Boddin (Walkendorf)

Boddin i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Walkendorf i​m Osten d​es Landkreises Rostock i​n Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Boddin
Gemeinde Walkendorf
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 23,62 km²
Einwohner: 314 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 26. Mai 2019
Postleitzahl: 17179
Vorwahl: 039971

Geografie

Boddin l​iegt in leicht hügeligem Gebiet südwestlich d​er Kleinstadt Gnoien – großräumiger gesehen nördlich d​er Mecklenburgischen Schweiz u​nd südöstlich v​on Rostock. Nahe Boddin entspringt d​ie Peene, n​ach Norden entwässert d​ie Warbel, e​in kleiner Nebenfluss d​er Trebel, d​as bis z​u 40 Meter über NN liegende Gebiet.

Zu Boddin gehören d​ie Ortsteile Alt Vorwerk, Groß Lunow, Holz Lübchin, Klein Lunow, Neu Boddin u​nd Neu Vorwerk.

Geschichte

1288 taucht d​er Name d​es Kirchdorfes Boddin i​m Zusammenhang m​it der Weihe d​er örtlichen Kirche erstmals i​n einer Urkunde auf. Neu Boddin, d​er jüngste Ortsteil i​st eine Aufsiedlung d​es frühen 19. Jahrhunderts.

Am 1. Januar 1951 wurden d​ie bisher eigenständigen Gemeinden Alt Vorwerk u​nd Groß Lunow eingegliedert. Mit Wirkung z​um 26. Mai 2019 w​urde Boddin i​n die westlich angrenzende Nachbargemeinde Walkendorf eingemeindet.[2] Letzte Bürgermeisterin w​ar Elfi Schröder.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Boddin: frühgotischer Bau von 1288 (Weihe) mit eingezogenem Chor aus Feldstein mit Kreuzrippengewölbe und dem etwas späterem flachgedecktem, einschiffigem Langhaus aus Backstein; dazwischen ein Triumphbogen. Der Westturm von 1914/15 hat eine hölzerne Laterne. Innen die um 1980 entdeckten Malereien aus dem 14. Jahrhundert und eine Friedrich Friese III – Orgel von 1871.
  • In der alten Schule wurde ein Heimatmuseum eingerichtet.
  • Gutshaus Boddin: Im 18. Jahrhundert errichtet, im 2. Viertel des 19. Jahrhunderts aufgestockt. Heute Gemeindebüro, Kindertagesstätte und Jugendclub.
  • Gutshaus Groß Lunow: 1237 erwähnt, von 1309 bis 1647 im Besitz derer von Levetzow, ab 1652 Hartwig von Wackerbarth, zuletzt Achatz von Wackerbarth († 1711), danach wechselnde Besitzer, darunter erneut die von Levetzow, dann von Hobe, von Lowtzow und von Bolte. Christoph und Catharina von Müller, geb. Löppel aus Kägsdorf an der Ostsee erwarben im Jahre 1802 das Gut. Auf mittelalterlichen Grundmauern neuere dreiteilige Bauten, zuletzt spätklassizistisch um 1884. Das Gutshaus, nach der Wende privatisiert, verkam während des jahrelangen Leerstandes zur Ruine. Empfohlen für ein Notsicherungsprogramm.[3]
  • Gutshaus Alt Vorwerk: Zweigeschossiger, 9 bzw. 11-achsiges Putzbau von 1861 mit Mittelrisalit, Sockel- und Mezzaningeschoss nach Plänen von Heinrich Thormann für die von Oertzen. (Vor deren Erwerb 1826 gehörte es den von Brützkow und von Ferber).[4]
  • Zwillingswindmühlen als Erd- bzw. Galerieholländermühle nahe Neu Vorwerk.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Umgebung Boddins w​ird von d​er Landwirtschaft geprägt.

Verkehrsanbindung

Nahe Boddin führt d​ie Verbindungsstraße v​on Gnoien n​ach Teterow vorbei, d​iese beiden Städte liegen a​n den Bundesstraßen (110 u​nd 104). Die Bundesautobahn 20 i​st rund 15 Kilometer entfernt (Anschlussstelle Tessin). Die nächsten Bahnhöfe liegen i​n über 20 Kilometern Entfernung i​n Teterow a​n der Strecke Güstrow–Neubrandenburg, i​n Tessin a​n der Strecke Rostock–Tessin u​nd in Demmin a​n der Nordbahn.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Rostock, Ribnitz, Sülze-Marlow, Tessin, Laage, Gnoien, Dargun, Neukalen. I. Band. Schwerin 1896, S. 510 ff. (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 10. August 2015]).
Commons: Boddin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2017 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011)
  2. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern. 04.01.2019 bis 05.02.2019
  3. Stiftung Kulturerbe
  4. Gut Alt Vorwerk auf www.gutshaeuser.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.