Bedburdyck
Bedburdyck ist ein Dorf in der Stadt Jüchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.
Bedburdyck Stadt Jüchen | ||
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Höhe: | ca. 63 m | |
Einwohner: | 1887 (31. Okt. 2018) | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 | |
Postleitzahl: | 41363 | |
Vorwahlen: | 02165, 02181, 02182 | |
Lage von Bedburdyck in Nordrhein-Westfalen | ||
Geographie
Lage
Bedburdyck grenzt im Osten an die Bundesautobahn 46, im Nordosten an Grevenbroich-Hemmerden, im Südosten an Grevenbroich-Noithausen, im Süden an Grevenbroich-Orken. Südwestlich von Bedburdyck befindet sich die Ortschaft Gubberath, im Westen Gierath und im Nordwesten Stessen. Nördlich von Bedburdyck folgt als nächste Ortschaft Aldenhoven.
Geschichte
Schon aus urgeschichtlicher und römischer Zeit sind an dieser Stelle archäologische Funde bekannt. Der Ort, der bis 1567 als Bedbur oder Bedebur bekannt war, hatte ein eigenes Hofesgericht sowie eine Burggemeinde freier Leute, die mit den Hofleuten gleichberechtigt waren. Gerichtsherr war der Herr von Dyck, der dem Ort später auch seinen ergänzten Namen gab und der auch die Landeshoheit innehatte. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen das Gebiet um Bedburdyck. Bedburdyck wurde eine Mairie im Kanton Elsen im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. 1815 kam der Ort an das Königreich Preußen. 1816 entstand die Gemeinde Bedburdyck, die Teil des Kreises Grevenbroich wurde.
Die zur Synagogengemeinde Jüchen gehörende jüdische Gemeinde in Bedburdyck verfügte über eine eigene Synagoge aus dem 18. Jahrhundert auf dem Gelände des Rederhofs am Ortsrand in Richtung Gierath. Hier befand sich auch der jüdische Friedhof, der um 1826/27 aufgegeben wurde. Seitdem bestatteten die Bedburdycker Juden auf dem Judenfriedhof Hemmerden. Das jüdische Gotteshaus wurde 1834 im Kontext des auf einen Ritualmordvorwurf zurückgehenden Pogroms von Neuenhoven verwüstet. Eine neue Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts In der Bausch erbaut. Obwohl dieses Gebäude zuvor verkauft worden war, wurde es wurde trotzdem im Novemberpogrom 1938 verwüstet und im folgenden Jahr abgerissen.[1]
Die ehemalige Gemeinde Bedburdyck
Die ursprünglich selbstständige Gemeinde, die zum Landkreis Grevenbroich zählte, ist seit der Gebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, ein Teil von Jüchen.[2] Auf ihrem Gebiet befindet sich auch das Schloss Dyck.
- Ortschaften der ehemaligen Gemeinde
- Bedburdyck
- Aldenhoven
- Schloss Dyck
- Damm
- Nikolauskloster
- Stessen
- Gubberath
- Herberath
- Neuenhoven
- Rath
- Schlich
- Wallrath
- Gierath
Einwohnerentwicklung
- 1890: 3207
- 1933: 3512
- 1939: 3453
- 6. Juni 1961: 4686
- 30. Juni 1964: 4882
- 27. Mai 1970: 5431
- 30. Juni 1974: 5738
- 31. Oktober 2013: 1810
- 31. Oktober 2018: 1887
Kirche
Katholische Kirche St. Martinus: 1351 schenkte Konrad V. von Dyck das Kirchenpatronat dem Kölner Domstift, aber schon im 15. Jahrhundert befand es sich wieder bei der Familie von Dyck. Die alte Kirche, die im Truchsessischen Krieg stark beschädigt worden war, wurde 1773 von Franz Wilhelm von Dyck an den stehengebliebenen Turm aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammend angebaut. Vor den Turm wurde eine kleine Vorhalle – das umgangssprachlich "Stessener Kapellchen" genannt wird – gesetzt.
Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeinde Bedburdyck verfügte zusammen mit dem Ortsteil Gierath über eine Grundschule, die Lindenschule Jüchen, des Weiteren verfügt Bedburdyck über zwei Jugendheime (evangelisch und katholisch), zwei Kindergärten, eine Bürgerhalle, einem Tennisverein, eine Bäckerei und gemeinsam mit Gierath über einen Sport- und Fußballverein. Zudem gibt es einige kleine Geschäfte und eine Sparkasse.
Söhne und Töchter des Ortes
- Lars Kindgen (* 1971), Fußballspieler
Einzelnachweise
- Eintrag zu Jüdischer Friedhof Bedburdyck in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 14. Januar 2022.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 295.
Literatur
- Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre, Menschen, Initiativen im Großkreis Grevenbroich.
- Jürgen Kiltz: Die Gemeinden Bedburdyck, Garzweiler und Kelzenberg mit ihren Ortschaften auf Ansichtskarten. Köln, Hundt Druck 2016, 294 S. (= Geschichte der Gemeinde Jüchen. Band 15)
- Jürgen Kiltz: Wilhelm Bertrams – Bürgermeister der Gemeinde Bedburdyck. Amt, Gemeinde und Familie. Köln, Hundt Druck 2018, 275 S. (= Geschichte der Gemeinde Jüchen. Band 21)