Black Watch (Schiff, 1972)
Die Black Watch (dt. Schwarze Wacht) ist ein Kreuzfahrtschiff, welches bis 2020 von der norwegisch-britischen Reederei Fred. Olsen Cruise Lines betrieben wurde. Sie wurde im Jahr 1972 von der Royal Viking Line als Royal Viking Star in Dienst gestellt. Der jetzige Name Black Watch geht auf das 3. Bataillon des Royal Regiment of Scotland zurück.
![]() Die Black Watch im Nord-Ostsee-Kanal Die Black Watch im Nord-Ostsee-Kanal | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Bau und Indienststellung
Das Schiff wurde am 1. Juli 1970 unter der Baunummer 395 als erstes Schiff der Royal Viking Star-Klasse auf der Wärtsilä-Werft in Helsinki auf Kiel gelegt. Nach dem Stapellauf am 12. Mai 1971 und der Fertigstellung wurde das Schiff am 26. Juni 1972 für die Reederei Royal Viking Line mit dem Namen Royal Viking Star unter norwegischer Flagge fahrend in Dienst gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war es mit 21.847 BRT vermessen und wurde für Kreuzfahrten eingesetzt.[4]
![](../I/Le_paquebot_de_croisi%C3%A8re_Royal_Viking_Star_(cropped).jpg.webp)
Einsatz bei Royal Viking Line und Royal Cruise Line
Zwischen Ende August und Mitte November 1981 wurde die Royal Viking Star auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven durch Einfügen einer neuen Rumpfsektion, die von Schichau Seebeck gebaut worden war, von ursprünglich 177,77 m auf 205,46 m verlängert und wieder in Fahrt gebracht.[4]
1988 erfolgte der Verkauf an die Reederei Kloster Cruise (Nassau, Bahamas), die das Schiff im April 1991 in Westward umbenannte. Nach dem Wechsel zur Royal Cruise Line wurde das Schiff 1994 unter dem Namen Star Odyssey für Kreuzfahrten im Mittelmeer eingesetzt.
Einsatz bei Fred. Olsen Cruise Line
Im Oktober 1996 übernahm die Fred. Olsen Cruise Line das Schiff und brachte es ab November 1996 unter seinem derzeitigen Namen Black Watch in Fahrt. Nach mehr als 30 Jahren unter norwegischer Flagge wechselte sie in das Schiffsregister der Bahamas.[4] Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 2005 wurde die Black Watch bei Blohm + Voss umfangreichen Umbaumaßnahmen unterzogen, wobei auch die Maschinenanlage erneuert wurde.
![](../I/The_cruise_ship_Black_Watch_on_berth_13-14_of_the_B_%2526_V_-_shipyard_in_Hamburg.jpg.webp)
Ausgehend von den Basishäfen in Dover, Southampton, Sydney, Singapur und Callao wurde sie weltweit für Kreuzfahrten eingesetzt.
Unfall während Reparaturen in Hamburg
Während eines Werftaufenthaltes im November 2016 kam es zu einem Unfall, der für einen Arbeiter von Blohm + Voss tödlich endete. Ein abstürzender Stahlträger erschlug den Arbeiter und verletzte einen weiteren Werftarbeiter schwer. Das Schiff befand sich seit ungefähr einer Woche für Reparaturen im Dock 11 im von Blohm + Voss.[6]
Ausmusterung
2020 erwarb Fred. Olsen die Schwesterschiffe Rotterdam und Amsterdam der Holland-America Line. Die Black Watch und ihr als Royal Viking Sky gebautes Schwesterschiff Boudicca, welches Fred. Olsen Cruises im Jahr 2005 übernommen hatte, verließen daraufhin im August 2020 die Flotte der Fred. Olsen Cruise Lines.[7] Beide Schiffe wurden daraufhin an ein türkisches Unternehmen verkauft, um sie als Unterkunftsschiffe einzusetzen.[8]
Zunächst lagen die Black Watch und die Boudicca vor Tuzla auf Reede, ab November 2020 lagen beide Schiffe in einer Marinewerft in Pendik. Die Boudicca traf im Mai 2021 in Aliağa zum Abbruch ein.[9][10]
Maschinenanlage und Antrieb
Ursprünglich war das Schiff mit vier Wärtsilä-Sulzer-Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs 9ZA40/48 ausgestattet, die eine Leistung von 13.240 kW entwickelten und über Getriebe auf zwei Verstellpropeller wirkten. Während der Umbauarbeiten bei Blohm + Voss wurden die Motoren durch leistungsstärkere Siebenzylinder-Viertaktmotoren der MAN-B&W-Baureihe 32/40 ersetzt. Dadurch stieg die Reisegeschwindigkeit, und Verspätungen im Fahrplan konnten besser aufgeholt werden.[3]
Am 1. Juli 2016 brach an Bord ein Feuer aus. Es beschädigte drei Generatoren zur Energieversorgung.[11] Das Schiff lief wie geplant einen Tag später in Funchal auf der Insel Madeira ein. Die Reederei entschied angesichts der voraussichtlichen Dauer der Reparaturarbeiten an der Verkabelung zu den Schiffsdieselmotoren, die 696 Passagiere im Laufe einiger Tage nach Hause ausfliegen zu lassen.[12]
Siehe auch
Literatur
- Douglas Ward: Complete Guide to Cruising & Cruise Ships 2009. Berlitz Publishing, 2009, ISBN 978-3-493-60255-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Schiffsdaten auf Det Norske Veritas. Abgerufen am 5. Juli 2016.
- Publikationen. Abgerufen am 28. Februar 2018.
- Technische Daten, Lebenslauf der Black Watch, aufgerufen am 11. Februar 2011
- Technische und administrative Details zum Schiff, aufgerufen am 11. Februar 2011
- Informationen der Reederei (Memento des Originals vom 2. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , aufgerufen am 11. Februar 2011
- THB, 23. November 2016.
- Fred. Olsen Cruise Lines confirms new ships Bolette and Borealis will take over from classic vessels Boudicca and Black Watch. 21. August 2020, abgerufen am 23. August 2020 (englisch).
- Jonathan Boonzaier: Fred Olsen sells elderly cruiseship duo for non-cruising roles. TradeWinds, 28. September 2020, abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
- Jonathan Boonzaier: Former Fred Olsen cruiseship Boudicca to be recycled in Turkey. 19. Mai 2021, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
- Frank Gonzalez: MV Boudicca has been beached in Aliaga for Scrapping. In: Cruises-Info.com. 18. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021 (englisch).
- Feuer auf der Black Watch von Fred. Olsen Cruise Lines. 1. Juli 2016, abgerufen am 1. Juli 2016.
- Fred Olsen Cruise Line Decides To Fly Passengers Home After Fire Damages Engines. Cruise Hive am 2. Juli 2016, abgerufen am 2. Juli 2016 (engl.).