Breisgau-S-Bahn GmbH
Die Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB) war ein regionales Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), das 1995 als Tochtergesellschaft der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und der Südwestdeutschen Landesverkehrs AG (SWEG) gegründet wurde. Die Anteile lagen bis zum 31. Dezember 2012 zu je 50 Prozent bei der der Stadt Freiburg gehörenden Freiburger Verkehrs AG und der im Besitz des Landes Baden-Württemberg befindlichen Südwestdeutschen Verkehrs AG. Seit dem 1. Januar 2013 und dem Ausstieg der VAG lagen die Anteile zu 100 Prozent bei der Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft.[3]
Breisgau-S-Bahn GmbH | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Endingen am Kaiserstuhl |
Webpräsenz | www.breisgau-s-bahn.de |
Eigentümer | Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) |
Geschäftsführung |
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Betriebsleitung | Bernd Rehm |
Verkehrsverbund | RVF |
Mitarbeiter | 30[1] |
Umsatz | 12,21 Mio. Euro[2] |
Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Eisenbahn | 2 |
Anzahl Fahrzeuge | |
Triebwagen | 21 Regio-Shuttle RS1 der Hersteller Adtranz und Stadler Rail AG |
Statistik | |
Fahrgäste | 7,45 Mio. pro Jahr[2] |
Fahrleistung | 0,96 Mio. km pro Jahr |
Länge Liniennetz | |
Eisenbahnlinien | 50,3 km |
Die Breisgau-S-Bahn GmbH wurde zum 15. Dezember 2017 mit der Muttergesellschaft SWEG verschmolzen. Die SWEG hatte sich für den Weiterbetrieb der Strecken im Rahmen der Breisgau-S-Bahn 2020 nach 2019/20 beworben und dabei das Netz 9b „Freiburger Y“ („Elztalbahn“ Freiburg Hbf – Elzach, „Kaiserstuhlbahn“ Breisach – Riegel-Malterdingen und „Münstertalbahn“ Bad Krozingen – Untermünstertal) gewonnen.[4]
Geschichte
Am 24. Januar 1996 erhielt die Breisgau-S-Bahn GmbH die Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen.[2] Seit dem 1. Juni 1997 erbrachte sie auf der Breisacher Bahn von Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof nach Breisach Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Ab dem 15. Dezember 2002 kamen Verbindungen von Freiburg im Breisgau nach Elzach über ein Teilstück der Rheintalbahn und auf der Elztalbahn hinzu.[2]
1999 nutzten etwa 1,5 Millionen Menschen die Breisgau-S-Bahn. Die Fahrgastzahlen stiegen Jahr für Jahr stetig. So wurden im Jahr 2006 schon 6,5 Millionen Fahrgäste befördert, drei Jahre später waren es 7,28 Millionen und 2011 7,45 Millionen. Dies entspricht einem Zuwachs von 480 Prozent binnen zehn Jahren.[2]
Im Dezember 2017 wurde die Breisgau-S-Bahn GmbH auf ihre Muttergesellschaft SWEG verschmolzen, jedoch blieb Breisgau-S-Bahn als Marke erhalten.[5]
Das Unternehmen war beteiligt an der Umsetzung des Nahverkehrskonzeptes „Breisgau-S-Bahn 2005“, das S-Bahn-artigen Verkehr auf ihren nicht-elektrifizierten Strecken umfasste. Dieses wurde unter dem Titel „Breisgau-S-Bahn 2020“ weiterentwickelt, wofür die Elztalbahn und Breisacher Bahn 2019 bzw. 2020 elektrifiziert wurden.[4]
Strecken
Die Infrastruktur der befahrenen Strecken steht im Eigentum der DB Netz AG und liegt komplett im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF).
- KBS 702 (Rheintalbahn): Freiburg – Denzlingen
- KBS 703 (Elztalbahn): Denzlingen – Waldkirch – Elzach
- KBS 729 (Breisacher Bahn): Breisach – Gottenheim – Freiburg
Die Breisgau-S-Bahn fuhr nach Breisach und nach Waldkirch werktags jeweils im Halbstundentakt, zwischen Waldkirch und Elzach, im Stundentakt. Die Strecken wurden täglich von etwa 05:00 Uhr bis 24:00 Uhr befahren.
Fahrzeuge
Als Fahrzeuge wurden 21 Dieseltriebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS 1 eingesetzt, die beim Verkehrsbetrieb Breisgau–Kaiserstuhl der SWEG in Endingen am Kaiserstuhl beheimatet sind. Die Triebwagen VT 001 bis 009 sind Fahrzeuge des Herstellers Adtranz (Typ: Adtranz Regio-Shuttle RS1) Baujahr 1997/98, die anderen stammen von der Stadler Rail (Typ: Stadler Regio-Shuttle RS1), VT 010 bis 019 Baujahr 2002, VT 020 und 021 Baujahr 2005.
Beide Bautypen haben einige Unterschiede – so verfügt der Triebwagen der Stadler Rail beispielsweise über visuelle sowie akustische Informationssysteme. Außerdem verfügen die Stadler-Triebwagen an der Front sowie am Heck über Zusatzscheinwerfer (Fernlicht) unterhalb des kombinierten Spitzen- und Schlusssignals, was beim Triebwagen der Adtranz nicht der Fall ist, des Weiteren sind in den Wagen der Stadler Rail Toiletten integriert, bei den Triebwagen von Adtranz jedoch nicht.
Seit 2017 wurden zur Verstärkung regelmäßig die Züge VT 501 bis 505 der SWEG bei der Breisgau-S-Bahn eingesetzt.
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Unfälle
Am Nachmittag des 22. September 2014 prallte ein Zug der Breisgau-S-Bahn an einem unbeschrankten Bahnübergang im Ihringer Gewerbegebiet gegen einen LKW.[6] Dabei starben der Fahrer des LKW und ein Fahrgast, fünf weitere Fahrgäste wurden leicht verletzt.[7] Der betroffene Triebwagen VT 012 wurde schwer beschädigt und im Laufe des Jahres 2015 bei Stadler Rail in Berlin wieder instand gesetzt. Insgesamt waren etwa 100 Rettungskräfte im Einsatz.
Weblinks
Einzelnachweise
- Karl Arne Richter: Europäische Bahnen '13/'14. DVV Media Group, Hamburg 2013, ISBN 978-3-7771-0451-5, S. 115.
- Karl Arne Richter: Europäische Bahnen '12/'13. DVV Media Group, Hamburg 2012, ISBN 978-3-7771-0437-9, S. 96.
- Breisgau-S-Bahn: VAG lässt sich Ausstieg einiges kosten. In: Badische-Zeitung vom 13. Dezember 2012
- SWEG fährt zukünftig die Kaiserstuhl-, Münstertal- und Elztalbahn. Pressemitteilung. Verkehrsministerium Baden-Württemberg, 12. Juli 2017, abgerufen am 14. August 2019.
- Breisgau-S-Bahn GmbH wird mit der Muttergesellschaft verschmolzen. In: lifepr.de. SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft, abgerufen am 8. Januar 2018.
- Felix Held, Alexandra Röderer, Charlotte Janz: Zug der Breisgau-S-Bahn prallt gegen einen Laster in Ihringen, auf badische-zeitung.de, 22. September 2014
- Kai Kricheldorff: War das schwere Zugunglück in Ihringen vorhersehbar?, auf badische-zeitung.de, 5. Oktober 2014