Biegonice

Biegonice (deutsch Laufendorf) i​st ein südwestlicher Stadtteil v​on Nowy Sącz d​er Woiwodschaft Kleinpolen i​n Polen, a​uf der Hälfte d​es Weges zwischen d​em Stadtzentrum u​nd Stary Sącz, a​m rechten Ufer v​on Dunajec.

Biegonice
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Biegonice (Polen)
Biegonice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Nowy Sącz
Gmina: Nowy Sącz
Fläche: 6,23 km²
Geographische Lage: 49° 35′ N, 20° 40′ O
Höhe: 297 m n.p.m.
Einwohner: 1449 (2018)
Postleitzahl: 33-300
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KN



Geschichte

In Biegonice g​ab es i​m frühen Mittelalter e​in Slawischer Burgwall.

Der Ort w​urde im Jahr 1280 i​m Gründungsprivileg d​es Klosters d​er Klarissen i​n (Stary) Sącz a​ls Baganicy erstmals urkundlich erwähnt.[1] Der patronymische Name i​st vom Personennamen Biegan (im 16. Jahrhundert erhöhte s​ich der Vokal -a- z​u -u- bzw. -o-) abgeleitet.[2] Mit Barcice w​urde es z​um Musterdorf d​er deutschrechtlichen Gründungen d​urch die Klarissen, mehrmals erwähnt i​n ihren Gründungsprivilegien b​is zum Jahr 1330.[1] 1288 w​urde die e​rste Holzkirche erbaut.

Politisch u​nd administrativ gehörte d​as Dorf z​um Königreich Polen (ab 1569 Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Sącz.

Biegonice und Dąbrówka, sowie die Kolonien Dąbrówka Niemiecka und Laufendorf mit den regelmäßigen Bebauungen, zwischen Alt Sandez und Neu Sandez in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Bei der Ersten Teilung Polens kam Biegonice 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Im Jahre 1783 wurden im Zuge der Josephinischen Kolonisation östlich des Dorfs deutsche Siedler gemischter Konfession angesiedelt.[3] Damals erhielt der Ort den deutschen Nebennamen Laufendorf, eine freie Übersetzung von polnischen Verb biegać (laufen) mit dem Suffix -dorf. Die Protestanten gehörten der Pfarrgemeinde in Nowy Sącz.[4] Die ersten Juden siedelten sich im Jahr 1857 an. Im Jahr 1900 hatte die Gemeinde Laufendorf, Biegonice eine Fläche von 642 Hektar, mit 95 Häusern und 694 Einwohnern, davon waren 655 polnischsprachig und 39 deutschsprachig, außer 623 Römisch-Katholiken gab es 13 Juden und 58 anderen Glaubens.[5]

1918, n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs u​nd dem Zusammenbruch d​er k.u.k. Monarchie, k​am Biegonice z​u Polen. Unterbrochen w​urde dies n​ur durch d​ie Besetzung Polens d​urch die Wehrmacht i​m Zweiten Weltkrieg.

Biegonice w​urde 1974 b​is 1977 schrittweise a​ls Stadtteil v​on Nowy Sącz eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

Lorenzkirche
  • Römisch-katholische Lorenzkirche, gebaut 1906 bis 1909

Einzelnachweise

  1. Tomasz Jurek (Redakteur): BIEGONICE (pl) In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN. 2010–2016. Abgerufen am 22. April 2019.
  2. Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 1 (A-B). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2004, S. 167 (polnisch, online).
  3. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, online).
  4. Schematismus der evangelischen Kirche Augsb. und Helvet. Bekenntnisses in den im österr. Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Wien 1875, S. 190 (Online).
  5. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
Commons: Saint Lawrence church in Nowy Sącz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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