Blasheim
Blasheim ist ein Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Lübbecke im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen.
Blasheim Stadt Lübbecke | |
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Höhe: | 59 m |
Fläche: | 6,07 km² |
Einwohner: | 1427 (30. Sep. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 235 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 32312 |
Vorwahl: | 05741 |
Lage von Blasheim in Lübbecke | |
Geografie
Der Süden Blasheims liegt naturräumlich im Lübbecker Lößland. Dieser Teilraum ist durch eine, hier allerdings kaum noch wahrnehmbare, Geländeneigung zum Wiehengebirge und eine fruchtbare Lößauflage geprägt. Die Mitte und der Norden wiederum sind bereits Teil der Rahden-Diepenauer Geest. An den Stadtteil grenzen die Lübecker Stadtteile Alswede und Stockhausen im Norden, im Westen die Lübbecker Kernstadt und im Süden der Stadtteil Obermehnen. Die Westgrenze Blasheims stellt die Außengrenze der Stadt Lübbecke zur Stadt Preußisch Oldendorf dar. Die Fläche der Altgemeinde Blasheim betrug 21,38 km². Nach Ausgliederung der Bauerschaften Obermehnen und Stockhausen und deren Erhebung zu eigenständigen Stadtteilen ist der heutige Stadtteil Blasheim reichlich 6 km² groß. Dies bedeutet eine Bevölkerungsdichte von rund 245 Einwohnern pro km². In der Gesamtstadt Lübbecke wohnen durchschnittlich 400 Einwohner auf einem km². Die Fläche des Stadtteils wird, abgesehen von Verkehrs- und Baulandflächen, überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im Süden und in der Mitte dominiert Ackerland. Im Norden nimmt Grünland einen größeren Flächenanteil ein. Größere Waldgebiete fehlen. Im Nordwesten grenzt das Gebiet allerdings unmittelbar an das Hollwinkeler Holz. Hiervon gehört allerdings ein nur vernachlässigbarer Teil im Süden von lediglich rund einem 0,58 Hektar Fläche zum Stadtteil Blasheim. Zu den wichtigsten Fließgewässern gehören die Große Aue, die das Stadtteilgebiet im Nordwesten streift, der Mehner Bach, der durch den Ortskern fließt sowie die Flöthe im Osten.
Geschichte
In einer Urkunde des Mindener Bischofs Milo (969–996) wird Blasheim das erste Mal erwähnt, zusammen mit sieben weiteren Höfen. Der Ortsname von Blasheim hat sich gewandelt: Von Blesnon 969, über Blassum 1244, Blasne 1332 und Blassen 1493. Der Name hängt wahrscheinlich mit Blesse (= heller Fleck) zusammen. Blasheim heißt dann so viel wie Siedlung auf einer Waldlichtung.[1]
Genauso wie in anderen Ortsteilen Lübbeckes lässt sich in Blasheim grundherrschaftliches Eigentum der Grafen von Tecklenburg nachweisen, die im Mittelalter über die Region verfügten. Sie gelten auch als die Stifter der Marienkirche Blasheim, deren Bau 1514 vollendet war.
Im Jahre 1491 wurde vom Mindener Bischof Heinrich von Schauenburg dem Sprengel Blasheim, zusammen mit den Bauerschaften Stockhausen, Eikel, Obermehnen und Knöttinghausen, das volle Pfarrrecht zugesprochen.
Aus dem Fest zur Weihung der Marienkirche ging der Blasheimer Markt hervor, der besonders in den frühen Septembertagen sehr beliebt ist, da in dieser Zeit Mariä Geburt gefeiert wird.
Von 1843 bis 1890 bildete die Gemeinde Blasheim ein eigenes Amt, das vom Amt Oldendorf in Personalunion mitverwaltet wurde.[2][3]
Im Jahr 1910 wurde die Blasheimer Marienkirche durch ein Südschiff erweitert und bekam eine Restaurierung. Sehenswert ist heute der spätgotische Apostelaltar der Kirche. Über Jahrhunderte bildete Blasheim mit den Bauerschaften Obermehnen im Süden und Stockhausen im Norden eine politische Einheit, dann wurde am 1. Januar 1973 die ehemals wesentlich größere Gemeinde Blasheim in die Stadt Lübbecke eingemeindet.[4]
Der heutige Stadtteil Blasheim umfasst nur noch ein Drittel der Fläche der Altgemeinde, da ein Großteil des Gemeindegebiets an die Stadtteile Obermehnen und Stockhausen ging. Zudem verlor Blasheim, und indirekt damit auch die Gesamtstadt Lübbecke, einige Gebiete: an Lübbecke wurde zwar im Großen und Ganzen die ehemalige Gemeinde Blasheim angegliedert, ohne aber einen rund 100 Hektar großen Streifen mit den Orten Blasheimer Busch und Knötinghausen sowie reichlichen landwirtschaftlichen Flächen, die an die Stadt Preußisch Oldendorf fielen. Bestimmte zentrale Funktionen erfüllt Blasheim für die Ortsteile Stockhausen und Obermehnen weiterhin, hier insbesondere für „Unterortsteil“ Untermehnen, bei der Infrastruktur. Exemplarisch seien hier der Bereich der Kirchengemeinde mit Kirche, Gemeindehaus und Friedhof, die Grundschule und der Kindergarten genannt.
Politik
- Der Ortsvorsteher von Blasheim ist Hans-Martin Berger (CDU).
- Der Ortsheimatpfleger ist Walter Hoffmann.
(Stand Dezember 2020.)
Sport
In Blasheim gibt es den Turn- und Fußballverein BSC Blasheim 1894 e.V. mit einer Herren- und einer Damenmannschaft.
Weblinks
- Website der übergeordneten Stadt Lübbecke
- Blasheim im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Gemeinde Blasheim (Hrsg.): 1000 Jahre Gemeinde Blasheim. Blasheim, Minden 1969, S. 11f.
- Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
- Amtsblatt der Regierung Minden 1843: Bildung der Ämter im Kreis Lübbecke
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 325.