Bierdose
Eine Bierdose ist eine Getränkedose, die Bier enthält, das dann so genannte Dosenbier. Als Material für Bierdosen wird Blech aus Stahl bzw. Aluminium verwendet, auf dem europäischen Kontinent sind Gebinde von 0,25-, 0,33-, 0,5- und auch 1-Litern Inhalt üblich.
Geschichte
Die erste Bierdose – die erste Getränkedose überhaupt – wurde 1933 in den USA vorgestellt. Abfüller war die Brauerei Gottfried Krueger Brewing Company, das Material war Weißblech. Die Brauerei testete den Markt für die neue Vertriebsform. Nachdem die Konsumenten positiv reagiert hatten, kamen am 24. Januar 1935 die Bierdosen in den Handel.[1]
Aufgrund der Metallknappheit während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion von Bierdosen in den 1940er Jahren weitgehend eingestellt und erst nach dem Krieg wieder aufgenommen.[2]
Die ersten Bierdosen hatten keinen integrierten Verschluss, sondern mussten vom Konsumenten mit einem spitzen Werkzeug, wie einem Dosenöffner „angestochen“ werden. Die Brauerei Pittsburghs war die erste, die 1962 den Aufreißverschluss („pull-tab“) vorstellte. Da hiermit aber mit Hilfe eines Rings ein Stück Blech aus dem Deckel herausgezogen wurde, fiel dies als eigener Abfall ab und wurde oft als kleines, scharfkantiges Stück achtlos auf den Boden geworfen. Getränkedosen allgemein hatten dadurch mit steigender Verbreitung ein stark wachsendes Imageproblem.
In den 1970er-Jahren wurden verschiedene Versuche unternommen, den Verschluss so abzuändern, dass dieser nicht als eigenständiger Abfall anfiel. Mit dem 1977 patentierten „Stay-On-Tab-Verschluss“, kurz auch „stay-tab“, des US-Amerikaners Daniel F. Cudzik (Reynolds Metals Company) war das Problem dann gelöst. Dosengetränkeanbieter warben mit der neuen Technik und dieses Imageproblem schien gelöst.[3]
Dosenpfand in Deutschland
Getränkedosen waren bei Konsumenten in Deutschland beliebt, weil Dosen leicht, schnell zu kühlen und einfach wegzuwerfen waren. Außerdem wurde auf Getränkedosen kein Pfand erhoben. Der wachsende Anteil der Dosenbiere am gesamten Bierabsatz in den 1990er Jahren in Deutschland war mitentscheidend für die Einführung des so genannten Dosenpfands. Neben den ökologischen Argumenten gegen die Einwegverpackung Dose (hoher Energieverbrauch bei der Produktion, Vermüllung der Landschaft durch leere Dosen) spielten bei Bier auch wirtschaftspolitische Argumente eine Rolle: Überregionale Großbrauereien nutzten die Dosen, um ihren Marktanteil gegenüber lokalen Klein- und Mittelbetrieben zu steigern, die ihr Bier in Mehrweg-Pfandflaschen vertrieben und die Kosten einer Umstellung auf eine Dosenabfüllung nicht tragen konnten. Nach der Einführung von Pfand auf Bierdosen in Deutschland 2003 ging der Dosenbierabsatz deutlich zurück, mehrere Handelsketten nahmen Dosenbier völlig aus dem Sortiment und führten (wieder) Pfandflaschen aus Glas oder Kunststoff (PET) ein.
Einzelnachweise
- Die Bierdose feiert Geburtstag, n-tv.de vom 22. Januar 2010; abgerufen am 19. März 2011
- Geschichte des Dosenbiers (Memento des Originals vom 9. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , dosenbier.org, abgerufen am 6. August 2012
- End closure for a container Patentbeschreibung US D244915 S von Daniel F. Cudzik (Reynolds Metals Company)
Weblinks
- „Was Blondes zum Aufreißen“ Artikel in einestages
- Bierdosen aus aller Welt zusammengetragen von einem Sammler.