graf Breuner-Enckevoirt.

Wappen

Blasonierung: Beim Stammwappen z​eigt der Wappenschild auf Silber e​inen golden-schwarz i​n zwei Reihen geschachten Pfahl, d​as Oberwappen e​inen Helm m​it einer schwarz-silbernen Helmdecke s​owie einen w​ie der Wappenschild bezeichneter Flügel.[3]

1866 w​urde ein Attest d​er hoch- u​nd deutschmeisterischen geheimen deutschen Ritterordens-Kanzlei über d​as Wappen u​nd die Ritterbürtigkeit d​er Grafen Breuner gefertigt.[4]

Stammliste (Auszug)

  1. Koenraad (Conrad) Breuner (* 1345)
    1. Andreas Breuner (1370–1421), verheiratet mit Elisabeth von Gleinitz (1375–1432)
      1. Philipp Breuner (1400–1456), verheiratet mit Veronica von Graben (1405–1440)
        1. Johann Breuner (1425–1466), verheiratet mit Agnes Närringer (1430–1495)
          1. Friedrich I. Breuner, Herr von Stübing (1465–1510), verheiratet mit Margaretha Rauber und mit Regina von Trauttmansdorff (* 1470)

steirische Linie:

  1. Friedrich I. Breuner, Herr von Stübing (1465–1510)
    1. Christoph Breuner, Herr von Stübing (1495–1531), verheiratet mit Ursula von Schweinbeck-Luttenberg (1502–1549)
      1. Karl Kaspar Freiherr Breuner, Herr von Stübing-Fladnitz (1530–1616), verheiratet mit Eleonore von Villingen-Schönenberg-Seifriedsberg (1540–1603)
        1. Johann Jakob Freiherr Breuner, Herr von Stübing-Fladnitz (1566–1606), verheiratet mit Anna Renate Magdalena von Preysing (1570–1602) und mit Maria von Waldburg-Trauchburg (1581–1606)
          1. Maximilian Ludwig Ernst Freiherr Breuner, Herr von Stübing-Fladnitz (1592–1635), verheiratet mit Anna Benigna von Wagensperg-Obervoitsberg-Greissenegg (1597–1646)
            1. Ferdinand Ernst Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1630–1673), verheiratet mit Maria Catharina Vetter von der Lilie (1640–1727)
              1. Karl Wichard Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1656–1729), verheiratet mit Maria Cecilia Josepha Gräfin von Dietrichstein (1667–1732)
                1. Karl Adam Anton Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1689–1777), verheiratet mit Maria Josepha von Starhemberg (1689–1767)
                  1. Karl Thomas Franz de Paula Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1719–1800), verheiratet mit Maria Theresia von Lamberg (1717–1792)
                  2. Franz de Paula Xaver Ludwig Jakob Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1723–1797), Fürstbischof von Lavant und Fürstbischof von Chiemsee
                  3. Anton Ernst Georg Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1724–1789)
                  4. Siegmund Ernst Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1729–1783), verheiratet mit Maria Anna Josepha Kajetana von Wurmbrand-Stuppach (1743–1802)
                    1. Karl Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1770–1827), verheiratet mit Johanna Maria Elisabeth Aloysia von Wagensperg (1776–1851)

österreichische Linie:

  1. Friedrich I. Breuner, Herr von Stübing (1465–1510)
    1. Philipp I. Freiherr Breuner, Herr von Fladnitz (1500–1556), verheiratet mit Elisabeth von Windisch-Graetz († 1565)
      1. Siegfried (Seyfried) von Breuner, Freiherr von Stübing, Fladnitz und Rabenstein etc. (1538–1594), verheiratet mit Elisabeth von Eitzing (1543–1609)
        1. Seyfried Christoph Graf Breuner von Asparn, Freiherr von Stübing (1569–1651), kaiserlicher Ratgeber; verheiratet mit Anna Maria von Harrach-Rohrau (1564–1624)
          1. Siegfried Leonhard Graf Breuner von Asparn (1590–1666), verheiratet mit Maria Susanna von Thurn-Valsassina († 1634), Anna Dorothea von Starhemberg-Wildberg († 1636) und Anastasia Teufel von Guntersdorf († 1646)
            1. Ernst Friedrich Graf Breuner von Staatz (1634–1681), verheiratet mit Maria Eusebia Notthafft von Wernberg (1644–1710)
              1. Maria Elisabeth Judith (1666–1712), verheiratet mit Philipp Ignaz Graf Breuner von Asparn (1653–1722)
            2. Philipp Christoph (1643–1708), General-Feldzeugmeister, verheiratet mit Elisabeth Philippine zur Lippe-Alverdissen (1652–1703)
            3. Franz Anton (1644–1668), Ritter des Malteserordens
        2. Johann Graf Breuner von Asparn (1570–1633), verheiratet mit Maria Elisabeth von Harrach-Rohrau (1576–1625)
          1. Philipp Friedrich Breuner von Asparn (1597–1669), Fürstbischof von Wien
          2. Ferdinand Ernst Graf Breuner von Asparn (1607–1666), verheiratet mit Polyxena Elisabeth von Starhemberg-Schaunberg (1616–1649) und Isabelle Nogarola (1635–1691)
            1. Johann Joseph Graf Breuner von Asparn (1641–1710), Erzbischof von Prag
            2. Maria Barbara Elisabeth (1642–1740), verheiratet mit Siegfried Christoph Graf Breuner von Asparn (1635–1698)
            3. Philipp Ignatius Graf Breuner von Asparn (1653–1722), verheiratet mit Maria Elisabeth Judith Breuner von Staatz (1666–1712)
              1. Ernst Joseph Graf Breuner von Stübing-Fladnitz (1694–1737), verheiratet mit Josepha von Kuenburg-Khuenegg-Ungersbach (1689–1726) und Maria Eleonora Amalia von Fürstenberg (1699–1773)
              2. Anthonie Graf Breuner von Enkevoirt (1698–1757), verheiratet mit Maria Francesca von Rothal (1712–1769), Erbe des Grafen Adrian von Enkevoirt († 1738), nahm den Namen Breuner von Enkevoirt an
                1. Karl Borromeus Graf Breuner von Enkevoirt (1740–1796), verheiratet mit Maria Josepha von Khevenhüller-Frankenburg (1742–1814)
                  1. Josef Graf Breuner-Enkevoiert-Asparn (1765–1813), verheiratet mit Anna Pergen-Pottenbrunn-Pohlig (1765–1799)
                    1. August Graf Breuner von Enkevoirt (1796–1877), verheiratet mit Maria Theresia Caroline Esterházy von Galantha (1802–1837)
                      1. August Johann Karl Borromeus Joseph Graf Breuner von Enkevoirt (1828–1894), verheiratet mit Maria Széchenyi von Sárvár-Felsővidék (1833–1920)
        3. Maximilian Graf Breuner von Asparn († 1607), verheiratet mit Maria Veronika von Ursenbeck-Pottschach (1582–1639)
          1. Georg Siegfried Graf Breuner von Asparn († 1654), verheiratet mit Susanna Maria Magdalena von Sinzendorf
            1. Siegfried Christoph Graf Breuner von Asparn (1635–1698), verheiratet mit Maria Barbara Elisabeth Breuner (1642–1740)
              1. Wenzel Siegfried Graf Breuner von Asparn (1670–1716), österreichischer Feldmarschall-Leutnant
      2. Gottfried Breuner, Freiherr von Stübing (1540–1592), verheiratet mit Ursula von Herberstein
        1. Kaspar Breuner, Freiherr von Stübing (* 1580), verheiratet mit Anna Maria von Trauttmansdorff
          1. Philipp Friedrich von Breuner (1601–1638), kaiserlicher Feldzeugmeister

Schlösser und Palais

Nachfolge

1894 e​rbte Marie, geborene Gräfin v​on Breunner-Enckevoirt, Ehefrau d​es Herzogs Viktor II. Amadeus v​on Ratibor, d​ie niederösterreichischen Besitzungen i​hrer – i​m Mannesstamm erloschenen – Familie, Grafenegg, Neuaigen u​nd Asparn, d​ie sich – zusammen m​it Corvey – b​is heute i​m Besitz d​er herzoglichen Familie v​on Ratibor u​nd Corvey befinden, e​iner Nebenlinie d​es Hauses Hohenlohe.

Fürst Karl v​on Auersperg (1859–1927) heiratete Eleonore Gräfin v​on Breunner-Enkevoirth (1864–1920). Ihr älterer Sohn Adolf Karl (1886–1923) setzte d​ie fürstliche Hauptlinie fort, d​er jüngere Sohn Karl (1895–1980) n​ahm den Namen Prinz v​on Auersperg-Breunner a​n und begründete d​iese Linie, d​ie seit 1930 a​uf Schloss Wald ansässig ist.

Literatur

  • Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande. Band 1, Wien 1794, S. 377–402 (archive.org).
  • o.A.: Allgemeines genealogisches und Staats-Handbuch: 1811, 1. Wenner, 1811 (Online, Original von Bayerische Staatsbibliothek, digitalisiert am 25. Jan. 2010).
  • Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum: Steiermärkische Zeitschrift. Im Verlage der Direction des Lesevereins am Joanneum, 1838, S. 16ff (Online, Original von New York Public Library, digitalisiert am 27. Februar 2008) (Beschreibung der Gruft der Familie Breuner).
  • Friedrich Lanjus: Die blühenden Geschlechter des österreichischen Uradels. In: Jahrbuch der Vereinigung katholischer Edelleute in Österreich, Innsbruck 1931, S. 69–77 (Online PDF; 1,5 MB).
Commons: Breuner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ignaz von Schönfeld, Adelsschematismus des österreichischen Kaiserstaates, Band 2, Wien 1825, S. 143–147
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1974, S. 106 f.
  3. Günther Bogensberger, Schloss Grafenegg, Prunkräume 1. OG: Wappenstube, Foto der Holzdecke mit Allianzwappen der Gräfin Breunner-Enkevoirth, geb. Gräfin Szechenyi
  4. Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive, bearbeitet von Leopold Nedopil, Band 4, Wien 1881, S. 25
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