Breitblättriges Hornkraut
Das Breitblättrige Hornkraut (Cerastium latifolium), auch Kalkalpen-Hornkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hornkräuter (Cerastium) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Breitblättriges Hornkraut | ||||||||||||
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Breitblättriges Hornkraut (Cerastium latifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cerastium latifolium | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Breitblättrige Hornkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 3 bis 10 Zentimeter erreicht. Sie ist von rasigem Wuchs. Die oberirdischen Pflanzenteile sind bläulich-grün. Der Stängel ist behaart.
Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die einfache, dickliche Blattspreite ist bei einer Länge von 10 bis 35 Millimetern breit-eiförmig bis lanzettlich mit spitzem oberen Ende und mit 0,5 Millimeter langen, weichen Drüsenhaaren besetzt. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
Das Breitblättrige Hornkraut blüht von Juli bis August. Die Blütenstände sind behaart.
Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind frei. Die fünf weißen Kronblätter sind 12 bis 18 Millimeter lang, leicht ausgerandet und tief gespalten. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern und fünf Griffel vorhanden.
Die Kapselfrucht ist bis zu 15 Millimeter lang und besitzt zehn Fruchtzähne.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[1]
Vorkommen
Das Breitblättrige Hornkraut ist eine seltene Pflanzenart, ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Alpen (Frankreich, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz, Italien), daneben finden sich einige isolierte Vorkommen auf dem Gebiet der früheren Tschechoslowakei, in Polen und Rumänien.[2]
Das Breitblättrige Hornkraut wächst in Steinschuttfluren der alpinen Höhenstufe, vor allem über der Waldgrenze auf sickerfrischem, kalkreichem Steinschuttböden. Sie ist eine Charakterart des Verbands Thlaspeion-rotundifolii. Sie ist ein Schuttkriecher.[1] Sie gedeiht in den Allgäuer Alpen vom Thäli am Joch oberhalb des Prinz-Luitpoldhauses in Bayern bis zu einer Höhenlage von 2000 Metern bis zum Gipfel des Großen Krottenkopfs, des höchsten Berges des Allgäus auf einer Höhenlage von 2655 Metern.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Cerastium latifolium erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 439.
Literatur
- Erich Götz: Pflanzen bestimmen mit dem Computer. 2000, ISBN 382528168X.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 378.
- K. Marhold, 2011: Caryophyllaceae. Datenblatt Cerastium latifolium In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 501–502.
- Cerastium latifolium L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. April 2021.