August Breuner-Enckevoirt

Graf August v​on Breuner-Enckevoirt, a​uch Breunner-Enckevoirt, vollständiger Name Graf August Ferdinand Paul Ludwig Breuner-Enckevoirth, Graf v​on Asparn, Edler Herr a​uf Staatz, Freiherr a​uf Fladnitz, Stübing, Rabenstein, (* 30. Juni 1796 i​n Regensburg; † 23. April 1877 i​n der Villa Weinhart, Obermais b​ei Meran) w​ar ein österreichischer Adliger, Gutsbesitzer, Beamter, Abgeordneter u​nd Sammler.

Graf August von Breuner-Enckevoirt mit Gattin Maria Theresia Esterhazy und den beiden Kindern, Ölgemälde von Friedrich von Amerling, 1834

Leben

Breuner entstammte d​er Adelsfamilie Breuner u​nd erbte n​ach dem Tode seines Vaters Graf Josef Breuner-Enkevoiert (1765–1813) dessen Titel u​nd Güter, s​o u. a. d​en Titel d​es Oberst-Erblandkämmerer i​n Niederösterreich. Er w​ar Gutsbesitzer i​n Grafenegg, Neuaigen u​nd Asparn a​n der Zaya. In Wien w​ar er a​ls Beamter (Hofsekretär, Hofrat u​nd Ministerialrat) i​n der Hofkammer s​owie im Ministerium für Landeskultur u​nd Bergwesen tätig.

Er gehörte z​u den Führern d​er liberalen Opposition i​n Österreich, w​ar 1848 a​m Rücktritt Metternichs beteiligt[1] u​nd nach d​er Revolution v​on 1848 Präsident d​es Sicherheits-Ausschusses i​n Wien.[2] Von 1861 b​is 1863 w​ar Breuner Mitglied i​m Abgeordnetenhaus d​es Reichsrates u​nd von 1861 b​is 1865 Abgeordneter i​m Landtag v​on Niederösterreich a​ls Vertreter d​er Großgrundbesitzer.

Seinen Sitz Schloss Grafenegg ließ e​r seit 1840 i​m romantisch-historistischen Stil d​urch den Architekten Leopold Ernst u​nd dessen Sohn Hugo Ernst umfassend umbauen. Um 1853 erwarb e​r das Palais Lubomirski i​n Wien, d​as er jedoch i​n den späten 1860er Jahren wieder verkaufte; 1869 erwarb e​r das Palais Neupauer i​n Wien, d​as den Namen Palais Breuner erhielt. Beim Wiener Börsenkrach v​on 1873 verlor e​r einen Großteil seines Vermögens.

Er sammelte u. a. Fossilien. Alte Etiketten d​er k. k. Geologischen Reichsanstalt weisen i​hn als Stifter paläontologischer Objekte aus. Er s​oll die miozäne Mollusken-Fundstelle i​n Niederkreuzstetten entdeckt haben. Der Unterkiefer e​ines Deinotherium giganteum a​us Stettenhof b​ei Krems w​urde dem Naturalien-Cabinet v​on ihm geschenkt.[3]

Familie

Breuner heiratete 1827 Gräfin Maria Theresia Caroline Esterházy v​on Galántha (1802–1837). Mit i​hrem Sohn August Johann (1828–1894) s​tarb der Familienzweig aus, d​a dieser n​ur Töchter hatte.

Literatur

  • NÖ Landtagsdirektion (Hrsg.): Biographisches Handbuch des NÖ Landtages 1861–1921 (= NÖ-Schriften. Band 166). NÖ Landtagsdirektion, St. Pölten 2005, ISBN 3-85006-166-3 (PDF).
Commons: August Breuner-Enckevoirt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Tietze: Das vormärzliche Wien in Wort und Bild. Schroll, Wien 1925, S. 102; Lothar Höbelt: 1848. Österreich und die deutsche Revolution. Amalthea. Wien 1998, ISBN 3-85002-413-X, S. 55.
  2. uni-frankfurt.de: Kundmachung des Sicherheits-Ausschusses vom 18. Mai 1848 (Memento vom 5. November 2014 im Internet Archive; 81,5 KB)
  3. Helmuth Zapfe: Index Palaeontologicorum Austriae (= Catalogus fossilium Austriae. Heft 15). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1971, S. 20 (zobodat.at [PDF; 369 kB]).
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