Ballmannshof

Ballmannshof (umgangssprachlich: Balməshūf[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Lichtenau i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Ballmannshof
Markt Lichtenau
Höhe: 432 m ü. NHN
Einwohner: 16 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91586
Vorwahl: 09827
Der Weiler
Der Weiler

Geografie

Der Weiler l​iegt auf e​iner Anhöhe direkt a​m Klosterwald, e​twas südlich d​avon entspringt d​er Ballmannshofer Graben, d​er links i​n den Zandtbach mündet. Der Ort l​iegt etwas abseits d​er Kreisstraße AN 12, d​ie zu d​en benachbarten Orten Lichtenau (1,7 km nordwestlich) u​nd Wattenbach (0,9 km südöstlich) führt.[3]

Geschichte

Laut d​em Salbuch d​er Deutschordenskommende Nürnberg a​us dem Jahr 1343 gehörten d​em Stadtvogteiamt Eschenbach i​n Ballmannshof 1 Hof.[4] Dies i​st zugleich d​ie erste namentliche Erwähnung d​es Ortes. 1515 w​urde der Ort a​ls „Palminshof“ erwähnt. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Baldmann, d​er vermutlich d​er Gründer dieses Hofs war.[2] Der Hof gehörte b​is zum Ende d​es Alten Reiches (1806) z​um Stadtvogteiamt Eschenbach.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Ballmannshof d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sauernheim u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sauernheim zugeordnet.[6] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde Ballmannshof i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Wattenbach umgemeindet. Diese w​urde am 1. Januar 1972 i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Gemeinde Lichtenau eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 68111413121923151716
Häuser[8] 11223333
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren ursprünglich n​ach St. Georg (Immeldorf) gepfarrt,[5] k​amen dann i​n den 1870er Jahren z​ur Dreieinigkeitskirche (Lichtenau). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Johannes (Lichtenau) gepfarrt.

Literatur

  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 44.
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 835.
Commons: Ballmannshof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 329 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 44.
  3. Ballmannshof im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Salbuch 134 (= Gerhard Pfeifer (Bearb.): Die ältesten Urbare der Deutschordenskommende Nürnberg, Neustadt/Aisch 1981, S. 55–78). Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 531.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 835.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1013f.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1013.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 153 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1210, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1161 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1198 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
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