Rauber (Adelsgeschlecht)
Die Rauber waren ein altes krainisches Adelsgeschlecht, das sich im 14. Jahrhundert auch in Niederösterreich ansässig machte. Leonhart von Rauber und sein Bruder Nicolaus wurden von Kaiser Maximilian I. 1516 mit dem Titel Freiherr von Plankenstein und Carlstetten in den Freiherrenstand erhoben, 1681 auch in den erbländisch-österreichischen Freiherrnstand[1].
Geschichte
Das Geschlecht soll ursprünglich Engelschalk geheißen haben, es hatte angeblich das Recht, während der Huldigungs- und Belehnungsaktes des Kärntner Herzoges im Lande ungestraft rauben und plündern zu dürfen[2]. Die Stammreihe beginnt um 1370 mit Matthäus Rauber. Im Jahr 1433 wurde Friedrich Rauber vom Grafen Hermann von Cilli mit Weineck und Plankenstein belehnt.[3]
Leonhart von Rauber, geheimer Rat und Obersthofmarschall, und sein Bruder Nicolaus wurden von Kaiser Maximilian I. am 24. Dezember 1516 mit dem Titel Freiherr von Plankenstein und Carlstetten in den Freiherrenstand erhoben. Die siebenbürgische Linien bestand am längsten, die krainische, steirische und österreichische Linie sind vor 1850 erloschen.
Persönlichkeiten
- Leonhart († 1521), Herr zu Plankenstein, Carlstetten und Dobra, war Kaisers Maximilian I. geheimer Rat und Obersthofmarschall, 1516 zum Freiherr von Plankenstein und Carlstetten erhoben
- Andreas Eberhard Rauber (* 1507; † 1575), genannt der deutsche Hercules, Hofkriegsrat Kaiser Maximilian II.[4]
- Niklas (Nicolaus) Rauber, Hauptmann zu Triest und Mitterburg, Vater von:
- Christophorus Rauber (* um 1466; † 1536), Bischof von Laibach, Landeshauptmann von Krain, Statthalter von Niederösterreich
- Ludwig Freiherr von Rauber zu Weineck (slow. Kravjek, heute Gemeinde Ivančna Gorica) (* 1776; † 1831), Domherr in Olmütz, letzter der krainischen Linie der Freiherrn von Rauber[5]
Besitz und Lehen
- Breitberg
- Krumau
- Karlstetten
- Petronell
- Plankenstein
- Thalberg
- Weineck
Wappen
Stammwappen
Blasonierung des Stammwappens: In Silber ein nach innen gekehrter, aus Ohren und Maul Feuer speiender wachsender schwarzer Stier mit einem durch die Nase gezogenen goldenen Ring; Kleinod: Schildesfigur, Decken schwarz silbern.
Freiherrenwappen
Blasonierung des Freiherrenwappens von Cristoph Rauber: Von Silber und Rot gevierter Schild, 1 und 4 wie das Stammwappen; 2 und 3 in Rot ein in zwei Reihen schwarz silber geschachter Schräglinksbalken. – Auf dem Schild drei goldene Bügelhelme. – Helmkleinod: der mittlere Helm trägt einen wachsenden Engel im weißen Faltenkleid und abfliegender roter Leibbinde und bläulichen Flügeln, mit der rechten eine Posaune an den Mund haltend; der rechte Helm trägt den Stier wachsend; der linke einen geschlossenen Flug mit dem Balken gleich dem 2. und 3. Feld; - Helmdecken: schwarz silber und rot silber.
- Stammwappen (Variante) der Rauber nach Johann Weichard von Valvasor, 1688
- Wappen der Rauber zu Reinegg nach Siebmachers Wappenbuch 1605
- Freiherrenwappen der Rauber nach Wappenmehrung, aus Siebmachers Wappenbuch ca. 1701
- Gemehrtes Freiherrenwappen der Rauber von Plankenstein aus Tyroffs Wappenbuch, 1831–1868
Literatur
- Karl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark Band 3, Graz 1822 S. 284f.
- Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, 2. Band, Ilmenau 1826, S. 289.
- Constantin von Wurzbach: Rauber von Plankenstein, die Freiherren. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 25. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1873, S. 27–32 (Digitalisat).
- Heinrich von Kadich, Conrad Blažek: Der mährische Adel (= J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch. Band IV, 10. Abteilung). Bauer & Raspe, Nürnberg 1899, S. 294 (PDF auf hranet.cz).
- Friedrich Wilhelm Leitner: Genealogische Nachrichten zu den Freiherren von Rauber, in Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik, Band 20, 1999/2000.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408, S. 191–192.
Weblinks
- Freydal: des Kaisers Maximilian I. Turniere und Mummereien; mit einer geschichtl. Einleitung. Wien, 1882, S. XCI link zu Universität Tübingen
Einzelnachweise
- laut Schmutz wurden am 12. April 1681 Otto Heinrich und Veit Christoph von Kaiser Leopold in den Freiherrnstand erhoben, bzw. wurde dieser bestätigt.
- Pierers Universallexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 841 auf zeno.org; auch Wurzbach, Rauber von Plankenstein, die Freiherren, BLKÖ (siehe Literatur)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122
- Portraits von Andreas Eberhard Freiherr Rauber von Plankenstein portraitindex.de
- Die Freiherren von Rauber zu Weineck in Illyrisches Blatt Nro 13, 1. April 1841 link