Blue & Lonesome
Blue & Lonesome ist das 23. Studioalbum der britischen Band The Rolling Stones und versammelt zwölf gecoverte Blues-Songs (z. B. von Little Walter, Jimmy Reed und Willie Dixon). Die Songs sind Jahrzehnte alt und zum Teil Standards. Das Album ist weltweit am 2. Dezember 2016 erschienen.
Produktion
Es ist das erste Album seit Dirty Work (1986), auf dem Mick Jagger neben dem Gesang nicht auch Gitarre gespielt hat – aber er spielt Mundharmonika; und es ist auch das erste seit It’s Only Rock ’n’ Roll (1974), auf dem Keith Richards keinen Leadgesang beisteuert. Neben den weiteren Rolling-Stones-Mitgliedern Ronnie Wood und Charlie Watts spielen als Gäste Eric Clapton (bei Everybody Knows About My Good Thing und I Can’t Quit You Baby), Darryl Jones, Matt Clifford, Chuck Leavell und Jim Keltner (bei Hoo Doo Blues).
Blue & Lonesome wurde über das britische Label Polydor Records veröffentlicht.
Titelliste
- Just Your Fool (Original von Buddy Johnson, 1953)[1] – 2:16
- Commit a Crime (Howlin’ Wolf, 1966)[2] – 3:38
- Blue and Lonesome (Memphis Slim, 1949)[3] – 3:07
- All of Your Love (Magic Sam, 1957)[4] – 4:46
- I Gotta Go (Little Walter, 1955) – 3:26
- Everybody Knows About My Good Thing (Miles Grayson, Lermon Horton) – 4:30
- Ride ’Em On Down (Eddie Taylor)[5][6] – 2:48
- Hate to See You Go (Little Walter) – 3:20
- Hoo Doo Blues (Otis Hicks, Jerry West) – 2:36
- Little Rain (Ewart G. Abner Jr.,[7] Jimmy Reed) – 3:32
- Just Like I Treat You (Willie Dixon, 1961)[8] – 3:24
- I Can’t Quit You Baby (Willie Dixon, 1956)[9][10] – 5:13
Rezeption
Von der Fachpresse wurde Blue & Lonesome positiv aufgenommen. Das renommierte Magazin Rolling Stone bewertete das Album mit 4,5 von 5 möglichen Sternen.[11] Allmusic vergab dieselbe Wertung.[12] Das deutsche Online-Magazin Laut.de bewertete Blue & Lonesome mit 4 von 5 Punkten und lobt es als „einen der besten Longplayer der Band in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten“.[13]
Jens-Christian Rabe formulierte in seiner Rezension der Süddeutschen Zeitung einige Vorbehalte: Die Stones seien „durchaus eine gute Bluesband“, doch der von Memphis Slim stammende Titelsong klinge doch eher wie „eine Fingerübung zum Warmwerden“; bei Commit a Crime von Howlin’ Wolf liefern sie die Instrumentalspur schließlich tatsächlich täuschend echt, was nun aber umso mehr deutlich mache, dass „Jaggers Stimme einfach nicht die tiefe Kraft von Howlin’ Wolfs Stimme“ habe. ... „mitten aus der Komfortzone, erstarrt im Willen zur Authentizität.“[14]
Weblinks
- Blue & Lonesome bei Discogs
- The Rolling Stones' New Album 'Blue & Lonesome' Has Dropped (englisch)
- Mick Jagger über das Stones-Album "Blue & Lonesome" NDR-Video mit Jagger. (Publ. 5. Dez. 2016, Dauer: 5:08 Min. Jagger spricht über die Entstehung der Aufnahmen und das Kuba-Konzert)
Einzelnachweise
- Song Review by Mark Romano, Allmusic
- z. B. auf Red Rooster, 1982, #9
- Track Listing, #22 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Titelsong
- Magic Sam – All Your Love / Love Me With A Feeling bei Discogs
- Eddie Taylor spielte seine Version am 5. Dezember 1955. Im Unterschied zur Angabe auf dem Cover lässt sich der Delta-Blues-Titel bereits 1937 bei Bukka White nachweisen.
- Gerard Herzhaft u. a:: Encyclopedia of the Blues. University of Arkansas Press, 1992, ISBN 1-55728-252-8, S. 470.
- Später Präsident von Vee-Jay Records
- Willie Dixon, gesungen von Howlin' Wolf im Dezember 1961.
- Gerard Herzhaft, Paul Harris, Jerry Hanssler, Anton J. Mikofsky: Encyclopedia of The Blues. 2. Auflage. University of Arkansas Press, 1997, ISBN 1-55728-452-0.
- Andere Versionen: Eine Vielzahl von Musikern haben den Song aufgenommen, unter anderem John Lee Hooker für sein Album More Real Folk Blues (produziert 1966, veröffentlicht 1991), John Mayall & the Bluesbreakers für Crusade (1967), Little Milton als Single bei Checker Records (1969), Nine Below Zero für Live at the Venue (1989), Willie Dixon für I Am the Blues (1969), Dread Zeppelin für Un-Led-Ed (1990) und Gary Moore für Power of the Blues (2004).
- Review: The Rolling Stones Reinvigorate the Blues on Blue and Lonesome auf Rolling Stone.com (6. Dezember 2016)
- AllMusic Review by Stephen Thomas Erlewine auf Allmusic.com (6. Dezember 2016)
- laut.de-Kritik: Dreckige Soli und staubtrockene Riffs auf Laut.de, Autor: Sven Kabelitz (6. Dezember 2016)
- Jens-Christian Rabe: Das Wahre. In: Süddeutsche Zeitung. 2. Dezember 2016, S. 11.